Stellungnahme der deutschen Western-,
Zucht- und Reitverbände zu der jüngsten EWU Medien-Publikation
Zu
der positiven Entwicklung der EWU kann man dem Verband nur gratulieren und Herrn
Montag und seinen Mitarbeitern Respekt aussprechen. Dafür waren und sind viel
Arbeit und Engagement nötig.
Erfolg ist immer das Ergebnis von vielen
Faktoren, die zusammenpassen und zusammenkommen müssen. Dafür ist neben der guten
Organisation und Führung des Verbandes natürlich auch die Ausbildung der Reiter
und der vermehrte Einsatz der typischen Westernpferderassen, also verbessertes
Pferdematerial, verantwortlich. Und vom besseren Pferdematerial profitieren zwei
Seiten: die Züchter, die weitreichend ihre Nachkommen präsentieren können und
die Reiter, die durch die Qualität ihrer Pferde vorwärts kommen. So gibt es Wachstumsmöglichkeiten
über einzelne Verbände hinaus, von dem die EWU und auch die anderen Westernreitverbände
profitieren.
Promotion
In der Vergangenheit hat es für die Westernreitverbände einige Ansätze gegeben,
übergreifend in einigen Bereichen zusammenzuarbeiten: Unter anderem war ein gemeinsames
Ziel, die Dopingkontrollen zu verbessern. So sollte eine gemeinsame Resolution
erarbeitet werden, um bei Dopingfällen und Tierschutzverletzungen einheitlich
reagieren zu können. Hierzu wurde Herr Bernhard Hünnekens von allen Verbänden
demokratisch bestimmt und leitete auch die entsprechenden Sitzungen. Das Ergebnis
war die „Verbandsübergreifende Disziplinarordnung zur Regelung von Verstößen gegen
die Doping- und Tierschutzbestimmungen im Westernreitsport“. Diese Verordnung
wurde in Zusammenarbeit der Verbände DQHA, PHCG, ApHC, NRHA, NSBA, VWB, und EWU
beschlossen (die NCHA hatte die Übernahme der Resolution zu einem spätern Zeitpunkt
in Aussicht gestellt). Kurz vor der gemeinschaftlichen Umsetzung dieser an FN-Richtlinien
orientierten Entscheidung in die Satzung aller Verbände, vertrat die EWU plötzlich
einen anderen Standpunkt (wittelsbuerger.com vom 22.02.07).
Der Verband habe bereits ein umfangreiches Anti-Doping Programm, an dem sich die
anderen Parteien anschließen könnten, Kompromisse mit anderen Verbänden gäbe es
dabei nicht. Während nun die anderen Westernreitverbände auf dem Weg zur Umsetzung
dieser Resolution sind, geht die EWU eigene Wege.
Weiter wollten die Verbände
gemeinsam Werbung für den Westernreitsport auf den Weltreiterspielen 2006 in Aachen
machen. Kurz vor der Umsetzung beschloss die EWU, die Werbung für den Westernreitsport
auf den Weltreiterspielen alleine zu machen und nicht verbandsübergreifend. Diese
kurzfristige Absage ließ den restlichen Verbänden keine Möglichkeit mehr, sich
um eigene Werbung zu kümmern. Hinzu kommt, dass die EWU sich Botschaftern des
Westernreitsports bedienen wollte, die ihre Anerkennung und ihren Bekanntheitsgrad
sicher nicht aufgrund von EWU Titeln erworben haben. Leider blieb es nur bei der
Ankündigung, so dass am Ende gar keine Werbung für den Westernreitsport auf den
Weltreiterspielen gemacht wurde. Hätte die EWU die ursprünglich geplante Werbestrategie
von ALLEN Westernreitverbänden weiter mitgetragen und verfolgt, hätten auch ALLE
Westernreitverbände die einmalige Chance der Selbstdarstellung und eines einheitlichen
Werbeauftritts in Aachen gehabt. Außerdem vermarktet die EWU den von allen Westernreitverbänden
anerkannten „FN Meistertitel Reining“ nicht als verbandsübergreifenden Titel.
Vielmehr stellt sie ihn eher EWU geprägt dar. Auch das hilft einer gemeinsamen
Linie sicher nicht.
Nun kann man Geschehenes nicht rückgängig machen,
wir wollen nach vorne schauen. „No sense beating a dead horse“ sagt man in Amerika.
Die Versammlungen in der Vergangenheit haben bewiesen, das die meisten
Verbände zusammenarbeiten können und auch wollen, dieser Verbund wird uns auch
in Zukunft stark machen. Es gibt ein grosse, gemeinsame Basis, nämlich die Förderung
des Westernreitsports in Deutschland und Europa. Daher wollen wir auch weiter
mit EWU freundschaftlich und erfolgreich zusammenarbeiten.
Die aktuellen
Gespräche der Vorstände werden auch in Zukunft die ebenbürtige Zusammenarbeit
aller Verbände stärken und sicher zu einer Übereinstimmung führen, die Sport und
Zucht nach vorne bringt.
Unterzeichner
DQHA Hans-Jürgen
Förster, Ullrich Vey, Markus Rensing, Bernhard Hünnekens PHCG Sabine Gresens,
Karl-Heinz Schmidt ApHCG Eva Carthaus, Uwe Tolksdorf NSBA Peer Kraack,
Erich Jeran GBRA Monika Hagen NCHA Heiko Stelljes, Michael Ohlhoff
GTPA Kay Rödiger VWB Reiner Meierhofer, Renate Gruber WRR Heinz Derksen
VWS Janos Lik NRHA Kay Wienrich distanziert sich von den EWU Formulierungen,
möchte aber zum jetzigen Zeitpunkt diese Erklärung nicht unterzeichnen.