wittelsbuerger.com - Europas erste Adresse für den Westernreitsport Pferdekauf: Topf sucht Deckel!
wittelsbuerger.info
Wissen
Besucher online
Unsere Foren: Informieren Sie sich und diskutieren Sie mit!
Wissen
 
Navigation

zurück
 
Diese Seite ausdrucken
Diese Seite
zu den Favoriten
Diese Seite
als Startseite
 
Kontakt & Feedback
Kontakt &
Feedback


Sitemap & Suchfunktion
Sitemap &
Suchfunktion


zur Startseite

zurück zur
Startseite


Die Entscheidung, ein Pferd zu kaufen, sollte gut überlegt sein. Doch damit allein ist es nicht getan. Mindestens ebenso wichtig ist, dass sich der zukünftige Pferdebesitzer im Vorfeld, genau überlegt, was er von seinem zukünftigen vierbeinigen Partner erwartet. Vor allem für Freizeitreiter kein einfaches Unterfangen.

Zweifelsohne hat jeder schon einmal mit verzücktem Blick vor einem Verkaufsmagazin gesessen oder die Pferde eines bekannten Züchters live auf ihrer Weide bewundert und ist dabei ins Träumen geraten. Oder aber hat sich unsterblich in den als unreitbar, deshalb sehr günstigen lackschwarzen Junghengst verguckt. Aber Träume sollten Träume bleiben und bei der Kaufentscheidung eine ordentliche Portion gesunder Menschenverstand zum Tragen kommen. Wer nun glaubt, ein so genanntes Freizeitpferd sei besonders günstig zu haben, der irrt gewaltig, denn gerade die Anforderungen, die an einen unkomplizierten Allround-Partner gestellt werden, sind nicht zu unterschätzen und bedürfen deshalb einer soliden Ausbildung

Was will ich?

Hier soll nun nicht die Lanze für oder gegen einen bestimmten Typ Pferd gebrochen werden. Das wäre ungerechtfertigt. Auch hoch spezialisiert gezüchtete und ausgebildete Pferde können zuverlässige Partner für „Normalreiter“ sein, das belegen zahllose Pferd-Reiter-Teams. Allerdings ist ein ausgebildeter Reiner sicherlich nicht unbedingt für den unsicheren Reiter geeignet, der nur jeden Sonntag eine Stunde im Schritt im Gelände „zockeln“ will.

In erster Linie muss ein Freizeitpferd charakterlich einwandfrei sein, denn es soll seinem Reiter Freude und Entspannung bereiten. Ein hochbegabtes Cuttingpferd darf beim Putzen und Satteln unruhig scharren, Hauptsache es cuttet gut. Ein „Nur „ Freizeitpferd dagegen sollte möglichst ruhig am Putzplatz stehen, wenn’s mal ein bisschen länger dauert. Dies ist nur eines von zahllosen Beispielen. Fakt ist außerdem, dass ein Freizeitpferd meist möglichst vielseitig einsetzbar sein muss: Neben einer soliden Grundausbildung, die vernünftiges Reiten erst möglich macht, sollte es vor allem geländesicher sein. Das beinhaltet übrigens, dass es jederzeit auch in der Gruppe zum Stehen gebracht werden kann (gleichgültig aus welcher Gangart und in welchem Geläuf), dass es problemlos alleine vom Stall weggeht, dass es gegebenenfalls mal über einen Baumstamm springt, dass es sich anstandslos verladen lässt, denn auch ein Freizeitreiter möchte vielleicht mal einen Wanderritt oder einen Playday mitmachen und vieles mehr.

Und hier sind wir bereits beim nächsten Punkt: Möchte ich an Veranstaltungen teilnehmen, so können die Anforderungen an mein „Nur“-Freizeitpferd ins Unendliche gehen. Will ich z.B. auf einem Distanzritt starten, so wird mein Pleasure-Pferd wahrscheinlich eine Fehlbesetzung sein. Kann ich aber wirklich nur am Wochenende reiten, so sollte der Vierbeiner eher ruhigen Gemüts sein, so dass ihm unter der Woche sein täglicher Auslauf genügt bzw. ich ihn einer Reitbeteiligung anvertrauen kann.



Alter und Geschlecht

Auch Alter und Geschlecht spielen eine große Rolle. So sollte der Wunsch nach einem Hengst als Freizeitpferd konsequent abgetan werden, auch wenn man noch so gut reitet. Man tut sich und dem Pferd keinen Gefallen, selbst wenn das problemlose Handling von Hengsten immer wieder propagiert wird. Auch ein mühelos zu reitender und zu anderen Pferden freundlicher Hengst wird in den allermeisten Fällen einzeln gehalten werden müssen. Mit ernsten Auswirkungen: Ganz schnell wird aus dem problemlosen Reithengst ein Rüpel, der seine Rangkämpfe mit dem Menschen austrägt. Und die Portion Erfahrung und Pferdekenntnis, die man benötigt, um einen solchen Vierbeiner in seine Schranken zu weisen, dürfte den meisten Erstpferdebesitzern fehlen.

Wallach und Stuten sind dagegen unproblematisch, beide können in Gesellschaft gehalten werden und hinterfragen bei entsprechender Erziehung selten die Autorität des Menschen. Manchen Stuten sagt man allerdings eine gewisse Zickigkeit nach und es gibt durchaus Exemplare die immer zur Rosse hin ihre kleinen Macken ausleben.

Auch das Alter spielt bei der Wahl des Pferdes eine nicht zu unterschätzende Rolle. Während ein Jungpferd noch keine solide Grundausbildung hat und oft an Zuverlässigkeit zu wünschen übrig lässt, sind Pferde im „ besten Alter“ auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit und ihres Könnens und dementsprechend teuer. Dafür hat der zukünftige Besitzer allerdings dann auch ein Pferd, dass im besten Fall rittig ist, ordentlich gymnastiziert und konditioniert und bereits vielseitige Erfahrungen gesammelt hat.

Mit zunehmendem Alter werden Pferde zuverlässiger. Jemand der nur gemütlich spazieren reiten möchte oder ein schwacher Reiter, der dazulernen möchte oder aber auch ein ambitionierter Jugendlicher, der seine ersten Erfahrungen auf einem „alten Hasen“ sammeln möchte, ist mit einem älteren Pferd (jenseits der 16 Jahre) bestens bedient, solange es gut im Training ist und seinem Leistungsstand entsprechend geritten wurde. Solch ein Pferd – oftmals „ausgediente“ Sportpferd können ihrem neuen Besitzer noch lange Jahre Freude bereiten und eignen sich auch als Familienpferde besonders gut. Besonders wichtig ist natürlich beim Ankauf eines älteren Pferdes eine aussagekräftige Ankaufsuntersuchung sowie eine realistische, verlässliche Einschätzung des Tierarztes, mit welchen kleinen Defiziten das Pferd dennoch ein zuverlässiger Reitpartner sein kann bzw. wo ernsthafte Probleme liegen, die man nicht tolerieren sollte. Im Gegenzug dazu sind ältere Pferde meist günstiger in der Anschaffung und sehr häufig wirklich „abgeklärt“, ideal also für unsichere, ängstliche Reiter.

Der Typ

Wie eingangs gesagt, hat wohl jeder Reiter eine Vorliebe für einen bestimmten Typ Pferd. Dennoch liegen zwischen Traum und Realität oft Welten. Das Verhältnis zwischen reiterlicher Beanspruchung, reiterlichen Ansprüchen und nicht zuletzt das Größenverhältnis Pferd/Reiter muss aufeinander abgestimmt sein. Ein Reiter, der knapp zwei Meter groß und dementsprechend schwer ist, benötigt nun mal einen Gewichtsträger und kein feingliedriges Pferd, dessen Maße knapp über dem Ponystockmaß liegen.

Auch was das Temperament angeht, sollte der Freizeitreiter realistisch sein: Der schwache Reiter wird auf dem selbstbewussten temperamentvollen Jungreiner wenig reiterlichen Genuss finden, während der stärkere erfahrene Reiter sich auf einem älteren Pleasurepferd über kurz oder lang wahrscheinlich fehl am Platz fühlt.



Der Preis

„Ich habe eine schöne, gut gezogene und solide angerittene fünfjährige Quarter Horse Stute angeboten bekommen, aber die soll 7.000 Euro kosten“, empörte sich neulich eine Reiterkollegin, “ aber das ist doch wohl ein bisschen viel für ein Freizeitpferd.“ Tja, aber wenn es gesund ist, ist es jeden Euro seines Preises wert. Denn: Dem Verkäufer ist es letztendlich gleichgültig, ob sein Pferd weiter in Zucht oder Turniersport gefördert wird oder ein gemütliches Leben als „Nur“-Freizeitpferd fristet. Und: Auch für den Freizeitreiter, so er denn über die finanziellen Mittel verfügt bzw. verfügen will, ist dieses Pferd sein Geld wert. Denn es bleiben ihm alle reiterlichen Möglichkeiten offen. Was nicht heißt, dass er nicht auch für weniger Geld, ein seinen Ansprüchen gerecht werdendes Pferd findet. Eines gehört dazu zum Pferdekauf: Geduld und Hartnäckigkeit bei der Suche.


Friederike Fritz
Mit freundlicher Genehmigung vom Quarter Horse Journal,
mehr erfahren Sie hier!





Macht es Sinn, dass sich ein "normaler" Reiter ein Fohlen oder einen Jährling kauft?

Das kommt immer drauf an was man selbst für Ziele und Erwartungen an das Pferd hat. Unter "normaler" Reiter verstehe ich jemanden, der die Reiterei mit viel Spaß, also als Hobby betreibt, meist also ein oder zwei Pferde hat und diese über alles liebt. Für so jemanden macht das meiner Meinung nach absolut Sinn ein junges Pferd zu kaufen. So kann er sein Pferd von Anfang an kennen lernen, eine Beziehung aufbauen und das Jungpferd auch ein Stück weit prägen und erziehen. Das ist bei älteren, bereits gefestigten Pferden oft weitaus schwieriger und zeitintensiver.

Es ist eine wunderschöne Erfahrung, ein Fohlen von klein an erleben zu dürfen, zu sehen, wie es sich entwickelt, wächst und einen ganz eigenen Charakter ausprägt, zu dem der Mensch oft einiges beitragen kann. Man wächst einfach ein Stück weit zusammen, und es entwickelt sich – ein pferdegerechter Umgang natürlich vorausgesetzt – eine tiefe Vertrauensbasis. Wer träumt nicht von seinem Fury, der einem auf der Weide entgegen galoppiert und wiehert, wenn man vom Zaun aus nach ihm ruft ?

Und man hat den großen Vorteil, dass man die Geschichte des Pferdes von Anfang an kennt, kann den Werdegang und später auch die Ausbildung selbst auswählen und beeinflussen.
Aber auch wer größere Turnierambitionen hat, kann mit dem Kauf seines "Nachwuchskrachers" durchaus einen guten Griff machen. Mit etwas Erfahrung kann man auch schon auf der Koppel ein Stück weit erkennen, welches Pferd eher mehr oder weniger Talent hat. Die Abstammung gibt auch noch mal ein Stück Sicherheit dazu. Absolute Sicherheit gibt es beim Kauf eines Fohlens aber leider nicht. Da spielen einfach zu viele Faktoren eine Rolle, die den Werdegang eines Youngsters beeinflussen können.

Wer ausschließlich und kurzfristig weit vorne im Sport mitreiten will, sollte eher ein älteres, bereits ausgebildetes Pferd kaufen, das er auch Probereiten kann. Dann weiß er ganz sicher, ob das Pferd zu ihm passt und ob es auch die Leistung bringen kann, die er sich wünscht. Aber ein älteres Pferd kann natürlich auch seine Nachteile mit sich bringen.
Daher muss das jeder für sich entscheiden, was in seiner jeweiligen Situation gerade die bessere Wahl ist. Es hat beides seine Vor- und Nachteile, Jungpferde und ältere Pferde. Ich jedenfalls habe den Kauf eines Jungpferdes bisher nie bereut und werde es auch sicher wieder tun.

C. Meffert






Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Dr. Ines von Butler-Wemken für den Bereich Vererbung/Genetik.
Zum wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.


Fügen Sie diese Seite Ihren Bookmarks hinzu!

Quelle QHJ

Weitere Artikel zu diesem ThemaWas meinen Sie dazu?
Mehr Informationen rund ums PferdewissenReden Sie mit in unserem Diskussionsforum
  
Sie wollen mehr zum Thema wissen? Hier finden Sie
Informationen zum VerbandInformationen zur RasseInformationen zum Westernreiten

Drei unserer Auktionsangebote rund ums Westernreiten

 


Impressum© 2007 by wittelsbuerger.com / Disclaimer