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Der Quarter Horse-Sport im Umbruch (1): Das war die Turniersaison 2013, und das erwartet Sie in Zukunft!
 
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Alle AQHA-Shows aus dem Jahr 2013 sind bei der AQHA verarbeitet, und die Betrachtung der vergangenen Saison verzeichnet deutlich weniger Turniere und Starter, einen massiven Rückgang im Einsteiger- und Jugendsport und keine Aussicht auf Besserung.

Dem entgegen bilanziert die EWU für 2013 zum fünften Mal in Folge einen Zuwachs sowohl an Startern wie auch Turnieren, und der hohe Anteil an Quarter Horses (ca. 65%) dabei zeigt, daß die Entwicklung kein allgemeiner Trend ist, sondern der Quarter Horse-Sport sich mitten in einem Umbruch befindet.


In einer neuen, mehrteiligen Serie analysiert wittelsbuerger.com anhand der offiziellen Verbandszahlen den Westernreitsport in Deutschland, zeigt die langfristigen Veränderungen auf und erläutert anhand von Fakten, was die Züchter, Besitzer und Turnierreiter von Quarter Horses in der Zukunft erwartet und welche Handlungsoptionen sie haben.



Teil 1: Das war die AQHA-Turniersaison 2013



Die Anzahl der AQHA-Shows sinkt auf Fünf-Jahres-Tief

In der vergangenen Turniersaison fanden in Deutschland insgesamt 77 AQHA-Shows statt, so wenig wie seit 2008 nicht mehr. Insgesamt 21 AQHA-Shows fehlten 2013, vor allem der Ausfall der AQHA-Turniere in Eltze (NDS), Urbach (BW) und der Wegfall von AQHA-Shows in Wenden (NDS) und Nümbrecht (NRW) trugen zu der negativen Bilanz bei.





Besonders deutlicher Rückgang bei den Regular- und All-Novice-Shows

Zudem fanden lediglich nur noch sechs der vormals 15 AQHA All-Novice Shows als anerkannte Turniere statt, die besonders bei den Turniereinsteigern beliebt sind, weil ihr Konzept von Kurs- und Turnierteil eine gute Kombination von Fortbildung und Turniersport bieten.





14% weniger Quarter Horse-Starts, und keine Besserung in Sicht

Weniger Turniere - weniger Starts, die Gleichung ist einfach. Das Problem: Während die großen 4fach-Shows zulegen konnten (Bavarian Spring Classic +11%, Bavarian Summer Show +5%), verliert der AQHA-Sport deutlich Zulauf auf den mittleren und kleinen Turnieren.
Und: Vor allem sind weniger Starts beim Nachwuchs zu verzeichnen, den Jugendlichen und Einsteigern!

Für die kommende Saison ist keine Besserung in Sicht: Die Turnierzugänge (Wermelskirchen, Cunersdorf) können die in 2014 nicht mehr stattfindenden Turniere wie Schotten oder Babenhausen nicht egalisieren.





Fast ein Drittel weniger Jugendliche und Einsteiger in einem Jahr – wo startet der Nachwuchs?

30% weniger Starts bei Jugendlichen und Einsteigern - das ist vor allem ein Ergebnis mangelnden Angebots, denn es fehlen schlichtweg die Turniere für den Nachwuchs: Die Zahl der Showformate wie All-Novice, Introductory etc. haben sich innerhalb eines Jahres halbiert, und auch die Zahl der AQHA 1- und 2fach-Shows mit entsprechenden Klassen für Jugendliche und Einsteiger ist rückläufig.

Ein großes Problem, denn somit fehlt dem den AQHA-Sport ein wichtiger Zugang im Einsteigerbereich, denn die nicht AQHA-anerkannten Turniere sind für Veranstalter und Teilnehmer schnell mit anderen Formaten (EWU-Playdays, T&T-Cups etc.) austauschbar.





Die AQHA-Pole in Deutschland: Das Gefälle Richtung Süden nimmt zu

Der Drift gen Süden ist wieder in vollem Gang: 58% aller deutschen AQHA-Starts waren 2013 in Kreuth zu sehen, und nördlicher als Wenden (Niedersachsen) findet keine AQHA mehr statt. Das Problem: Eine solche Polarisierung führt zu einer Verödung der AQHA-Turnierlandschaft zwischen beiden Standorten.





Mehr AQHA-Shows in Bayern & Baden-Württemberg als im gesamten Rest der Republik

Über die Hälfte alle regulären AQHA-Shows finden in Bayern und Baden-Württemberg statt, 14% in Wenden und nur 33% in den restlichen 13 Bundesländern Deutschlands - damit müssen AQHA-Reiter eine ausgesprochen hohe Reisebereitschaft an den Tag legen, wenn sie auf einer AQHA-Show starten wollen.

Vor allem Turnierteilnehmern aus dem Westen und Osten der Republik bleibt oft nur eine lange Anreise gen Süden (Kreuth) oder Norden (Wenden), wenn sie AQHA starten wollen.





EWU-Turniere holen die Quarter Horse-Reiter in ihrer Nähe ab

Der direkte Vergleich zeigt: Die EWU kann ihre Turniersportler viel näher von Zuhause abholen: Während in Nordrhein-Westfalen vier reguläre AQHA-Turniere stattfinden, bieten die EWU-Landesverbände Rheinland und Westfalen zusammen fast fünfmal soviele AQ- und C-Turniere an. Und auf diesen beträgt der Anteil von Quarter Horses über 65%!

Dieses Bild zeigt sich auch im restlichen Bundesgebiet: Vier AQHA-Turnieren in Niedersachsen stehen 23 EWU-Turniere entgegen, einem AQHA-Turnier in Ostdeutschland stehen sogar 27 EWU-Turniere entgegen!





Erhebliche Unterschiede bei den Turnierkosten – muss das sein?

Zu den vergleichsweise höheren Fahrtkosten müssen AQHA-Sportler auch noch deutliche höhere Turnierkosten einkalkulieren:
Zu Startgeldern je Klasse von bis zu 27,50 je AQHA-Show (Q13) kommen Office Charges von bis zu 20 EUR (Ride Of America) und Boxenentgelte hinzu.

Zudem sind die Preise im AQHA-Sport regional sehr unterschiedlich: Die 4fach Show Ride Of America in Wenden kostet je Start bis zu 10 EUR weniger als die 4fach-Show DQHA Q13, ein Jugendlicher in Overath (NRW) zahlt fast die Hälfte weniger pro Start als sein Altersgenosse in Balingen (Baden-Württemberg).





Neues „DQHA Direkt Show“-Turnierkonzept floppt vom Start weg

Längere Wege, höhere Preise - dieser Entwicklung wollte die DQHA im vergangene Jahr entgegen treten und mit dem „DQHA Direkt Show“-Turnierkonzept nicht weniger als "die Turnierlandschaft neu beleben" und "kleineren Veranstaltern die Möglichkeit geben, ein attraktives Turnierformat anzubieten".

Fazit nach einem Jahr: Mit nur einer reinen „DQHA Direkt Show", der ehemaligen AQHA All-Novice Show in Großwallstadt ist das „DQHA Direkt Show“-Turnierkonzept ein lupenreiner Flop und verpufft erwartungsgemäß als "Belebung" in der Bedeutungslosigkeit.

Denn weder für die Veranstalter (AQHA-Computersystem, AQHA-Regelwerk, Approval Fee) noch für die Teilnehmer bietet "DQHA Direkt" einen Vorteil, im Gegenteil: Auf der JOMM Ranch lagen die Startgebühren z.B. für Jugendliche um bis zu 50% höher als auf der AQHA-Show im Vorjahr.





Immer mehr Quarter Horses in Deutschland starten auf EWU-Turnieren

Ein Vergleich der letzten Jahre zeigt: Immer mehr Quarter Horses starten auf EWU-Turnieren, ihr Anteil an allen Quarter Horse-Starts in Deutschland steigt seit Jahren kontinuierlich an und beträgt bereits jetzt schon 70%.

Verzeichnete der AQHA-Sport im Jahr 2009 insgesamt 14.164 Netto-AQHA-Starts (also bereinigt um die Mehrfachzählung bei 2fach-, 4 fach-Show etc.), fällt das Niveau alleine im Jahr 2013 um 1.524 Starts (-18%) auf insgesamt 12.640 Starts.
Bei der EWU hingegen steigen die Quarter Horse-Starts seit 2009 um fast 3.000 Starts auf 27.539, über 2/3 aller Quarter Horse-Starts in Deutschland finden also gar nicht im AQHA- sondern im (rasseoffenen) EWU-Sport statt.



Was bedeutet das in Zukunft für die Züchter, Trainer und Reiter von Quarter Horses?
In den nächsten Tagen folgen die weiteren Teile der Serie mit Zahlen und Fakten rund um Quarter Horses in Deutschland!



Neue Serie: Der Quarter Horse-Sport im Umbruch


Teil 1: Das war die AQHA-Turniersaison 2013
Teil 2: Die DQHA-Futurity/ Maturity und Regionalgruppen-Futuritys
Teil 3: Die DQHA-Zuchtschauen
Teil 4: Zusammenfassung und Ausblick






Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den Bereich AQHA.
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