Vom 26. bis 28. Juli wird Wiener Neustadt zum Mekka der besten Reiningreiter
Europas. An diesen drei Tagen kämpfen auf der Anlage des Western
Training Center H&D Schulz Pferde und Reiter aus zehn Nationen
um die begehrten Titel und Medaillen. Die Europameister in der Mannschaft
und in der Einzelwertung werden in jeweils drei Kategorien ermittelt:
Erwachsene (Seniors), Junioren (Altersstufe 14 – 18) und Junge
Reiter (Alterstufe 16-21).
Donnerstag, 28. Juli: Doppelsieg für Italien im Senioren-Einzelfinale/
Beste Deutsche auf Rang 9
Wie erwartet wurde das Einzelfinale um den Europameister 2011
in der Senior Division ein harter Kampf, bei sich die Scores von
Reiter zu Reiter in die Höhe schraubten. Ein Klasseritt folgte
dem anderen. Doch den Sieg sollte schließlich wieder ein
Italiener davontragen. Giuseppe Prevosti brachte es als letzter
Starter mit Skeets Flamin (Bes. Enzo Gola) auf eine 226,5. Die
beiden hatten bereits im Mannschaftswettkampf zusammen mit Rudi
Kronsteiner den höchsten Score erzielt und legten im Finale
noch mal eins drauf. Prevosti, der ua. French NRHA, AIQH und PHCI
Futurity Champion, Italienischer Meister, mehrfach ERAA Futurity
Champion Open und NRHA European Futurity Champion Open Level 2/3
war, hat den 7-jährigen Hengst von Skeets Peppy erst seit
April. “Kelly Zweifel hat ihn trainiert”, so Giuseppe
Prevosti. “und sie hat wirklich Tolles geleistet! Er hat
einen großartigen Mind und ist ein sagenhaftes Pferd. Ich
bin so froh über den Sieg! Ich möchte mich ganz herzlich
bei Enzo Gola bedanken, dass er mir dieses tolle Pferd zur Verfügung
gestellt hat, bei Lara Maiocchi und besonders bei unserem Trainer
Filippo Masi für sein Vertrauen!“
Die Silbermedaille ging mit Score 225,5 an Davide Brighenti auf
Dualin For Me, einem 14-jährigen Hengst von Dual Peppy, der
im Besitz von Giovanni Franco ist. Brighenti war bereits in der
italienischen Mannschaft, die Gold auf der Weltmeisterschaft in
Manerbio errang. „Ich freue mich riesig“, strahlte
Davide nach der Siegerehrung. „Noch mehr freu ich mich aber,
weil die Goldmedaille an meinen Freund ‚Pepe‘ (Giuseppe
Prevost) ging. Danke an meine Familie und an meinen Dad für
die großartige Unterstützung und natürlich an
Giovanni Franco für dieses feine Pferd!“
Es war einfach Pech, was Österreich die Goldmedaille gekostet
hat: Rudi Kronsteiner musste mit Ima Mega Antares (Bes. Andrea
Castrucci) beim Herunterschalten aus dem ersten schnellen Zirkel
3 Punkte Penalty hinnehmen, was ihn auf eine 225 zurückwarf.
Das bedeutete die Bronzemedaille für die beiden, die schon
2009 Vize-Europameister waren. „Es war mein Fehler“,
so der mehrfache World Champion und vielfache Futurity Champion,
der den Hengst erst seit einem Monat wieder unter dem Sattel hat.
„Ich habe das Abschalten zu schnell abgefragt, so dass Ima
Mega Antares entsprechend reagiert hat. Er hatte keine Schuld
und hat hervorragend gearbeitet. Es ärgert mich natürlich
schon über mich selbst, aber so ist halt der Sport. Die anderen
waren diesmal einfach besser.“
Den vierten Platz teilten sich mit einer 224 Bernard Fonck (BEL)
auf Rickie Cody Pine 023 und seine Frau Ann Fonck-Poels mit Splendit
As Gump BB. Auch auf dem sechsten Platz gab es einen Tie mit Score
222,5 zwischen Martin Mühlstätter (AUT) auf Dun It On
The QT und Rieky Young (NED) auf Brady Chex . Achte wurde Cira
Baeck (BEL) mit Gump Wasa Gambler BB (222).
Auf Rang 9 landete die beste deutsche Reiterin, Sylvia Rzepka
auf Doctor Zip Nic (221).
Manuel Cortesi (ITA) wird Europameister Junge Reiter, Silber nach
Stechen für Andrea Iannetta (ITA) vor Matyas Gobert (BEL)
Unglaublich: Mit der Goldmedaille im Einzelfinale bei den
Jungen Reitern holte Italien auf der Europameisterschaft seine
fünfte Goldmedaille. Manuel Cortesi wiederholte seinen Erfolg
von der EM 2009 und wurde erneut Europameister in der Einzelwertung.
Der 19-jährige brachte es mit ML Great Spirit (Bes. Eugenio
Latorre) nach einem Klasseritt auf eine 222. Cortesi bekam den
Hengst von seinem Besitzer und Züchter Eugenio Latorre vor
zwei Monaten zur Verfügung gestellt. „Er ist ein grundehrliches,
intelligentes Pferd mit starken Manövern, der das Showen
wirklich liebt. Ich freue mich sehr über den Erfolg, den
ich für Italien erringen durfte, und kann Eugenio und seiner
Frau Bonny gar nicht genug danken, dass sie mir den Hengst anvertraut
haben. Viel verdanke ich auch meinem Vater, der mich so sehr unterstützt
hat!“
Der Kampf um die Silbermedaille endete in einem Stechen zwischen
Andrea Iannetta (Italien) auf Little Sugar Speedy und Matyas Gobert
(BEL) mit Chicy Smart Jac. Beide brachten es auf eine 219,5. Im
darauf folgenden Stechen hatte Iannetas 9-jähriger Hengst
die größeren Kraftreserven. Der 2010 AIQH Futurity
Non Pro Champion und vielfache Rookie Champion ritt sein Pferd
auf eine 222 und holte damit Silber. Der dreifache Belgische Meister
und EM 2009 Mannschaftssilber-Gewinner Matyas Gobert musste sich
mit einer 219 und damit der Bronzemedaille begnügen. „Ich
freue mich trotzdem sehr“, sagte Matyas hinterher. „Ich
hatte schon viel Druck, da ich Iannetta kannte und wusste, dass
er gut war. Für meine Stute war es schon schwer, denn es
war ihr erstes großes Event, und das Stechen war sehr dicht
an ihrem Finalstart. Sie hat für mich getan, was sie konnte.
Mein großer Dank gilt meinem Vater, der Chicy Smart Jac
trainierte.“ Chef d’Equipe Susy Baeck war überglücklich
über den Erfolg: „Es ist einfach unglaublich! Matyas
ist Belgiens großes Zukunftstalent und wir freuen uns schon,
wenn er in der Senior reitet!“
Vierter wurde mit einer 217,5 der dreifache Deutsche Meister Andre
Zschau (GER) mit Jacs War Leo. Die beiden hatten im Mannschaftswettbewerb
den zweitbesten Score errungen. Im Einzelfinale war dem Wallach
jedoch die Anstrengung anzumerken. „Jacs War Leo hatte seine
Sache gut gemacht – mehr war einfach nicht drin heute. Er
war müde.“, so Andre hinterher.
Drei Reiter kamen mit einer 216 auf den fünften Platz: Gloria
Spiaggi (ITA) mit Smart Zen, Nina Zinsli (SUI) mit Major Lena
Ciello und Natalie Van Den Broeck (BEL) mit Juans Stolen Gun.
Giverny Cappoen (BEL) wurde mit Hesa Juicey Juice Achte (214,5).
Giovanni Masi (ITA)
gewinnt Gold bei den Junioren, Laura Lorengo (ITA) Silber - Bronze
für Laura Spielmann (GER)
Das Europameisterschafts-Einzelfinale bei den Junioren in Wiener
Neustadt sorgte für viel Spannung und etliche hervorragende Ritte,
obwohl den Jugendlichen und ihren Pferden die Anstrengung der
Mannschaftswettkämpfe deutlich anzumerken war. 21 Reiterinnen
und Reiter aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich,
den Niederlanden, Polen und Tschechien hatten es ins Finale geschafft.
Den Sieg trug Giovanni Masio mit dem American quarter Horse Hengst
Remins Remedy davon (Bes. Luka Zeni). Die beiden präsentierten
als letzte Starter nicht nur einen fehlerlosen, sondern geradezu
spektakulären Ritt, der mit Top Score 225,5 belohnt wurde. Das
bedeutete die vierte Goldmedaille auf dieser EM für Italien, das
in allen Kategorien Europameister in der Mannschaft wurde. Für
Giovanni Masi bedeutete es einen weiteren großartigen Erfolg in
seiner noch jungen Karriere. Der 18-jährige Sohn von Italiens
Bundestrainer Filippo Masi war bereits 2009 IRHA Futurity Ltd.
und Int. Non Pro Champion und NRHA European Futurity Finalist.
Auch die Silbermedaille ging nach Italien: Lara Lorengo, die mit
ihrem American Quarter Horse Wallach BH Shot O Lon eine 216,5
herausholte. Die 18-jährige war bereits Lombardischer Rookie Youth
Champion und Prefuturity Ltd./Int. Res. Champion Non Pro. Chef
d’Equipe Roberto Cuoghi freute sich sehr über den erneuten Erfolg:
„Wir haben hart gearbeitet und hatten dazu natürlich auch Glück.
Filippo Masi leistet hervorragende Arbeit, und wir sind stolz,
ihn auch für die Senioren als Trainer zu haben.“
Bronze ging an Laura Spielmann (GER) mit ihrer Stute Little Peppy
Olena. 212,5 Punkte erhielten die beiden für einen feinen Durchgang.
Die 18-jährige Gymnasiastin, die bei Christine Bürig und Nico
Hörmann trainiert, 2009 Deutscher Meister Reining und 2010 Deutscher
Vizemeister war und seit mehreren Jahren in den Nationalkadern
von NRHA, DQHA und EWU ist, freute sich ungeheuer über den Erfolg:
„Das ist ein neuer Meilenstein für mich“, sagte sie nach der Siegerehrung.
„ Mein Pferd war ganz bei mir und hat wirklich alles gegeben für
mich.“ Auch Bundestrainer Kay Wienrich war mehr als zufrieden
mit der erzielten Leistung. „Die Bronzemedaille ist super gut!
Die Vorbereitungen haben sich gelohnt – Laura hat gut geshowt
und im richtigen Moment genau das Richtige getan.“
Nur um einen halben Zähler verpasste die Österreicherin Marina
Bottoli mit ihrer Stute Jac Little Lena die Medaillenränge. Mit
einer 212 landete die Österreichische Meisterin 2009 auf dem vierten
Platz. Den fünften teilten sich mit einer 207,5 die Polin Anna
Deredowska mit Dots Magnum und die Niederländerin Alissa Leloux
mit Little Smart Jameen. Siebte wurde die Französin Morgane Cheveux
mit A Chocolate Chip (206,5), gefolgt von der Österreicherin Julia
Gaupmann auf Freckles Great Chic (206).
Mittwoch, 27. Juli: Nach
Consolation Run stehen jetzt die Finalisten in der Senior Division
fest/ Top Score für Ann Fonck-Poels
Im heutigen Consolation Run hatten die Senior Reiter, die es im
Mannschaftswettkampf nicht unter die Top 15 geschafft hatten,
nochmals die Chance auf einen Platz im Einzelfinale. Die fünf
besten des Consolation Runs rückten nach. Top Score erzielte
Ann Fonck-Poels (BEL) mit Splendit As Gump BB: 220 vergaben die
Richter für den top Ritt der Belgierin, die bereits über
$ 240.000 gewonnen hat und die Silbermedaille (Team) bei den Weltreiterspielen
in Kentucky errang.
Gastgeber Österreich konnte sich ebenfalls freuen: gleich
zwei weitere Reiter schafften es ins Finale. Martin Mühlstätter
mit Dun It On The QT (Bes. Katja Jungfer), der eine 218 erritt,
und Markus Morawitz mitDun It Wiz Jerry (Bes. Hubertus Seeberger)
– Score 213.
Selina Schultheiss und Checkmate Jane (Bes. Marisa Guggisberg)
schafften mit einer 214,5 den drittbesten Score und sicherten
damit der Schweiz den Einzug ins Einzelfinale der Senioren.
Zudem gelang es dem Franzosen Franck Peret mit Arh Lucky Whiz
Dunit als letzter Starter eine 211,5 zu erzielen und so ins Einzelfinale
aufzurücken. Damit treten alle drei Mitglieder der französischen
Mannschaft nochmals im Kampf um die begehrten Medaillen in der
Einzelwertung an.
Dritte Goldmedaille
für Italien: Europameister bei den Jungen Reitern – Belgien holt
Silber, Deutschland Bronze
Fünf starke Mannschaften plus Einzelreiter traten in Wiener Neustadt
um den Mannschafts-Europameister Titel bei den Jungen Reitern
an, und entsprechend eng lagen die Ergebnisse dann auch in der
Endwertung beieinander. Hier gab es die dritte Goldmedaille für
Italien. Das Team bestehend aus Guglielmo Fontana mit Sparkle
Poco Hickory, Chiara Bartoletti mit Sailor Lyla, Gloria Spiaggi
mit Smart Zen und Manuel Cortesi mit ML Great Spirit brachte es
auf 648,5 Punkte. Nicht zuletzt durch den super Ritt ihres letzten
Starters Manuel Cortesi verdrängten sie die lange führenden Belgier
doch noch von Platz 1, so dass Belgien zum zweiten Mal in Folge
die Silbermedaille bei den Jungen Reitern errang. Die Mannschaft
bestehend aus Matyas Gobert mit Chicy Smart Jac, Nathalie Van
Den Broeck mit Juans Stolen Gun, Shana Vanhove mit The Rumble
Bee und Giverny Cappoen mit Hesa Juicey Juice holten zusammen
645 Punkte. Die Bronzemedaille ging an das Team aus Deutschland
bestehend aus Laura Stein mit Frosty 2, Vanety Korbus mit SES
Topsail Whiz, Josefin Lintner mit Miss Estrella Del Cielo und
Andre Zschau mit Jacs War Leo, deren Gesamtscore 636,5 war. Österreich
wurde mit 635,5 Punkten Vierter, gefolgt von den Niederlanden
mit 611 Punkten.
Groß war der Jubel der Italiener über diese dritte Medaille. Auf
sein Erfolgskonzept befragt, meine Trainer Filippo Masi: „Glück!
Wir hatten starke Reiter und Pferde, aber die Konkurrenz war enorm
stark. Wir freuen uns!“ Auch Belgien und Deutschland waren sehr
zufrieden mit dem Erreichten. „Wir haben alles daran gesetzt,
es den Italienern so schwer wie möglich zu machen“, lachte Susy
Baeck, Chef d’Equipe der Belgier. „Wir sind sehr glücklich; wir
haben Silber verteidigt.“ Und der deutsche Chef d’Equipe Paul
Kratschmer: „Wir haben das Maximum aus unseren Möglichkeiten herausgeholt.
Die Konkurrenz war enorm stark, aber unsere Leute haben ihr Bestes
gegeben.“
Top Score der Prüfung ritt Manuel Cortesi mit dem American Quarter
Horse Hengst ML Great Spirit, der im Besitz von Eugenio Latorre
ist. Der 19-jährige Italiener, der 2009 bei der EM Junge Reiter
Bronze holte, 2010 IRHA Futurity Non Pro Champion sowie NRHA Breeders
Futurity Non Pro Bit Champion und 2011 European Futurity Champion
Non Pro war, legte einen temporeichen Ritt mit grandiosen Stops
hin, der ihm eine 221 brachte. Damit verdrängte er den bis dahin
führenden Andre Zschau (GER) mit Jacs War Leo. Der dreifache Deutsche
Meister Reining und NRHA Breeders Futurity Champion Non Pro hatte
mit seinem Palominowallach (der übrigens ein Sohn von Helmut Schulz‘
Jac O Rima ist) eine 217,5 erritten.
Gleich zwei Reiterinnen kamen mit dem drittbesten Score 216,5
aus der Arena: die Schweizerin Nina Zinsli mit Major Lena Cielo
und der Belgier Matyas Gobert mit Chicy Smart Jac. Gobert war
bereits 2009 im belgischen Team, das Silber mit der Mannschaft
holte und wurde Fünfter in der Einzelwertung. Auch Nina Zinsli
war 2009 FEI EM Finalistin. Zudem war sie bereits Schweizer Meister
Jugend und Amateur.
Damit stehen auch die Teilnehmer der Jungen Reiter fürs Einzelfinale
fest. Die Top 20 schafften es ins Finale, wobei wenigstens ein
Score von 203 erritten werden musste. Die Italiener werden neben
ihren vier Teammitgliedern auch noch Andrea Ianetta mit Little
Sugar Speedy dabei haben, die im Mannschaftswettkampf als Einzelreiter
eine 216 erzielten. Für Deutschland gehen Andre Zschau, Vanety
Korbus (sie brachte es auf eine 211 mit ihrem SES Topsail Whiz)
und Josefin Lintner (208) ins Finale. Belgien hat alle vier Mannschaftsmitglieder
dabei, die Schweiz wird neben Nina Zinsli auch durch Perrine Hirter
mit Cutters Sugarman vertreten sein. Für Österreich reiten Alexander
Nestelberger, Julia Maikisch und Klaus Lechner, für Frankreich
Manon Sergent und für die Niederlande Sharon de Groot.
Dienstag, 26. Juli: Auch bei den Seniors Gold für
Italienische Mannschaft – Deutschland holt Silber, Österreich
Bronze
Zum zweiten Mal am gleichen Tag ertönte bei der FEI Europameisterschaft
Reining in Wiener Neustadt die italienische Nationalhymne: nach
Gold bei den Junioren wurde Italien Mannschaftseuropameister.
Mit insgesamt 662,5 Punkten setzten sie sich gegen Deutschland
(Silber mit 656,5 Punkten) und Gastgeber Österreich (Bronze
mit 652,5 Punkten) durch. Frankreich wurde mit einer 647 Vierte
vor Belgien (640) und der Schweiz (632,5).
Der Mannschaftswettkampf in der Senior Division war sicherlich
einer der spannendsten in der Geschichte der EM. Titelverteidiger
Deutschland, Italien, Österreich, Belgien, Frankreich und
die Schweiz waren durchweg mit starken Reitern in Pferden vertreten.
Für erste große Beifallsstürme sorgte Rieky Young
(NED) mit Brady Chex. Die Holländerin, die als Einzelreiterin
für ihr Land ritt, startete als Siebte und brachte es mit
einem Klasseritt auf eine 219,5, was der sichere Einzug ins Einzelfinale
sein sollte. Dann erzielten zwei Reiter unmittelbar hintereinander
Highscore 223: der Italiener Giuseppe Prevosti mit Enzo Golas
Skeets Flamin und der Österreicher Rudi Kronsteiner mit Ima
Mega Antares (Bes. Karin & Ruggero Prevedel, ITA). Mit diesem
Hengst war Kronsteiner bereits 2009 Vize-Europameister in der
Einzelwertung. Beide Reiter glänzten mit einem herausragenden
Durchgang mit großartigen Spins, perfekter Arbeit auf den
Zirkeln und grandiosen Stops.
Stefano Angelucci legte für Italien mit AB Captain Badger
eine 221 nach, was am Ende der zweitbeste Score bleiben sollte.
Zusammen mit Christian Dalla Pozzas 218,5 auf Whiz Ruf Peppy ergab
das 662,5 Punkte für Italien und damit Gold. Massimiliano
Canu und Hesa Mega Whiz erzielten eine 215,5, die das Streichergebnis
für Italien bildete, aber für einen Platz in Einzelfinale
bequem reichte. Damit hat Italien alle vier Reiter im Einzelfinale.
„Ich wusste, dass wir ein gutes Team haben“, so der
italienische Chef d’Equipe Roberto Cuoghi. „aber ich
wusste auch, dass zum Beispiel die Deutschen und Österreicher
mit sehr guten Pferden da sind. Daher war durchaus nicht sicher,
was uns erwartet. Wir haben einfach unser Bestes gegeben, und
es hat geklappt. Ich möchte mich an dieser Stelle einmal
ganz herzlich bei Helmut Schulz für die Gastfreundschaft
und die tolle Organisation bedanken! Jeder ist hier freundlich
und hilft sofort, und die Anlage ist fantastisch.“
Oliver Wehnes und Lil Ruf Bandit (Bes. Nico Hörmann) legten
für Deutschland eine 215,5 vor. Sylvia Rzepka mit Doctor
Zip Nic (Bes. Zip Nic Partnership) und Nico Hörmann mit Smart
Spookster (Bes. Spookster Syndicate) erzielten dann beide eine
220,5 – den drittbesten Score dieser EM und sicherten damit
Deutschland die Silbermedaille. Christina Tolksdorf und Ruf Lil
Martha, die als Reserve für Steffen Breug nachgerückt
waren und für die das der erste Einsatz in der Senior Division
war, brachten es auf eine 203,5, was das Streichergebnis bedeutete.
Bundestrainer Kay Wienrich war begeistert: „Was soll ich
sagen – ich freue mich ungeheuer. Unsere Leute haben die
Erwartungen sogar noch übertroffen. Oliver hat das Pferd
erst seit etwa vier Wochen, und es war sein erster Einsatz auf
einer FEI EM. Er hat seine Sache prima gemacht! Und Sylvia und
Nico waren einfach großartig. Und unsere Jüngste im
Team Christina hat sich ebenfalls bestens bewährt.“
Österreich verpasste nur knapp die ersehnte Silbermedaille.
Markus Morawitz und Dun It With Jerry mussten sich mit einer 213,5
zufrieden geben und werden beim Consolation Run nochmal versuchen,
ins Finale zu kommen. Dennis Schulz und Smart Rattle Snake (Bes.
Dainmasa Horses) hatten Pech beim schnellen Zirkel, wo der Hengst
ausrutschte und in Kreuzgalopp fiel. Das bedeutete schließlich
einen Score von 215. Und auch Martin Mühlstätter und
Dun It On The QT (Bes. Katja Jungfer) konnten nicht ganz ihrem
Potential gerecht werden. Es war den beiden anzumerken, dass Mühlstätter
den Hengst erst seit gestern unter dem Sattel hat. Das Ergebnis:
214,5 und damit Einzelfinale ebenso wie für Dennis Schulz.
Chef d’Equipe Helmut Schulz nahm es gelassen: „Wir
hätten natürlich gerne Silber gehabt, aber wir gönnen
Nico Hörmann und Sylvia Rzepka und den anderen des deutschen
Teams die Medaille. Immerhin haben wir drei schon mal sicher im
Einzelfinale.“
Italien wird Europameister bei den Junioren – Silber für Deutschland
vor den Niederlanden
Der Mannschaftswettkampf der Junioren bildete den Auftakt der
FEI Europameisterschaft Reining 2011 in Wiener Neustadt. 30 junge
Reiterinnen und Reiter aus zehn Nationen traten gegeneinander
an. Überlegener Sieger wurde schließlich die italienische Mannschaft
bestehend aus Sara Ambrosini mit Maxplease, Lara Lorengo mit BH
Shot O Lon, Nicolo Boretti mit Sun Olenas Red Chicka und Giovanni
Masi mit Remins Remedy. Mit insgesamt 643 Punkten verwiesen sie
Deutschland auf den zweiten Platz (628,5), gefolgt von den Holländern
(616,5 Punkte). Mit 614 Punkten verpasste die lange führende österreichische
Mannschaft schließlich ganz knapp die Medaillenränge.
Alisa Müller (GER) und Sparkling Cielo verschafften als sechste
Starter mit einem 211er Score dem deutschen Team eine gute Ausgangsposition.
Der Score sollte lange Zeit Spitze bleiben, bis Nicolo Boretti
als 19. Starter einen Top Ritt hinlegte, wobei er insbesondere
bei den Spins und Stops plussen konnte. 216 war das Ergebnis.
Alissa Leloux (NED) und Little Smart Jameen folgten kurz darauf
und sorgten mit einer 213 für den besten Ritt der Niederländer
Junioren. Fabienne Krämer (GER) und ihre Stute Little Roosters
Gal setzten als letzte deutsche Starter noch mal alles auf eine
Karte, und die Bronzemedaillengewinnerin von 2009 enttäuschte
nicht. 210,5 gab es für die beiden, was schließlich fünftbester
Ritt sein sollte. Doch Italien hatte mit Giovanni Masi noch mit
einem sehr starken letzten Reiter aufzuwarten, der sich auch nicht
scheute, auf volles Risiko zu gehen. Er und sein American Quarter
Horse Hengst Remins Remedy konnten in praktisch jedem Manöver
Pluspunkte sammeln und beendeten ihren Ritt schließlich mit einer
220. Damit stand Gold für Italien fest, das zudem auch im Einzelfinale
am Donnerstag mit vier Reitern vertreten ist.
„Ich freue mich riesig über unseren Erfolg“, strahlte Italiens
Coach Filipo Masi nach der Siegerehrung. „Ich wusste, dass ich
vier gute Reiter im Team habe, aber bis auf Giovanni waren alle
anderen noch unerfahren. Zudem war Deutschland wieder sehr stark
aufgestellt. Ich habe unsere beiden besten Pferde für den Schluss
aufgehoben, und diese Strategie ging voll auf.“ Die deutsche Mannschaft
bestehend aus Alisa Müller mit Sparklin Cielo, Sofie Eckebrecht
mit Guns Red Obsession, Sabrina Baumgärtner mit Top On Cutie und
Fabienne Krämer mit Little Roosters Gal errangen die Silbermedaille.
Bundestrainer Kay Wienrich war sehr zufrieden mit den Leistungen
der deutschen Junioren: "Alle haben ihre Sache wirklich gut gemacht.
Ich freue mich sehr - schließlich hatten wir drei junge Reiterinnen
dabei, die noch keine EM-Erfahrung hatten. Und alle vier haben
es ins Einzelfinale geschafft." Bronze ging an die Niederlande:
Alegra Famke mit BQ Fancy Starlet, Megan Schmidt mit Great Kid
Whiz, Trudy Van der Plas mit Twist N Freckles und Alissa Leloux
mit Little Smart Jameen. „Ich bin einfach nur glücklich“, sagte
Trainerin Rieky Young begeistert zum Erfolg ihrer Junioren. „Sie
waren fantastisch, vor allem wenn man bedenkt, dass es doch eine
sehr ‚grüne’Mannschaft war.“
Damit stehen die Teilnehmer fürs Einzefinale fest. Österreich
wird mit vier Reitern im Finale vertreten sein: Marina Bottoli,
die mit Jac Little Lena den sechstbesten Ritt des Mannschaftswettkampfes
hatte (Score 210), Viktoria Seekircher, Julia Gaupmann und Janine
Petschnig. Für die Niederlande gehen Alissa Leloux (drittbester
Score 213!) und Megan Schmidt an den Start. Die weiteren Einzelfinalisten
sind Jorrit Heidbuchel (BEL), Lukasz Czechowicz und Anna Deredowska
(beide POL), Morgane Cheveux (FRA), Brenda Lesniczakova und Tamara
Korseova (beide CZE).
Montag, 25. Juli: Alle Pferde problemlos durch den Vet Check
gekommen
Morgen beginnt in Wiener Neustadt die FEI Europameisterschaft
Reining 2011. Zehn Nationen sind mit ihren Mannschaften und Einzelreitern
vertreten. Erfreulich verlief der heutige Vet Check: alle Pferde
kamen problemlos durch, so dass nun endgültig alle Teilnehmer
feststehen.
Vor der Anreise gab es an diesem Wochenende trotzdem noch einige
wenige Veränderungen. So wird Steffen Breug nicht antreten, da
sich sein Hengst Little Whiz Chic zuhause verletzt hatte. Seinen
Platz nimmt nun Christina Tolksdorf mit Ruf Little Martha ein.
Auch Frankreich, Italien und Polen hatten verletzungsbedingte
Ausfälle. So mussten Glen Arthur Estival (Frankreich), Christian
Baldelli und Alessio Baldi (beide Italien) sowie Lothar Koenig
und Zuzanna Zwierzchowska (beide Polen) wegen Verletzungen ihrer
Pferde auf den Start verzichten. Bogdan Czarnik (Polen) wird statt
Catalysts Bandit AF nun Brat With A Gun reiten.
Nach der Draw Party heute Abend wird die Starterliste feststehen.
Die EM-Prüfungen beginnen morgen um 10 Uhr mit dem Mannschaftswettkampf
der Junioren. Um ca. 15 Uhr starten die Senior Teams.
2000 Der Weltreiterverband
FEI nimmt Reining in den Kreis seiner offiziellen Pferdesportdisziplinen
auf
2002 Die ersten Nationen qualifizieren sich im CRIO für die
Weltreiterspiele (Anm.: CRIO ist wie z.B. CSIO Nationenwertung,
in der die Länder in Viererteams antreten)
2002 Weltreiterspiele in Jerez (Spanien): zum ersten Mal ist Reining
mit dabei.
2003 Erste offizielle Reining Europameisterschaft (FEI) in Reggio
Emilia (Italien).
2004 Erstes FEI Reining Masters in Oklahoma City, OK.
2006 Weltreiterspiele in Aachen
2007 EM in Mooslargue: Deutschland wird zum zweiten Mal Mannschafts-
Europameister
2008 Erste eigene FEI Weltmeisterschaft Reining
2009 Erste FEI Europameisterschaft für Junioren und Junge
Reiter in Kreuth
2010 FEI Weltreiterspiele erstmals in den USA
2011 Europameisterschaft in Wiener Neustadt