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Warendorf (fn-press).
Aufatmen bei Pferdebesitzer*innen und Tierärzt*innen: Das Europäische
Parlament (EU) hat einen Antrag abgelehnt, demzufolge der Einsatz
bestimmter Antibiotika-Wirkstoffe bei Tieren und damit auch bei
Pferden unmöglich geworden wäre. „Wir begrüßen die Entscheidung
der EU-Abgeordneten. Andernfalls wäre es bei bestimmten schweren
bakteriellen Infektionen zu einer Behandlungslücke bei Pferden gekommen,
die schlimmstenfalls den Tod von Pferden zur Folge gehabt hätte,“
zeigt sich Soenke Lauterbach, Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen
Vereinigung (FN), über den Ausgang der Abstimmung erleichtert.
Der nun abgelehnte Antrag bezog sich auf eine EU-Verordnung, in
der der Einsatz von Tierarzneimitteln geregelt ist und die ab dem
28. Januar 2022 in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union
(EU) angewendet werden muss. Ein wichtiges Ziel dieser Verordnung
ist es, die Entstehung von Resistenzen gegen Antibiotika bei Tieren
zu verhindern. Um dieses wichtige und richtige Ziel zukünftig verfolgen
zu können, wurden in einer weiteren EU-Verordnung mit Hilfe der
Wissenschaft Kriterien entwickelt, an denen sich Tierärzt*innen
zukünftig orientieren müssen, wenn Antibiotika bei Tieren eingesetzt
werden. Vom Abgeordneten des Europäischen Parlaments Martin Häusling
wurde im August ein Antrag eingebracht, der Änderungen der Kriterien
in Bezug auf den Einsatz von Antibiotika vorsieht. Bestimmte Antibiotika-Wirkstoffgruppen
sollten zukünftig ausschließlich für die Behandlung des Menschen
vorgesehen sein. Zwar waren in dem Antrag des Abgeordneten Ausnahmen
zur Behandlung von einzelnen Tieren, wie beispielsweise Pferden
vorgesehen. Dennoch hätte die Regelung nach Einschätzung von Tierärzt*innen
zu Behandlungslücken geführt, die im schlimmsten Falle für Pferde
tödlich enden können.
Aus Sicht der FN ist es ein absolutes Muss, dass erkrankte Pferde
weiterhin von Tierärzt*innen angemessen mit relevanten Antibiotika-Wirkstoffgruppen
behandelt werden können. Vor diesem Hintergrund unterstützte die
FN das Engagement der Bundestierärztekammer (BTK) gegen den Antrag.
Die FN rief ihre Mitglieder und Pferdeleute auf, sich an einer Online-Petition
und einer Unterschriften-Kampagne des Bundesverbands Praktizierender
Tierärzte e.V. (bpt) zu beteiligen. Zudem nutzte die FN ihre politischen
Kontakte auf Bundes- und EU-Ebene.
Unterschriften-Kampagne des bpt: https://m.tieraerzteverband.de/bpt/presseservice/meldungen/2021_08_09_bpt-unterschriftenkampagne.php?redirectResize=1
Online-Petition:
https://www.change.org/p/europäische-parlament-eu-will-weitreichende-antibiotikaverbot-für-tiere-gefahr-für-unsere-tiere/f
Zum
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
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