Die Tage verfliegen so schnell - an diesem Sonntag ging die Woche
der German Open 2010 schon wieder zu Ende. Nach den letzten spannenden
Finalentscheidungen stand die Kreuther Anlage unter dem Zeichen
der Aufbruchsstimmung. Reiter, Zuschauer und Organisatoren werden
in der Mehrzahl in guter Stimmung und mit positiven Erinnerungen
an die EWU-Hauptshow nach Hause fahren. Denn das Fazit kann durchweg
gut ausfallen:
Die Ostbayernhalle in Kreuth/Rieden als Austragungsort der German
Open wurde ausnehmend gut von den Sportlern angenommen –
die im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegenen Starterzahlen mit
insgesamt über 400 Pferd-Reiter-Kombinationen sprechen für
sich, genauso wie die sehr gute Stimmung, die vor Ort herrschte.
Von den Reitern gab es viel positives Feedback für Organisation
und Anlage. Auf Freude stieß die Ankündigung, dass
Gut Matheshof auch in den kommenden Jahren die German Open beherbergen
soll. Eine Entscheidung für die Sportler, die in Kreuth sicherlich
die besten Bedingungen vorfinden und genug Kapazitäten für
eine weitere Vergrößerung der Veranstaltung zulässt
– an den Starterzahlen gemessen steht der Westernreitsport
der EWU im Zeichen des Wachstums. Auf die weitere Entwicklung
in den nächsten Jahren darf man sicherlich gespannt sein!
Die Entscheidung für die Sportler – für Kreuth
– geht allerdings zu Ungunsten der Öffentlichkeit:
Das Wochenende zeigte, dass die großen Ränge in der
Ostbayernhalle bei weitem nicht gefüllt werden konnten; auch
nicht zu den traditionell sehr gut besetzten Mannschaftsmeisterschaften
(auch wenn die Stimmung hier ungeachtet der leeren Ränge
bombig war). Während die German Open in den vergangenen Jahren
auch immer ein Event war, dass den Westernreitsport nach außen
präsentierte und den Sport in die breite Öffentlichkeit
brachte (auf diese Weise konnte sich die EWU sicherlich über
viele neue Mitglieder freuen), wurde damit nicht nur Verbands-Marketing
betrieben, sondern bot auch Trainern eine breite Werbeplattform.
Das Fachpublikum informierte sich statt dessen über die entsprechenden
Medien, der eigens von der EWU eingerichteten Website www.dm-westernreiten.de
und natürlich auch unter www.wittelsbuerger.de; hier waren
neben täglichen Berichten aus Kreuth auch Live Streams aus
der Showarena, aus dem Stadion und der Abreitehalle zu sehen –
die Nachfrage kann als gigantisch bezeichnet werden und war in
dieser Form noch nie da. 40.000 Zuschauer riefen das Internet-Fernsehen
auf!
Sehr positiv fiel auch
die in diesem Jahr neu eingeführte Regelung auf, die Finalläufe
der German Open von fünf Richtern schreiben zu lassen bei
Streichung des besten und schlechtesten Ergebnisses – dies
wurde durchweg als sehr gerecht empfunden; jeder Reiter erhielt
so eine realistische Bewertung seiner Leistung ohne Verfälschung
durch stark abweichende Richtergebnisse. Es wäre sicherlich
zu überlegen, dieses System auch für die Vorläufe
einzuführen – zu wichtig sind gerade auch hier in den
riesigen Starterfeldern die Entscheidungen um die Auswahl der
Finalisten. Gerade in den Vorläufen der Western Pleasure-
Prüfungen konnten die Reiter ein Lied von stark voneinander
abweichenden Richtermeinungen singen, so dass insbesondere in
dieser Disziplin Verbesserungsbedarf besteht, damit die entsprechenden
Reiter und Pferde nicht vergrault werden und auch weiterhin auf
die EWU-Hauptshow kommen.
Insgesamt war die German
Open 2010 war eine durchweg gelungene Show, die bereits Lust gemacht
hat auf die Ausgabe 2011!