Zu Beginn des ersten Prüfungstages fanden sich um 7 Uhr die
vier- und fünfjährigen Jungpferde zur Besichtigung ein.
Damit wurde der erste Teil der jeweiligen Disziplinbeurteilung
durchgeführt. Die Jungpferde werden nach Typ und Qualität
des Körperbaus im Hinblick auf die Verwendung als modernes
Westernreitpferd bewertet. Dazu ist es notwendig, dass das Pferd
von allen Seiten betrachtet wird. Die Exterieurbeurteilung ist
keine Einzelprüfung, die Wertungsnoten fliessen jeweils in
die Disziplinprüfungen Basis, Trail und Reining ein.
Nach einer 45minütigen
Abreitezeit in der Ostbayernhalle startete die Senior Superhorse
mit 49 gemeldeten Starten. Die Richter Evi Bös, Sonja Merkle,
und Mike Stöhr waren mit dem Scoring dieser Prüfung
betraut. Mit einem wunderbar harmonischen und sauberen Ritt, der
mit einem Score von 209,5 belohnt wurde, sicherte sich Kathrin
Langenbeck mit ihrem Pferd Doc Patchex Son die Führungsposition
zum Einzug ins Finale. Gefolgt von Sita Stepper mit Doc Smokey
Dry und einer 208,5 sowie knapp dahinter Regina Götte mit
208 Punkten. Im insgesamt qualitativ hohen Feld musste der letzte
Finalteilnehmer noch einen Score von 203,5 reiten, um am Sonntag
im Finale antreten zu dürfen. Prinzipiell werden nur die
besten 10 Reiter im Finale zugelassen. Eine Ausnahme greift in
dieser Superhorse Prüfung, da einer der ersten 10 Finalteilnehmer
kein Deutscher, sondern ein Schweizer Staatsbürger ist. Dieser
wird gemäß Präsidiumsbeschluss durch den nächstplazierten
deutschen Reiter ersetzt. Auf der nächsten Platzierung stehen
3 Reiter mit demselben Score, so dass insgesamt 13 Teilnehmer
im Finale der Superhorse reiten werden.
Kathrin Langenbeck nach ihrem tollen Ritt:
„Ich habe mir vor dem Einreiten einfach vorgestellt, dass
ich auf einem C-Turnier reite und dass alles so ist wie zuhause.
Während des Einreitens dachte ich nur noch, wie cool, dass
ich hier reiten darf. Ich habe einfach meinem Pony vertraut. Direkt
nach dem Ritt hatte ich nicht so ein super Gefühl, klar,
es war prima, aber dass der Score so gut war, darüber war
ich erstaunt, das war schon ein Kracher. Insgesamt bin ich sehr
stolz, dass ich im Finale reiten darf. Ich wünsche mir einfach,
dass die Kommunikation zwischen mir und meinem Pferd auch dort
stimmt, dass er mir zuhört, ich bin total tiefenentspannt.“
Der Junior Trail, angesetzt um 10.15 Uhr im Stadion begann mit
wenigen Minuten Verzögerung aufgrund der zahlreichen Teilnehmernachfragen
zum Parcours, die die Richter Jörg Bös, Susanne Haug
und Claude Missean gerne beantworteten. 40 Reiter kämpften
hier um einen der 10 begehrten Finalplätze. Zahlreiche erhöhte
Jog-Over- und Lope-Over-Stangen sowie enge Wendungen und zwei
Boxen boten Pferd und Reiter anspruchsvolle Aufgaben. Den Vorlaufsieg
sicherte sich Oliver Wehnes mit der Stute BMA Easy Bar Starlight,
die Vorjahreszweite im Jungpferdetrail der Vierjährigen.
Linda Leckebusch und Bills Reining Express belegten Platz zwei,
Bianca Aßmus mit Fell My Impulse Platz drei.
Linda Leckebusch konnte über den Parcours einiges berichten:
„Der Parcours war extrem anspruchsvoll, da man zwischen
den einzelnen Hindernissen wenig Zeit hatte. So kam der schwere
Galoppteil unmittelbar hinter dem ebenso schweren Trabteil. Die
Linienführung insgesamt war sehr gut, etwas weiter gestellt
mit längeren Wegen wäre schöner zu reiten gewesen.
Man konnte die Aufgabe nur mit gut gerittenen und durchlässigen
Pferden schaffen. Den jungen Pferden musste man helfen, das habe
ich auch getan, er hat die Hilfe gut angenommen und willig mitgemacht.
Der Schwierigkeitsgrad führte in Summe zu relativ niedrigen
Scores, mit denen man ins Finale einzieht. Abschließend
möchte ich noch ein Lob für die neue Website mit der
informativen Berichterstattung aussprechen, das gefällt mir
richtig gut, dazu die Traumanlage, alles läuft super.“
Die 59 gemeldeten Starter
für den Vorlauf der Western Horsemanship Erwachsene konnten
ab 14 Uhr in der Ostbayernhalle ihr Können demonstrieren.
Mit einer Warm Up Zone in der Halle und einem Line Up von jeweils
5 Pferden hatten die Richter beste Turnierbedingungen geschaffen.
Ein schön gestellter Parcours, viele weite Biegungen und
eine ausgeprägte Kontergaloppsequenz erwarteten die Reiter.
Die hessische Landestrainerin Hiltrud Rath schätze im Anschluss
an ihrem Ritt die gute Raumaufteilung, wodurch das Pattern schön
flüssig zu reiten war.
Stefanie Huck, die als Reitbeteiligung das Pferd Robin Red Pepper
geshowt hat, war nach ihrem Start bester Stimmung. Sie reitet
das allererste Mal auf der German Open und in Kreuth und ist ohne
Erwartungshaltung mit Spaß an die Sache gegangen.
Nach der Railwork mit 15 Reitern haben sich Linda Leckebusch (Mr
Sunny Royal Jack) mit 58 Punkten, Danny Reinkehr (Just A Beautyful
Choice) mit 57 Punkten und Rebecca Schwarzburger (My Skippa Dandy
Dawn) mit 56 Punkten auf die ersten Plätze geritten.