NRHA Germany begrüßt Reining als neue Parawestern-Disziplin/ Erstes Parareining-Trainingscamp für Juni geplant
Im Rahmen des Regionalgruppentreffens der NRHA Germany trafen sich Vize-Präsident Paul Kratschmer und Sportwart Bernie Hoeltzl mit dem ersten Vorsitzenden der Parawesternreiter Deutschland,
Andreas Bake sowie Pressesprecherin Elinor Switzer. Wie bereits angekündigt, arbeitet die NRHA Germany intensiv daran, Reining als neue Disziplin im Behindertenreitsport zu etablieren.
In dem Treffen in Niedernhausen sollten Möglichkeit der Zusammenarbeit ausgelotet werden.
Westernreitsportbegeisterte mit körperlichen Einschränkungen gesucht!
Wie sich herausstellte, wurde aus dem ersten Treffen ein überaus konstruktives Planungsgespräch, in dem die ersten Voraussetzungen für Reining als neue Parawestern-Disziplin geschaffen wurden. Bei den Parawesternreitern gibt es derzeit die Disziplinen Western Pleasure, Trail und Western Horsemanship. Derzeit werden die Reiter entsprechend der bisherigen Turniererfolge in Leistungsklassen eingeteilt. In der Turnierkarte ist die körperliche Einschränkung allgemeinverständlich beschrieben und die ausgleichenden Hilfsmittel beschrieben.
Daneben gibt es den international anerkannten Sportgesundheitspass. Hierin werden unterschiedliche Behinderungsklassen eingestuft, sogenannte Profile. Die ggf. notwendigen ausgleichenden Hilfsmittel für den jeweiligen Reiter werden hier ebenfalls geregelt. Diese Profile sollen etwas überarbeitet werden um sie auf die Disziplin Reining anzuwenden. Sportwart Bernie Hoeltzel wird nun passende Pattern für Parareining heraussuchen. Mitte Juni ist dann ein Wochenende für interessierte Westernreiter mit körperlichen Einschränkungen geplant. „Unsere Hauptintention ist, die Disziplin Parareining als echten Sport zu präsentieren, bei der es auf gutes Reiten ankommt“, so Paul Kratschmer. „Wir möchten alle Westernreitsport Interessierten ganz herzlich zu dem Trainingscamp im Juni einladen. Eine Vereinszugehörigkeit ist nicht notwendig. Die Details zum Trainingscamp werden noch bekannt gegeben.“
Pferdebesitzer um Mithilfe gebeten
Die NRHA Germany bittet zudem Pferdebesitzer um Ihre Unterstützung. „Nicht alle Parawesternreiter haben ein eigenes Pferd, das sich für den Reiningsport eignet“, so Paul Kratschmer. „Daher sind wir besonders für den Anfang auf die Unterstützung der Pferdebesitzer angewiesen. Wer ein Turnierpferd zur Verfügung stellen möchte, sollte sich bitte mit Bernie Hoetzel in Verbindung setzen.“
ParaWesternReiter begeistert von der Initiative der NRHA Germany
„Aus den Reihen der Vereinsmitglieder ist in der Vergangenheit der Wunsch geäußert worden, auch die Disziplin Reining für den sportlichen Wettkampf anzubieten“, so Andreas Bake. „Da haben wir von der Initiative der NRHA gelesen und unsere Zusammenarbeit angeboten. Die Vertreter des Vereins waren sehr angenehm überrascht, mit welch großem Interesse deren Vorschläge und Anregungen aufgenommen wurden. Wir sind schon sehr gespannt darauf, zu erfahren, wie diese Neuigkeiten aufgenommen werden.“
Weiteres Förderprogramm: EWU unterstützt ParaWesternReiter mit qualifizierten Unterricht
Auch von der EWU werden die ParaWesternReiter gefördert: EWU-Mitglieder mit einem Handicap sollen die Möglichkeit erhalten, bei Trainern C, B oder A (mit gültiger DSB-Lizenz sowie Reitlehrerhaftpflichtversicherung und bei Einsatz von Schulpferden einer Schulpferdehaftpflichtversicherung) Kurse zu besuchen und qualifizierten Unterricht zu bekommen. Hierfür steht ein Jahresbudget von 2.000 € zur Verfügung.
AQHA Equestrians With Disabilities
Im AQHA-Sport hingegen ist die Resonanz auf Reitklassen für Menschen mit Behinderungen rückläufig. Innerhalb der letzten drei Jahren sank die Starterzahl um 43% auf nunmehr 48 Starts in einer Saison.
Das sind 0,2%, gemessen an allen AQHA-Starts der Saison 2013.
Vorbericht
Die NRHA Germany will ab der kommenden Saison Para-Reiningklassen in ihr Turnierangebot aufnehmen für Reiter mit einer körperlichen Behinderung. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich bereits mit dem Thema und den Details zur Umsetzung.
Der Verband folgt damit dem Beispiel der NRHA USA und AQHA: Das NRHA Adaptive Reining Program bietet ebenfalls ab 2014 Para-Klassen an, bei der AQHA wird Para-Reining Bestandteil des Equestrians with Disabilities Program, in dem Reiter mit Handicap bislang in den Disziplinen Walk & Jog/Trot Horsemanship, Trail und Showmanship starten konnten.
Vorreiter für diese Entwicklung ist das Deutsche Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), das seit Herbst 2013 Para-Equestrian als achte Pferdesportdisziplin neben Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren, Voltigieren, Distanzreiten und Reining im internationalen Spitzensport vertritt.
Langfristiges Ziel ist es, vor allem den Leistungssport zu fördern, indem internationale Reining-Wettbewerbe für Reiter mit Handicap ausgerichtet werden, z. B. internationale Para-Reining-Meisterschaften.