Neben den beiden Goldmedaillen in Trail und Horsemanship reichte es in der Disziplin Superhorse auch schon für eine Bronzemedaille. Dabei ist das Karriereende noch lange nicht in Sicht, denn für dieses und die nächsten Jahre stehen Starts auf den großen EWU-Turnieren, unter anderem den Deutschen Meisterschaften auf dem Programm.

Elsa Gonzalez hatte als 20-jährige eine Reitbeteiligung auf einem Hannoveraner. Als das Pferd verkauft werden sollte, rechnete die gelernte Hotelfachfrau damit, dass ihr das Pferd angeboten werden würde. Doch die Besitzerin des Hannoveraners entschied sich anders. Elsa Gonzalez wurde das Pferd somit vor der Nase weggekauft, worüber sie sehr enttäuscht war. Daraufhin begab sie sich auf Pferdesuche und entdeckte ein kleines schwarzes Pony auf einer Weide eines Pferdehändlers, der über das Inserat „günstige Ponys und Pferde“ Käufer suchte. Das schwarze Pony kam auf Elsa zu und leckte ihr die Hand - somit stand fest, dieses Pferd sollte es sein.

Das als achtjähriges und bereits turniererfahrenes angebotene Welsh-Mix-Pony entpuppte sich aber als drei- bis vierjähriges, unerfahrenes Pferd. Elsa Gonzalez war dies jedoch egal, denn weder Abstammung noch Turniererfahrung waren ihr wichtig, denn sie wollte einfach nur ein Freizeitpferd.

Dusty stellte sich als sehr selbstbewusstes, ja schon fast stures Pony heraus, doch Elsa wusste, wie sie den Wallach erziehen musste. Mit viel liebevoller, aber strikter Konsequenz entwickelte sich eine perfekte Pferd- Mensch-Beziehung. Elsa war es wichtig, dass Dusty perfekt auf die Hilfen reagiert. So bekam sie einen Freund, der ihr wie ein Hund aufs Wort gehorcht. Als es Dusty aber doch einmal gelang, sich gegen den Willen seiner Reiterin durchzusetzen und glaubte, über die viel zu hohe Reitplatzeinzäunung springen zu müssen, stürzte das Paar dabei und Elsa verletzte sich dabei so schwer am Knie, dass sie mit dem Reiten ein halbes Jahr pausieren musste.

In der Folge des Unfalls wechselte Elsa durch ihre Stallkollegin Nicole Nagott zum Westernreiten. Die Westernreiterin und Nicole Nagott brachte Elsa Gonzalez die Basis des Westernreitens bei und kurz darauf startete Elsa auf ihrem ersten Westernturnier. Schon im dritten Turnier wurde sie Allround Champion. Hinzu kamen später weitere Kurse und Unterrichtsstunden bei Henning Daude. So begann eine bemerkenswerte Turnierkarriere von Elsa und Dusty:

Seit 2006 sind die beiden im Landeskader Niedersachsen/Hannover. Elsa startet für die Mannschaftsmeisterschaften in ihren Lieblingsdisziplinen Trail und Horsemanship. Die größten Turniererfolge mit Dusty waren: 2007 Landesmeisterin in Western Horsemanship und Vize-Landesmeisterin in Superhorse, auf den Deutschen Meisterschaften in Kassel holte sie die Bronzemedaille in der Mannschaft. 2008 Vize-Landesmeisterin Western Horsemanship, bei den Deutschen Meisterschaften holte Dusty Gold (Jugendmeisterschaft, Trail) und Silber (Seniorenmeisterschaft, Horsemanship). 2009 erreichte das Paar einen 10. Platz im Finale der Western Horsemanship.

Mittlerweile hat Dusty auch eine Reitbeteiligung. Zuerst ritt Sharlyn Heynmöller mit Dusty im Jugendkader auf den Deutschen Meisterschaften, seit Herbst 2009 ist Anna-Alisa Samse regelmäßig auf Dustys Rücken auf Turnieren zu sehen. Die 15-jährige Reitbeteiligung hat sich mit Dusty schon für die Deutschen Meisterschaften qualifi ziert.

Neben den Turnieren reitet Elsa vor allem im Frühjahr und Herbst gerne auch ins Gelände, wobei Dusty seine Liebe zum Wasser gefunden hat. Für sein Leben gern plantscht er und wälzt er sich im Wasser, taucht mit dem Kopf unter und brustet dabei die Luft aus seinen Nüstern. So erholt sich Dusty von anstrengenden Turnierwochenenden.

Noch ein bis drei Jahre will Elsa Gonzalez ihren Dusty noch auf Turnieren reiten, wenn er so gesund bleibt, wie bisher. Dann denkt sie daran, ihn allmählich in Rente zu schicken. Doch bis dahin werden sicherlich noch viele Turnierschleifen sein Zaumzeug zieren.


Renate Ettl für den EWU westernreiter

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