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Zu Beginn der Session machte die FEI sehr deutlich, unter welchen Bedingungen Reining noch eine Zukunft bei der FEI haben kann: Dazu müsste die NRHA Kompetenzen abtreten und der FEI die führende Rolle bei für allen internationalen Veranstaltungen überlassen, so wie es für die anderen Disziplinen Springen oder Dressur bereits gilt.
Nationale Verbände erkennen die FEI als Dachverband an und arbeiten ihrerseits nicht Verbänden zusammen, die nicht von der FEI anerkannt sind.
Und: Die FEI verlangt die Anerkennung der “Unsanctioned Event” Rule der FEI, wonach Reiter, Pferde und Offizielle mit einer sechsmonatigen Sperre belegt werden, wenn sie an einem Turnier teilnehmen, das nicht vom nationalen Verband, in Deutschland der FN, anerkannt worden ist.
Zentraler Kritikpunkt der FEI bleibt die fehlende Umsetzung der Anti-Doping-Regeln und des Stewardings, und da gibt es bei der NRHA USA kein Einlenken: Vor allem den Bestimmungen der FEI hinsichtlich des Stewarding und Medikationen macht die NRHA deutlich, auch in Zukunft am eigenen Regelwerk festhalten zu wollen - einer der Gründe für das Aufkündigen des Cooperation Agreement durch die FEI. Wörtlich heisst es: "Die NRHA hat in diesen Bereichen eigene Regeln und Richtlinien festgelegt, um das Wohlergehen des Pferdes während der NRHA-Veranstaltungen jederzeit zu schützen (...) und wird weiterhin geeignete Maßnahmen ergreifen, um diese Vorschriften aufrechtzuerhalten und durchzusetzen, einschließlich ihrer eigenen Medikamentenvorschriften und Strafen."
Zudem stellt die FEI ein deutlich abnehmendes Interesse fest: Reining hat mit Abstand die wenigsten Veranstaltungen, im Vergleich zu allen anderen Disziplinen wie Springen, sogar deutlich weniger als die Para-Disziplinen. Die Anzahl der Reiter und Pferde in FEI-Reining ist heute sogar deutlich geringer als noch vor zehn Jahren.
Vor diesem Hintergrund wirbt Sven Freiseke vom FEI Reining Board für einen neuen Plan für Reining. Dieser müsste aber bis November diesen Jahres stehen mit einem klaren Bekenntnis aller Westernverbände zu den Forderungen der FEI.
Damit wird deutlich, daß die Chance, daß Reining die Rückkehr in den FEI-anerkannten, internationalen Reiningsport findet, ausgesprochen gering ist. Die Bereitschaft der US-Amerikaner, sich mit den internationalen Medikations- und Anti-Doping-Bestimmungen auseinander zu setzen, war jeher gering. Bereits mit Abschluß des Abkommens zwischen FEI und NRHA stemmten sich führende Reiningreiter in den USA dagegen (mehr dazu hier). Mitte 2014 gab der NRHA-Vorstand der Million Dollar Gang nach und verschärfte nicht die Medikationsbestimmungen, die mehr dem Regelwerk der Federation Equestre International (FEI) und der United States Equestrian Federation (USEF) anpasst werden sollten.
Und schon 2011 beendete die FEI schon einmal die Zusammenarbeit mit der NRHA USA, als es darum ging, einen gemeinsamen Nenner zum Umgang mit Doping und Medikation zu finden (mehr dazu hier).
Kurz gesagt: Die US-Amerikaner haben nur geringes Interesse an dem internationalen FEI-Sport, denn sie verdienen ihr Geld auf den Futuritys und Derbys in den USA. Daher war auch der vor einigen Jahren gestartete neue Verband in den USA, "USA Reining", als offizieller Anschlußverband der USEF und von AQHA und NRHA USA als "direkte Pipeline für Leistungssportler in den internationalen Reiningsport" bezeichnet, ein Misserfolg. Angeführt von Pete Kyle, sollte USA Reining, zusammen mit der AQHA und NRHA USA, wieder neuen Schwung in die internationale Reiningszene bringen, vor allem durch neue Events. Das wird jetzt wohl auch nicht mehr nötig sein.
FEI Sports Forum: Future of Reining
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