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Den Titel
des Reserve Champion, verdient sich Volker Schmitt. Leider passiert
ihm an diesem Abend, bei einem ansonsten hervorragendem Ritt,
ein klitzekleiner Fehler, der ihn den Sieg gekostet hat. Mit dem
Publikums-Liebling „Who is my Daddy“ zeigt er eine unglaubliche
Performance. Man spürte, Daddy wollte gefallen. Schmitt selbst
sagt später, „Daddy lief heute so gut wie nie zuvor. Aber wenn
man viel riskiert, bewegt man sich auf dünnem Eis. Dann gewinnt
nur noch derjenige, der keine Strafpunkte einsammelt.“ Nach Bergmanns
High Score Ritt wusste Schmitt, dass er an die Grenzen des Machbaren
gehen musste. Doch in der letzten Kurve vor dem Run-Down fiel
Daddy aus dem Galopp und machte ein paar Trabschritte. Aus mit
dem Sieg. „Das ist, wie wenn Schumi mit 350 aus der Kurve kommt
und für einen Augenblick nicht aufpasst ,“ sagt Schmitt. „Aber
das weiss man als Trainer und auch als Pferde- Besitzer, wenn
man in solch einen Ritt reingeht.“ Trotzdem sind Volker Schmitt
und Theo Kerkhoff mit dem zweiten Platz (149,5) mehr als
zufrieden. „Das ist eben so, heute gewinnt der, morgen ein anderer,“
sagt Schmitt achselzuckend, und dann geht es ab in die Falle. Schließlich
steht morgen schon wieder ein bedeutendes Turnier an.
Trotz
der exzellenten Ritte von Bergmann und Schmitt, schlugen die Herzen
der Zuschauer an diesem Abend für den drittplatzierten Daniel
Klein (148). Auch ihm passiert, wie seinem Kollegen Volker Schmitt,
ein klitzekleiner Fehler. Der 26-jährige Klein geht voll auf Risiko.
Sein Ritt ist atemberaubend. Elegant jagt er den Zirkel entlang,
wofür er von den Richtern die volle Punktzahl bekommt. Seine Spins
sind einfach nur als genial zu bezeichnen. Als er vom schnellen
auf den langsamen Zirkel geht, könnte man prima im Schritt neben
hergehen. Das Loch, welches das innere Hinterbein des Hengstes
„Heavens Little Jewel in den Sand schraubt, ist geeignet um Fahnenmasten
darin zu versenken. Dann beim Wechsel auf den rechten Zirkel geht
der Hengst für einen kurzen Moment in den Kreuzgalopp. „Gamba“
kreischt das Publikum, „Gamba!“ Ohne diesen Fehler hätten ihn
die Richter mit einer 152 bewertet. Trotzdem ist Daniel Klein
nicht traurig. Fröhlich telefoniert er mit seiner Mutter und teilt
ihr mit, „Stell Dir ich habe plus 1 ½ für die Zirkel bekommen.“
Daniel Klein, der bis vor kurzem für Rudi Kronsteiner gearbeitet
hat, ist jetzt auf der Riverlane Ranch bei Osnabrück tätig.
Tragischer
Held des Abends war Adi Wagner. Er legte mit dem Hengst „Smart
Prince Boggie“ einen super Ritt hin, der mit begeistertem Applaus
gewürdigt wurde. Alle Manöver waren hervorragend, bis sein Hengst
nach dem letzten Stopp, anstatt rückwärts zu gehen in einen Rollback
springt. Adi der beim Stoppen den Hut verloren hatte, meint, dass
er wahrscheinlich den Kopf leicht zurück in Richtung Hut geneigt
hat, was den sensiblen Hengst wohl dazu animierte, nachzuspringen.
Leider, dumm gelaufen. Wagner wäre sicher ganz vorne mit dabei
gewesen. Adi trägt es mit Sportsgeist. „That life“, meint er.
Der
Abend endete mit einer feierlichen Siegerehrung, mit viel Musik
und Live-Songs, gesungen von der Country Sängerin Barbara Maassen.
Zwischen den Finals sorgten die Cheerleader „Black Panthers“ für
Stimmung.
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