Alle
Bilder von Manfred Weyand in der w!.com Gallery
Mehr Informationen finden Sie auf wittelsbuerger.com
AQHA
Sport 2011-2012: Fakten und Ausblick für
Deutschland/ Turnierstatistik und alle Infos zu den aktuellen
Regeländerungen im Videoclip
Quarter
Horse-Zucht: Stallion Service Auction, Futurity,
Incentive Fund - Fakten, Prognosen und Lösungsansätze
13. Januar: 20. DQHA Convention Bericht
der DQHA
Reges Interesse fand die 20. DQHA Convention am
Samstag in Meschede. In allen Bereichen gab es interessante Infos.
Erfreulich waren auch die vielen konstruktiven Anregungen der
Teilnehmer, die sich aus den regen Diskussionen ergaben.
Als Präsident Hans-Jürgen Förster am Samstag,
den 11. Februar um 9.45 Uhr die 20. DQHA Convention eröffnete,
war der große Tagungsraum des Welcome Hotels im sauerländischen
Meschede bereits gut gefüllt.
Gleich zu Beginn wurden die Neuerungen im Bereich Presse und PR
vorgestellt; Hans-Jürgen Förster vertrat dabei die leider
durch einen Sturz vom Pferd – glücklicherweise, wie
alle Beteiligten feststellten, handelte es sich nicht um ein Quarter
Horse – verhinderte Julia Großmann.
Wesentliche Punkte waren hierbei der weitere Ausbau des Benefit
Clubs, der zahlreiche Vorteile für DQHA Mitglieder bietet,
und die Gewinnung weiterer Sponsoren sowie die weitreichende Modernisierung
der DQHA Webseite. Besonderer Wert sollte darauf gelegt werden,
dass News aus den Regionalgruppen zeitnah eingestellt werden können,
was durch einen entsprechenden Zugang möglich werden könnte.
Auch das Social Network, das laut Julia Großmann großen
Zuspruch findet, wird zukünftig eine große Rolle im
Marketing der DQHA spielen.
Neue Konzepte im Zuchtausschuss
Pünktlich um 10.30 Uhr erfolgte die Übergabe an den
Zuchtausschuss, vertreten durch Zuchtobmann Markus Rensing, Zuchtleiter
Dr. Hinni Lührs-Behnke sowie mehrere Mitglieder des Zuchtausschusses.
Zunächst präsentierte Volker Laves die Ergebnisse der
Futurity 2011 und gab einen Überblick über die Futurity
und Maturity Starts: Mit 20 Teilnehmern war die Pleasure-Futurity
im letzten Jahr die größte Klasse.
In diesem Zusammenhang ging Volker Laves auch auf die in die SSA
einbezahlten Hengste ein: Neben der mit 71% klar in der Mehrzahl
stehenden Allaround-Hengste waren bzw. sind 35 Reining- und 9
Cowhorse-Vererber vertreten, was einem Prozentsatz von 59 % Allaround-
und 41 % Reining/Cowhorse-Anteil entspricht.
Dies spiegelt sich dann auch in den Starterzahlen der Futuritys
wider: hier stellen die Allarounder überall das stärkste
Feld.
Um die SSA angesichts der sinkenden Zahl einbezahlter Hengste
attraktiver für Hengsthalter aus dem Reining- und Cowhorselager
zu machen, stehen Überlegungen im Raum, das Preisgeld anders
aufzusplitten, sodass wieder mehr Vererber aus diesem Bereich
für die Stallion Service Auction gewonnen werden könnten.
Weiterhin wurde einstimmig festgestellt, dass die Stallion Service
Auction und ihre Vorteile vor allem für Neuzüchter noch
stärker publiziert werden muss. Die Vorzüge für
Züchter, die ihre Stuten von eingezahlten Hengste belegen
lassen, müssen noch nachdrücklicher aufgezeigt werden.
Hier machte der Zuchtausschuss deutlich, dass das gesamte Konzept
von SSA und Futurity mittels einer neuen Strategie auf die sich
wandelnde Zucht- und Show-Mentalität angepasst werden muss.
Unter anderem ist geplant, die SSA-Hengste noch stärker zu
promoten als bisher. So sollen sie z. B. ganzjährig mit Foto
und Informationen auf der Webseite einsehbar sein.
Eine „Task Force“ soll in Leben gerufen werden, um
zeitnah wesentliche Verbesserungen auszuarbeiten, um das Programm
noch attraktiver und damit zukunftsträchtig zu machen.
Züchter erwarten offene Kommunikation und Information
seitens der DQHA
Ein wichtige Neuerung für die in die SSA-einbezahlten Hengste
konnte Markus Rensing verkünden: Ab 2012 werden nur noch
Hengste zur SSA zugelassen, die auf die bekannten Gendefekte getestet
sind. Auch wenn es kurzfristig dadurch zu weniger Einzahlungen
kommt, so ist der Zuchtausschuss dennoch davon überzeugt,
dass dies der richtige Weg ist. Die möglichst breite Aufklärung
der Züchter ist eine der wesentlichen Aufgaben der DQHA als
Zuchtverband, und dementsprechend muss alles daran gesetzt werden,
zukünftig die Rasse von Gendefekten freizuhalten. Dies geht
nur über eine offene Kommunikation und Aufklärung sowie
lückenlose Information über die genetischen Zusammenhänge.
Mit dem Zitat „Ratte mal Ratte ergibt nun mal kein Eichhörnchen“
eröffnete Zuchtleiter Hinni Lührs-Behnke seine Ausführungen
zum Thema Fohlen- und Stutenschauen. Er betonte einmal mehr, dass
die Qualität der auf den Fohlenschauen gezeigten Fohlen durchweg
hoch war, erläuterte aber auch die Gründe, warum einige
Fohlen zurückgestellt wurden (das QHJ berichtete bereits
im Januar ausführlich darüber) und dass dieses Procedere
von den Züchtern durchweg begrüßt wurde. Im Vergleich
zu der im Jahr 2010 leicht zurückgegangenen Anzahl der Bedeckungen
können die Fohlenschauen 2011 einen leichten Zuwachs verzeichnen,
was durchaus positiv zu bewerten ist, zeugt dies doch für
ein wachsendes Bewusstsein der Züchter, ihre Produkte frühzeitig
„prüfen“ zu lassen. So sei dann auch zu erwähnen,
dass die Nachzucht wesentlich qualitätsvoller erscheint als
in den Vorjahren.
Auch die Stuten in den Ring
Mit o.g. Zitat verdeutlichte Hinni Lührs-Behnke einmal mehr,
dass die Züchter verstärktes Augenmerk auf ihre Zuchtstuten
legen sollten, und auch den Besuch einer Stutenschau als Pflichttermin
in ihre Kalender eintragen. Nachdem 2011 die Nennungen für
die Stutenschauen stiegen, sind auch für 2012 drei Stutenschauen
geplant. Weiterhin appellierte er an die Züchter, ihre Stuten
auch auf den Stutenleistungsprüfungen vorzustellen: „Wir
brauchen Reitpferde und müssen Informationen über die
Reitleistung der Elterntiere haben“, erläuterte er.
Um die Teilnahme an den Stutenschauen attraktiver zu machen, laufen
Überlegungen, ob man verschiedene Prüfungen anbieten
sollte, die das Alter bzw. den Ausbildungsstand der Stute sowie
den Level des Reiters berücksichtigen.
Bewusstsein für Kör-Prädikat steigern
Hinsichtlich der gekörten Hengste hatte der DQHA Zuchtleiter
leider kaum positives zu berichten: 2011 waren nur drei Hengste
zur Körung vorstellig, von denen zwei mit dem Prädikat
„gekört“ nach Hause fahren konnten und einer
zurückgestellt wurde. Es ist bedauerlich, dass so wenige
Hengsthalter Wert auf die Beurteilung durch die hoch qualifizierte
Zuchtrichtergruppe legen und auf dieses werbewirksame Prädikat
verzichten. Hier müsse dringend ein Bewusstsein bei den Hengsthaltern
und Stutenbesitzern geschaffen werden, das die Nachfrage nach
dem Prädikat „gekört“ erhöht.
Markus Rensing erläuterte im Folgenden die Neuerungen zum
Zuchtbuch, die maßgeblich von EU-Richtlinien beeinflusst
werden. Das QHJ wird darüber in einem gesonderten Artikel
berichten.
Weiterhin wurde über das Thema Pferdesteuer diskutiert und
der Zuchtobmann rief zu gesteigerter Sensibilität für
dieses Thema auf. Jeder Pferdehalter ist dazu aufgerufen, sich
über die örtlichen Gegebenheiten zu informieren. Bei
der FN laufen die Fäden zusammen, auch hier findet man kompetente
Ansprechpartner.
Pilotprojekt: Papiere über Nacht
Zukünftig wird es voraussichtlich die Möglichkeit geben,
das Certificate of Registration, also das Papier des Amerikanischen
Muterverbandes sehr viel schneller in den Händen zu halten.
Die DQHA wurde von der AQHA für ein Pilotprojekt ausgewählt,
das es möglich macht, die Application direkt bei der deutschen
Geschäftsstelle einzureichen. Nach Online-Überprüfung
„über Nacht“ wird es möglich sein, die US-Papiere
hier in Deutschland auszudrucken und entsprechend zeitnah bereit
zu stellen. Dies war in der Vergangenheit nur über spezielle
Aktionen im Rahmen größerer Messen, auf denen Mitarbeiterinnen
der AQHA vor Ort waren, möglich.
Viel Neues im Sportausschuss
Nach der Mittagspause ging es dann weiter mit den Erläuterungen
des Sportausschusses unter dem Vorsitz von Micky Kayser. Zunächst
zog sie ein positives Resümee der Showsaison 2011. Das im
Rahmen der Equitana veranstaltete AQHA Steward-Seminar trägt
Früchte: Bereits 12 Stewards gibt es in Europa, 2013 soll
es ein weiteres Seminar in Großbritannien gegen. Markus
Rensing war als erster Steward aktiv.
Zu den auf der Q 11 eingesetzten Stewards erfolgte eine breite
Zustimmung seitens aller Beteiligten und ein durchweg positives
Feedback: So gab es keine unschönen Bilder oder Kommentare
auf den Abreiteplätzen und auch sonst keinerlei Beanstandungen.
Micky Kayser betonte weiterhin, dass das Engagement der Stewards
und ihrer deutschen Assistenten weit über das geforderte
Maß hinausging. So wurden bei abendlichen Kontrollen in
den Ställen die eine oder andere verrutschte Decke geradegezogen
oder leere Wassereimer aufgefüllt.
Viele Regländerungen
Im Anschluss erläuterte Micky Kayser die maßgeblichen
Regeländerungen, darunter auch die Neuerung, dass Amateure
und Jugendliche in den All Novice Klassen auch Seniorpferde beidhändig
im Snaffle Bit vorstellen dürfen.
Diese sinnvolle Regeländerung konnte aufgrund ihrer Eingabe
beim amerikanischen Mutterverband durchgesetzt werden.
Klare Kritik erntete die Änderung, dass in den EWD Klassen
die eingesetzten Pferde nicht mehr von zwei Reitern in einer Klasse
geritten werden dürfen. Hier wurde angemerkt, dass es ohnehin
schon schwierig ist, geeignete Pferde für Reiter mit Handicap
zu bekommen und es in der Vergangenheit stets zwangsläufig
zu Doppelnutzungen kam, um überhaupt alle Reiter starten
lassen zu können.
Über das gesamte Spektrum der Regeländerung wird das
Quarter Horse Journal im Nachgang gesondert berichten.
Nach einer kurzen Diskussion zur Terminproblematik der Q12 und
der zukünftigen Qs und eines neuen Konzeptes, das eventuell
die Rinderklassen und die Versatility Ranch Horse noch besser
berücksichtigt, ging es mit fast einstündiger Verspätung
mit dem Jugendausschuss weiter.
Der YWC wirft seine Schatten voraus
Angela Baar berichtete kurz über die Horsemanship Camps 2011.
Die Teilnehmerbindung ist immer noch sehr hoch und es ist besonders
erfreulich, dass Teilnehmer aller Alterklassen dieses Angebot
wahrnehmen. Für 2012 sind sechs Camps in Planung. Drei Camps
mit Joe B. Armstrong und seinem Team aus New Mexico. Veranstalter
sind der Reitverein Herzlake, die Giessbach Ranch und Gut Borken.
Für all diese Camps sind nur noch Restplätze verfügbar.
Mit Unterstützung der AQHA sind Camps auf der Five Star Ranch,
beim Trainingsstall Kayser und in Rieden/Kreuth geplant. Ein Dankesbrief
von Joe B. Armstrong wurde verlesen. Er weist darauf hin, dass
die Qualität der Pferde bei den Camps in Deutschland immer
besser wird. Dies erleichtert den Freizeitreitern den Umgang mit
ihren Pferden und erleichtert somit auch den Einstieg ins Turniergeschehen.
Darauf folgend übernahm Markus Bingel als Obmann des Jugendausschusses
das Mikrofon und zog kurze Bilanz über das Jahr 2011. Die
deutsche Jugend war wieder sehr erfolgreich dabei und konnte auf
dem FEQHA European Youth Cup den Sieg mit 39 Medaillen nach Hause
holen.
Der diesjährige DQHA Youth Team Cup wird vom 6. bis 7. Oktober
2012 in Schotten ausgetragen.
Die Sichtung für den Youth World Cup findet im März
bei Familie Jagfeld statt, hier werden zwei Teams zusammengestellt,
wobei das zweite - jüngere Team – zwar nicht selbst
in Kreuth startet, aber in Hinblick auf den YWC 2014 hospitiert.
Einige Pferdebesitzer konnten sich noch während der Veranstaltung
entschließen ihre Pferde zur Verfügung zu stellen.
Allerdings fehlen für den diesjährigen YWC nach wie
vor geeignete Pferde. Dennoch sind alle Beteiligten zuversichtlich,
dass bis Anfang April ausreichend Pferde zur Verfügung gestellt
werden.
Aktive Regionalgruppen
Nach dem Jugendausschuss tagten als letzter Punkt die Regionalgruppenvertreter,
hier hatte Reinhard Rekers den Vorsitz und erläuterte kurz
die zahlenmäßige Entwicklung in den einzelnen Regionalgruppen.
Insgesamt hatte die DQHA zum Jahresende 2011 6.041 Mitglieder,
wobei Bayern die größte Regionalgruppe ist, gefolgt
von Nordrhein Westfalen und Baden Württemberg.
Die Regionalgruppen veranstalten Turniere, organisieren Kurse
für Jugendliche und Amateure, den Youth Team Cups sowie Hengstpräsentationen,
Fohlen- und Stutenschauen sowie Züchtertreffen. Auch im Breitensport
finden viele Aktivitäten statt: Trailrides, Trail Turniere,
die Horsemanship Camps, Schulungen und Kurse, um nur einige zu
nennen. Besonders aktive Regionalgruppen leisten wertvolle Arbeit
auf Info-Veranstaltungen wie Messen oder auf klassischen Turnieren
und setzen sich aktiv für die Werbung neuer Mitglieder ein.
So vermeldet Nordrhein Westfalen für 2011 eine Introductory
Show im Rahmen eines EWU-Turnieres. Weiterhin soll dort das Thema
„Zucht“ als Schwerpunkt für die Zukunft ausgebaut
und ein neues Förderungsprogramm für Amateure auf die
Beine gestellt werden.
Die Regionalgruppe Nord macht unter der Federführung von
Reinhard Rekers besonders mit ihrem STAR-Programm von sich Reden,
in dem Professional Horsemen sich um die Förderung des Nachwuchses
kümmern. Weiterhin bemüht sich der Norden um eine breite
Präsenz auf Messen und anderen Veranstaltungen.
Bayern hat als größte Regionalgruppe einiges vorzuweisen,
so etwa den mit einem Sattel und ab 2012 weiteren Sachpreisen
gesponserten Titel „Bavaria’s Best Quarter Horse“,
Kadertrainings und vielseitige Veranstaltungen. Die Jugendteams
der Regionalgruppe Bayern konnten sich zudem über einen ersten
und zweiten Platz beim diesjährigen Youth Team Cup freuen.
Kurse in Zusammenarbeit mit der VWB sowie ein weiterer Ausbau
von verschiedenen Veranstaltungen für 2012, wie z.B. Züchtermeetings,
Vorträge, Seminare etc. sind bereits geplant. Hervorzuheben
ist auch noch die Förderung der Zucht, angefangen vom gut
besuchten Züchtermeeting im Dezember 2011 bis hin zur Auslobung
des „Jahr der Zucht“ in 2012, was von zahlreichen
Terminen und einem weitreichendem Sponsoring in Sachen Zucht begleitet
wird. Und auch für 2013 steht schon der Schwerpunkt fest,
dann soll es das „Jahr des Breitensports“ geben.
Birgit Schmitt-Paeslack war als zweite Vorsitzende der Regionalgruppe
Rheinland-Pfalz/Saarland anwesend und wusste auch hier von ständig
zunehmenden Aktivitäten zu berichten. Auch hier steht die
Zucht Des American Quarter Horses im Mittelpunkt des Geschehens
mit Hengstpräsentationen, Züchterseminaren und –treffen.
Besonders erfreulich war, dass in allen Bereichen viele konstruktive
Anregungen aus den Reihen der Teilnehmer kamen. Gegen 16.30 endete
die diesjährige Convention und alle Beteiligten verließen
den Seminarraum um viele Informationen und Anregungen reicher.
Einige Teilnehmer waren eigens zur Convention angereist, alle
anderen fanden sich bereits eine gute Stunde später zum anschließenden
Ball im großen Festsaal ein.
Friederike Fritz
Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen
gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den
Bereich AQHA.
Zum
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
Fügen
Sie diese Seite Ihren Bookmarks hinzu!