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Nach diesen Absagen sollten bei den Verbandsfunktionären endlich
die Alarmglocken schrillen, denn anders als in den Vorjahren verschwinden
nun nicht mehr bestehende Turnierorte aus dem Showkalender, sondern
neue Turniere müssen mangels Interesse schon in der Planungsphase
wieder abgesagt werden.
Issum, Mönchengladbach und nun Alsfeld – diese Absagen in der
ohnehin schon massiv verödeten AQHA-Turnierlandschaft bringen
die Züchter, Trainer und Turnierreiter von Quarter Horses nun
in die absurde Situation, mit ihrem Saisonbeginn z.B. auf einer
Regiofuturity Ende August/ Anfang September, sofern diese stattfindet,
ihre Turniersaison 2022 auch wieder zu beenden – oder sich nach
Alternativen umzusehen, wenn man den Weg Mitte Oktober zur Q22
nach Kreuth nicht mehr auf sich nehmen will.
Was gibt´s Neues zur Q22 in Kreuth? Nichts.
Man sollte denken, daß eine so tiefgreifende Veränderung
der Hauptschau in einem so kommunikationsbedürftigen Verband
wie der DQHA entsprechend "transparent" und frühzeitig
begleitet wird - mitnichten. Weder führt Gut Matheshof in
Kreuth die Veranstaltung im Kalender noch gibt es von der AQHA
ein Approval für das Turnier. Nicht einmal einen Vertrag
zwischen DQHA und der Anlage Kreuth soll es vier Monate vor der
Hauptschau Q22 geben, ist aus Aschaffenburg zu hören, was
auch wieder eine fehlende Ausschreibung und AQHA Approval erklären
würde.
Kreuth-Kalender
AQHA-Kalender
Während also der DQHA-Vorstand weiter über die „Zukunft der Q-Show“
mit rd. 30 Mitgliedern und zehn Vorstandsmitgliedern nachdenkt,
bricht ihm derweil auch noch der Rest der AQHA-Turniere in Deutschland
zusammen und nähert sich dem homöopathischen Angebot der anderen
Zuchtverbände APHA/PHCG und ApHCG/ApHC.
Bis heute haben lediglich fünf AQHA-Turniere stattgefunden, und
die geringe Zahl der Starts außerhalb von Kreuth ist alarmierend:
- No Glitter Show, Lindlar: 52 AQHA-Starts
- Birkenhof Open, Schwaikheim: 152 AQHA-Starts (-40%)
- Spring Break Up, Wenden: 152 Starts (-35%)
- Bavarian Spring Classic, Kreuth: 616 Starts (-14 %)
- Bayr. Meisterschaften, Kreuth: 704 Starts (+68%)
Mit Ausnahme von Westfalen und Hamburg zeigt sich der EWU-Sport
als vergleichbarer Allroundsport hingegen solide und hat das Niveau
von 2019 wieder erreicht :
Bis heute haben bundesweit 22 AQ-Turniere und 27 C-Turniere stattgefunden,
insgesamt sind in diesem Jahr weit über 100 EWU-Turniere geplant.
Dagegen hat sich die Zahl der AQHA-Turniere in Deutschland seit
2019 quasi halbiert. In diesem Jahr sind mit 15 AQHA Regular-Turnieren
(ohne Sonderformate wie VRH, All-Novice etc.) sogar deutlich weniger
Turniere geplant als noch im Jahr 1999, und dabei ist es noch
längst nicht sicher, ob diese geplanten Turniere auch alle stattfinden.
Der DQHA bricht die Grundlage für ihre Futuritys weg
Die Situation bedroht das Kernstück der DQHA, die (Regio)-Futuritys
(siehe hier):
Wie sollen Nachwuchspferde schonend an den Sport herangeführt
werden, wenn das einzige Turnier der Saison bereits die Regiofuturity
oder gar "große" Q-Futurity in Kreuth ist?
Und was hat es mit Animal Welfare zu tun, wenn man die Jungpferde
erst zum Saisonende dem Druck der großen Shows aussetzt?
Schon jetzt wird in Ausschreibungen darauf hingewiesen, daß man
bitte nicht mehr als acht Klassen am Tag nennen sollte - acht!
Damit steht die gesamte Idee der Futuritys auf dem Spiel.
Was ist die
Zukunft des AQHA-Sports - und die Zukunft der DQHA?
Am 20. Juni
hat das zweite Online-Meeting „Zukunft der Q Show“ stattgefunden
- man sollte die Diskussion um das Thema "Zukunft des AQHA-Sports"
erweitern, denn der Verband steht vor der existentiellen Frage,
wofür es ihn gibt, denn er ist mehr als nur ein Zuchtverband:
Als AQHA Affiliate ist die DQHA durch das Affiliate Agreement
verpflichtet, AQHA-Turniere durchzuführen (siehe
hier).
Und der DQHA-Vorstand steht in der Verantwortung gegenüber
seinen Züchtern, Trainern, Reitern, Richtern und Show Managements,
Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen, ihren
Beruf, Sport und ihr Hobby auszuüben mit der Futurity/ Maturity
als Alleinstellungsmerkmal.
Ob dabei die kürzlich vom DQHA-Vorstand beschlossene Regionalgruppenordnung
hilft?
Ab jetzt müssen die verbliebenen DQHA-Regionalgruppen bei
Verbindlichkeiten über 500 EUR "einen Vertrag, ein Angebot,
eine Auftragsbestätigung oder eine Bestellung dem Schatzmeister
oder dem Präsidenten" vorlegen und genehmigen lassen, für
Veranstaltungen zuvor einen Budgetplan.
Als ob die Budgetkontrolle der verbliebenen DQHA-Regionalgruppen
das größte Problem der DQHA wäre - vielleicht
sollte man in Zukunft die Arbeit in den Regionen gleich dem Präsidium
in Aschaffenburg überlassen.
Impulse
könnte das seit 2018 vorliegende Maßnahmenpaket bringen....
Mehr dazu
Zukunftskonzept gesucht: DQHA-Regionalgruppe NRW sagt
auch AQHA Midseason Show in Mönchengladbach ab
Von
einer Supernova zum weißen Zwerg: Die Implosion des AQHA-/ DQHA-Sports
Ohne
Nachwuchs keine Zukunft: Wo sind die jugendlichen Reiter im AQHA-Sport
geblieben?
Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen
gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den
Bereich AQHA.
Zum
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
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