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Der AQHA Panel Test,
mit dem bislang auf die Erbdefekte HYPP, PSSM1, MH, GBED und HERDA
getestet wurde, wird zum 1. Dezember 2022 erweitert um den Test
auf die MYHM Muskelerkrankung. Wer bereits einen DNA-Test durch
die AQHA/ UC Davis für sein Quarter Horse hat durchführen
lassen, kann auf Basis des in USA vorliegenden Materials auf MYHM
nachtesten lassen. Hengste im Zuchteinsatz, die bereits getestet
wurden, müssen keinen MYHM-Test nachreichen, ab dem 1. Januar
2023 ist dieser jedoch verpflichtend.
Alles zu AQHA Gentests
finden Sie auf wittelsbuerger.com hier.
Im US Quarter Horse und seinen verwandten Rassen sind schon länger
genetisch bedingte Muskelerkrankungen bekannt, die MYH1 Myopathie
(MYHM) genannt werden, so Dr. Ines von Butler-Wemken. Eine Variante
am MYH1 Genort, die E321G MYH1 Mutation, auch My-Mutation genannt,
konnte dann in 2018 als Ursache für zwei verschiedene Krankheitsanzeichen,
für die „ Immunvermittelnde Myositis (IMM) „ und für die „Nicht
belastungsbedingte Rhabdomolyse (MYHM)“ aufgedeckt werden. Solche
My-Genträger, meist Pferde im Alter bis 8 oder 17 Jahren, können
unerwartete, schwere und plötzliche Muskelschädigungen aufzeigen,
die nicht unbedingt mit einem Muskelschwund oder besonderer körperlicher
Anstrengung verbunden sind.
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Der Erbgang für IMM und MYHM ist dominant mit allerdings stark
variabler, sogenannter unvollständiger Penetranz. Dies bedeutet,
dass die Erkrankungen keinesfalls bei allen Genträgern ausbrechen.
Nur bei ca. 30-40% der bekannten MY Genträger im US Quarter Horse
wurden leichte bis schwere Erkrankungen beobachtet, was von den
Tiergenetikern allgemein mit „Unvollständiger Penetranz“ bezeichnet
wird. Weitere Genorte und insbesondere schwere Umwelteinflüsse
könnten hier für den Ausbruch und für die Schwere der Krankheitsanzeichen
am Einzeltier verantwortlich sein. Doppelgenträger für MY sind,
soweit untersucht, scheinbar stets stärker betroffen
Für die Zuchtpraxis ergibt sich hier die eindeutige Empfehlung,
nicht in Panik und Hysterie zu verfallen oder diese gar noch zu
verbreiten. Auch die unkontrollierte Jagd auf MY- Erbfehlerträger
ist keinesfalls angebracht.
Neuere Untersuchungen aus Januar 2019 zeigen im Gegenteil eindeutig,
dass sich unter den My- Genträgern im US Quarter Horse herausragende
und ganz besonders erfolgreiche Showpferde befinden, die nicht
erkrankt sind. Die Empfehlung ist zur Zeit, eine Verpaarung von
MY- Einzelgenträgern miteinander zu vermeiden. Die Zuchtstute
oder der ausgewählte Zuchthengst sollte Nichtträger für den MY-Gendefekt
sein. Die Wahrscheinlichkeit ein Fohlen zu erhalten welches Einzelgenträger
für MY sein kann, beträgt dann zwar noch 50%. Mit den bisher bekannten
Untersuchungen aus den USA wird die Erkrankung aber bei höchstens
30%-40% der MY- Einzelgenträger in unterschiedlicher Schwere auftreten.
Eine Verpaarung von MY-Einzelgenträger miteinander sollte dagegen
heute schon vermieden werden, um das Auftreten von Doppelgenträgern
zu verhindern. Nach den bisherigen Untersuchungen scheinen die
MY-Doppelgenträger deutlich empfindlicher zu reagieren. Wie für
alle unsere Pferde gilt, Umweltbedingungen optimal anzubieten
und außergewöhnliche Stressfaktoren zu vermeiden. Sollten jedoch
unerwartete, plötzliche Krankheitsanzeichen, insbesondere Muskelerkrankungen,
an einem Pferd auftreten, so ist es wichtig auch den Tierarzt
auf die MY-Erbkrankheit als mögliche Ursache hinzuweisen.
Mehr
zu IMM und MYHM hier
Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen
gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den
Bereich AQHA.
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