Wir befinden uns im Jahre 2009 n.Chr. Ganz Europa ist von der NRHA USA besetzt...
Ganz Europa? Nein! Ein von unbeugsamen Deutschen bevölkerter Verband hört nicht
auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für
die NRHA USA-Reiter, die als Besatzung in den befestigten Lagern Schweiz, Italien,
Österreich, Schweden... und Reining Deutschland liegen.
NRHA Germany
und NRHA USA - die aktuelle Situation zwischen den beiden Reiningverbände erinnert
ein wenig an die Geschichte von Asterix in seinem kleinen gallischen Dorf. Die
NRHA USA versucht, durch das Affiliate Program die ehemals autarken NATIONAL Associations
näher an sich zu binden, der Preis für ein einheitliches Regelwerk erscheint aber
der NRHA Germany zu hoch - 90 USD zusätzliche Mitgliedsgebühr pro Jahr.
Das führt u.a. auch dazu, daß die
Statistiken und Ranglisten beider Verbände sich gegenseitig nicht berücksichtigen,
die Gewinne auf NRHA Germany-Turnieren nicht für die Reining-Weltrangliste der
NRHA USA gelten.
Im Interview mit dem deutschen Quarter Horse Journal erläutert der Präsident der
NRHA Germany, Kay Wienrich, nun seine Sichtweise der Dinge. Für ihn sind die
Amerikaner "doch erst auf diesen Zug aufgesprungen des internationalen Reiningsports"
und am wichtigsten sei es, daß "unsere Reiter sich öffentlichkeitskonform verhalten".
"Die wollen doch nur Geld verdienen" "Die Mehrbelastung der Mitglieder
in Höhe von $90.- im Jahr sei den Mitgliedern nicht zuzumuten," erklärt Kay Wienrich
gegenüber dem QHJ, „was hätten wir davon‚ selbst wenn davon $20 zurück fließen?
Die (NRHA USA, Anm d. Redaktion) wollen doch nur Geld verdienen, was sie dringend
brauchen und nur damit die Gewinne und Platzierungen registriert werden brauchen
wir die Amerikaner nicht.
Natürlich kann ich die Belange unserer Leistungsträger
nicht außer Acht lassen, aber ich vertrete alle Mitglieder der NRHA und die haben
sich gegen den Anschluss ausgesprochen.“ Geprüft werde nun der Vorschlag die Gewinnsumme
der Shows ohne Approval auf 2.500.- Euro zu erhöhen. Sollte dies möglich sein,
könne man weiter diskutieren.
Die 300.000 USD-Futurity in Kreuth "tangiert
uns überhaupt nicht"
„Die Internationalität des Sports kommt doch
nicht aus den USA, die kommt aus Europa, hauptsächlich aus Deutschland und Italien“
erläutert Kay Wienrich selbstbewusst „die Amerikaner sind doch erst auf diesen
Zug aufgesprungen. Ich sehe auch nicht, dass es ein Nachteil ist, dass wir in
Europa die einzige Futurity haben, die nicht approved ist. Das tangiert uns überhaupt
nicht. Wir hatten wieder steigende Zahlen, unsere Futurity hat einen großen Stellenwert
und sollte die European Futurity in Italien wirklich kommen, wird sie für viele
außerdem eine wichtige Pre-Futurity sein“.
Die Preisgelder, die sich
nach wie vor aus dem SSP Programm und den Startgeldern errechnen, sieht er nicht
gefährdet. „Wenn natürlich weniger Hengsthalter einzahlen sollten, wird es auch
weniger Geld geben, das ist ganz natürlich. Viel wichtiger ist, dass sich unsere
Reiter öffentlichkeitskonform verhalten und nicht durch unsachgemäße Behandlung
ihrer Pferde – egal welcher Art – auffallen“.
Die Asterix-Serie umfasst
bislang 33 albenlangen Geschichten, angesichts der nun dargelegten Standpunkte
der NRHA Germany hat die Geschichte zwischen der NRHA Germany und der NRHA USA
ähnliches Potential.