| Finnentrop, ein weiteres lauschiges und übersichtliches Örtchen, ein Sträßchen steil nach oben, einen Weg rein, und am Ende, in angenehmer Ortsrandlage, tauchte die CC-Ranch vor uns auf. Ja, Gebäude gabs da auch, glaub ich. Aber nach einigem Gekrame bin ich blindlings und mit Tunnelblick den anderen hinterher. Und der weitete sich schlagartig mit dem Blick auf sanfte, grüne Hügel mit großen Baumgruppen entlang der Umzäunung, darauf die drei Stuten mit Fohlen ... Juchhu, nichts wie hin!
Sofort wurde natürlich gefachsimpelt, und ich kam mir schnell vor wie auf einem anderen Stern. Die meisten Pleasure-Linien sind mir eh nicht geläufig, und so konnte ich viele Namen, die da durch die Luft schwirrten, wirklich nirgends einordnen. A Good Machine? Achselzucken. Mein oller Ford ist auch “a good machine”, allen Unkenrufen zum Trotz. Und er kann sogar pleasuren, so als alter Diesel. Aber den Namen hatte ich schon mal gehört und das Pferd schon mal gesehen, Keep On Kruzin, jetzt im Besitz von Melanie Orth. Da stand jetzt seine Mutter, The Mistress Serena, mit dem bay AGM-Fohlen bei Fuß. Hach ja, man wird zum Insider und benutzt die Abkürzungen. (Dass ich eigentlich nen Zettel bräuchte, auf dem auch die ganzen ausgeschriebenen Namen stehen, verrate ich natürlich nicht.) Und die Stute, die da vorbeilief, Gatemans Baybe, die Mutter von Slack League, der sich erst unter Klaus Wichtmann und dann unter Ekkehard Wittelsbürger in die Spitzengruppe der in Europa gezogenen Pleasurepferde einzog.
Aber schnell lenkten die Fohlen alle von solchen allgemeinen Themen ab und zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Die drei jungen Damen zeigten sich als vielversprechende rahmige Fohlen mit schönen Gängen und überhaupt ansprechender Art, sich zu bewegen. Anders als bei den beiden vorherigen Stationen waren hier alle Fohlen schon in einer Gruppe und auf großer Weide und hatten viel Gelegenheit, sich zu zeigen. Und das taten sie, sie bewegten sich gern und genossen die Aufmerksamkeit. Von den dannn wieder einsetzenden Fachsimpeleien, welcher Hengst sich wie durchsetzt und und und, bekam ich nicht so viel mit, aber aus den Gesprächen und aus den Ausdrucken mit den Pedigrees festigte sich der Eindruck, den die Fohlen eh schon vermittelten: Eine recht homogene, aber nicht enge Zuchtbasis auf Zippo Pine Bar (über Vater und / oder Mutter) mit noch etwas dabei. Ein Vererber, dessen Typ mich als Nicht-Pleasurer eh sehr anspricht und der ja auch viele Nachkommen gebracht hat, die sehr breit allround oder gar „artfremd“ erfolgreich eingesetzt werden konnten und können.
Allmählich verlangte die Mittagssonne ihren Tribut, und wir ließen die Stutenherde grasen und zogen uns in den Schatten zurück. Mit Juchhu stürzten wir uns auf die bereitstehenden kalten Getränke und wurden dann noch mit Bergen von Mini-Flammkuchen à la Ute verwöhnt, handtellergroße Flammkuchen mit verschiedenen herzhaften Belägen. Im Schatten und auf dem „guten Sauerländer Gartenmobiliar“ (dicke Baumscheiben und gemütliche Stämme), das die Sitzgruppe erweiterte, saß und erzählte es sich besonders gemütlich, und es fiel uns schwer, uns dann doch noch aufzuraffen, um Middel-Pferde in ihren Heimatbasen zu besuchen. Dann kam noch Lilly, „die wahrscheinlich teuerste Straßenkatze der Welt“, hinzu und „zwang“ mich, noch ein kurzes Katzenshooting anzuhängen. Netterweise wartete der Rest der Gruppe, während ich mich mit der felinen Grand Dame beschäftigte, die sich den Wichtmanns während deren Aufenthalt in China zugesellt hatte und die dann natürlich mit in die Heimat kommen musste.
Schließlich gelang es, wir saßen in den Autos und fuhren los, erweitert durch ein Wichtmann-Fahrzeug, das Claudia, Klaus, Vater Wichtmann, Baby Wichtmann und Ute Heße an Bord hatte. Eingeleitet durch eine Ehrenrunde, die Missys Navi wohl für eine gelungene Idee gehalten hatte, kriegten wir dann doch die Kurve, und nach einer Fahrt durch lauschige Täler und romantische Sträßchen – ob die Anwohner ruhiger Seitenstraßen über die Fahranweisungen der Navis wohl immer so glücklich sind? – erreichten wir dann das nächste Ziel „hoch auf dem Berg“, wo wir von MM, Ute, den Wichtmanns und Caro, der Herrin über diese Weiden, schon grinsend erwartet wurden.
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Teil
1: Sauerlandexpress
Teil 2: Pocavistaranch
und Michael Middel QH
Teil 3: Zu Gast bei CC Showhorses
Teil 4: Fohlenbesichtigung in alpinen Höhen
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Bilder der Poca Vista Ranch
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