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Bilanz: 36 Mitglieder kommen zur DQHA-Jahreshauptversammlung 2024

 
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Mit nur noch 36 Mitgliedern fand am 24. Februar 2024 die Jahreshauptversammlung der Deutschen Quarter Horse Assn. (DQHA) im unterfränkischen Marktheidenfeld statt.

Damit erreicht das Interesse der DQHA-Mitglieder und Quarter Horse-Züchter in Deutschland an ihrem Verband mit 0,5% einen historischen Tiefstwert - obwohl "wichtige Wahlen" anstanden und über die Stallion Service Auction entschieden werden sollte.

Zum Vergleich: An der Delegiertenversammlung des Paint Horse Club Germanys Mitte November 2023 nahmen 65 Delegierte von 2.117 Mitgliedern statt. Auf dem parallel stattfindenden Showmanagement-Seminar in Frankfurt konnten rd. 40 Teilnehmer begrüsst werden, die jedoch weitestgehend aus dem Paint Horse-Sport kamen .



Anwesende DQHA-Mitglieder auf Jahreshauptversammlungen 2022 - 2024


 

Vorstand muss Änderungsantrag zur Stallion Service Auction nach Kritik zurückziehen


Der DQHA Mitgliederversammlung voraus gegangen war am Vorabend ein sogenanntes "DQHA Züchterforum", bei dem die Anwesenden bei einer rund zweistündigen Diskussion zur Änderung der Durchführung der DQHA Stallion Service Auction (siehe hier) dem Vorstand ein deutliches Urteil ausstellten:

"Mangelndes Engagement", "fehlende Promotion der SSA" oder eine "schlecht durchgeführte Decksprungauktion" waren die Kritikpunkte, verbunden mit dem Auftrag, zunächst einmal bessere Arbeit zu leisten und an dem seit 40 Jahren bestehenden Zuchtförderprogramm festzuhalten (siehe hier).

Wie die Zukunft der Stallion Service Auction und der Futurity/ Maturity jedoch aussehen soll, bleibt weiterhin genauso ungewiss wie die wirtschaftliche Situation der DQHA.

Entgegen der DQHA Satzung A.12.4 („Verwaltung der Finanzmittel“) wurde den Mitgliedern auch auf der Mitgliederversammlung 2024 keine den bis noch zum Jahr 2022 gewohnten Ansprüchen gerechtwerdende schriftliche Jahresbilanz und Gewinn- und Verlsutrechnung vorgelegt. Bereits im Vorjahr war die DQHA nicht mehr in der Lage, ihren Mitgliedern eine Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung vorzulegen (siehe hier)

Damit fehlt den Mitgliedern bereits seit dem Geschäftsjahr 2022 eine von einem Steuerberater testierter Jahresabschluß mit der Darstellung z.B. der Höhe der gebildeten Rückstellungen aus der Stallion Service Auction, für Hengsthalter eine wichtige Indikation für ihre Investition in das DQHA-Zuchtförderprogramm.




Bild: Raimund Hesse

Heinz-Dieter Ludwig wird in die DQHA Hall Of Fame aufgenommen

In diesem Jahr wurde Heinz-Dieter Ludwig in die DQHA Hall Of Fame aufgenommen, der bis zum Jahr 2015 den Pferdehof der Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten betreute, in dem Reittherapie angeboten wird.
Dort setzte er 1985 erstmals Quarter Horses, Araber und Haflinger ein: "Den Schwung der Warmblüter", so sagte er einmal in einem Interview, "den könnten behinderte Menschen nicht ohne weiteres aushalten, „sie verkrampfen“". Quarter Horses, aber auch Araber und Haflinger besitzen von Haus aus einen anderen Takt, „der kommt Behinderten entgegen. Sie sind gelehrig, nervenstark, leistungsbereit und ausgeglichen.“
Heinz-Dieter Ludwig verstarb Anfang 2023 im Alter von 72 Jahren.



Leading Sire Aint It The Blues wird in die DQHA Hall Of Fame aufgenommen

Ebenfalls in die Hall Of Fame aufgenommen wurde der erfolgreichste Quarter Horse-Hengst in Europa Aint It The Blues. Der mit über 194.000 Euro Preisgeld aus den Futuritys mehrfache DQHA Leading Sire und erfolgreichste Vererber für Allrounder in Europa verstarb im Sommer letzten Jahres (siehe hier).



Das ist die 3-Jahres-Bilanz des derzeitigen DQHA-Vorstandes


Futurity
Weniger als vor 35 Jahren: Nur noch 62 Hengste in der DQHA Stallion Service Auction


Sieben Jahre nach Gründung der DQHA Stallion Service Auction im Jahr 1989 hatte die DQHA bereits 65 einbezahlte Hengste, zeitweise konnten Quarter Horse-Züchter aus 223 Hengsten auswählen. In diesem Jahr stehen am SSA-Samstag aktuell nur noch 62 Hengste zur Versteigerung an.





Mit 286 Futurity- und 45 Maturitystarts wird das Niveau von 2008 erreicht, seit dem Jahr 2019 hat die DQHA Futurity 141 Starts (-30%) verloren.

2019 waren noch 119 Hengste einbezahlt - somit hat die DQHA innerhalb von nur vier Jahren über die Hälfte der einbezahlten Quarter Horse-Hengste verloren,
mit weitreichenden Konsequenzen für die zukünftigen Regiofuturitys und Futuritys, was Starterzahlen und Preisgeld angehen wird.




Zucht
Nicht repräsentativ: DQHA sieht weniger als 10% eines Quarter Horse-Jahrganges auf ihren Zuchtschauen


Mit 136 Fohlen sieht die DQHA erneut nur noch 9% eines Jahrgangs auf den Zuchtschauen, für seriöse und sinnvolle Aussagen der Linearen Beschreibung hinsuchtlich Orientierung und gezielterer Anpaarung werden weitaus mehr Pferde benötigt.




Sport
Weniger AQHA-Turniere als 1999



Mit 14 AQHA-Turnieren (nicht AQHA-Shows!) hatten die AQHA-Reiter in diesem Jahr weniger Gelegenheit zum Showen als noch in den 90-er Jahren.
Zudem mussten sie deutlich weitere Wege in Kauf nehmen.

Der Ausblick für die Saison 2024: Fünf der bislang geplanten 12 AQHA-Turniere finden in Kreuth statt, dazu kommen sechs Regiofuturitys an zwei Wochenenden und die Q24 in Aachen.
Die beiden einzig privat organisierten Turniere finden vom 18. - 21. Juli in Cunersdorf statt (siehe hier) und vom 12. - 14. April in Memmingen statt.

Damit fehlen jetzt auch Traditionsturniere wie Wenden oder Adenbüttel im Kalender, nachdem bereits in Nümbrecht, Bitz, Sendenhorst, Schwaikheim oder Erbach keine AQAH-Turniere mehr stattfinden.




In nur fünf Turniersaisons, von 2019 bis 2023, hat sich die Zahl der AQHA-Starts nahezu halbiert und wird im kommenden Jahr wohl noch unter dem Niveau der Turniersaison 1999 liegen.
Der DQHA-/ AQHA-Sport wird zum Randgruppensport.




Zählt man die "echten" Starts, also unabhängig von der Anzahl der Richter der AQHA-Show, gingen in diesem Jahr die AQHA-Reiter nur noch 4.704 mal an den Start,
mehr als die Hälfte weniger als noch im Turnierjahr 2019.



Der Ausblick


1) Ohne Jugend keine Zukunft



Ohne Nachwuchs keine Zukunft - diese Maxime fixiert die Wichtigkeit von Jugendförderung im Reitsport (siehe hier).
Gerade in diesem Bereich fällt das Fazit noch brutaler aus: In diesem Jahr sind noch weniger Jugendliche im AQHA-Sport zu sehen gewesen als in den 90iger Jahren.
Dafür werden die Klassen für Reiter über 50 Jahren immer größer - der AQHA-/ DQHA-Sport altert mit seinen Reitern.


3) Der Ausblick auf die Saison 2024

12 AQHA-Turniere sind für die Saison 2024 bislang geplant (siehe hier), davon drei AQHA/ VWB-Turniere in Kreuth, sechs DQHA-Regiofuturitys an zwei Wochenenden sowie die Quarter Horse-Europameisterschaft und die DQHA Q24 Futurity/ Maturity sowie ein AQHA-Turnier in Cunersdorf. In Baden-Württemberg oder Hessen finden gar keine regulären AQHA-Turniere mehr statt.



Damit hat sich die Sportpyramide auf den Kopf gestellt - der Zugang in den AQHA-/ DQHA-Sport für Jugendliche und Einsteiger besteht gar nicht mehr.

Wer also im Westernreitsport in der Saison aktiv sein will, junge Pferde oder sich selber an den Sport gewöhnen möchte, der musste sich bereits vor einiger Zeit sich nach Alternativen umschauen.



Profitiert hat davon die EWU - sie verzeichnet im Jahr 2023 über 10% mehr Starts auf ihren Turnieren und kommt gestärkt aus den Corona-Jahren.




Da rd. 75% der Starts auf EWU-Turnieren mit Quarter Horses erfolgen, hat sie mittlerweilen zum führenden Verband zur sportlichen Vermarktung der Rasse "American Quarter Horse" entwickelt:
Seit 2019 hat sich der Anteil der Quarter Horse-Starts auf EWU-Turnieren im Vergleich zu den AQHA-Rasseturnieren knapp verzehnfacht. Das EWU-Jungpferdeprogramm zahlt auf der German Open in nur acht Klassen über 20.000 EUR mehr aus als die DQHA-Futurity und Regiofuturityts zusammen.

 

 


Bild: w!.com

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Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den Bereich AQHA.
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Quelle wittelsbuerger.com



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