"Texana in Turbulenzen", "Gescheitert", "Texana kann Massen nicht mobilisieren" - so lauteten die Schlagzeilen der "Märkische Allgemeine", der reichweitenstärksten Abonnementzeitung im Land Brandenburg mit täglich 428.000 Lesern (mehr dazu hier).
Zwei Jahre lang nutzte die DQHA die Western-Messe Texana und die Messegesellschaft MAFZ dazu, die AQHA Regional Experience in Deutschland durchzuführen.
Im dritten Jahr überließ man Bernd Stamm das Management des AQHA-Turniers im Rahmen der Texana, nachdem die TEXANA für die Verbandsführung scheinbar ihren Zweck erfüllt hatte und man das Interesse daran verlor..
Lediglich 46 Pferd-Reiter-Kombinationen fanden den Weg zum MAFZ-Erlebnispark, Besucher und Teilnehmer sprachen trotz des homoöpathischen Interesses von chaotischen Zuständen in der Organisation.
Die AQHA-Präsidenten Ken Mumy und Johannes Orgeldinger eröffnen 2008 die erste AQHA Regional Experience
Dabei wurde die Messe TEXANA und die damit verbundene Regional Experience in den ersten Jahren mit Unsummen finanziert: Der Kreis hat die erste Texana mit 140 000 Euro subventioniert.
Im vorigen Jahr flossen 90 000 Euro aus dem Kreishaushalt in die Veranstaltung, in diesem Jahr noch 75 000 Euro, berichtet die Zeitung "Märkische Allgemeine".
DQHA-Präsident Förster, MAFZ-Geschäftsführer Weiß und AQHA-Präsident Johannes Orgeldinger
Zudem schoß die DQHA unter dem Strich bei der Premiere im Jahr 2008 zusätzliche 40.000 EUR hinzu - dass waren umgerechnet die Mitgliedsbeiträge aller DQHA-Mitglieder in den östlichen Bundesländern.
Und ein nicht unerheblicher Teil wurde durch das Budget der Messegesellschaft finanziert, für die im Übrigen der Steuerzahler gradesteht - das MAFZ gehört zu 64 Prozent dem Landkreis Havelland.
Gelder, die dem Luxemburger Verband als Ausrichter der AQHA Regional Championship in diesem Jahr nicht zur Verfügung stehen.
Und dennoch zeigt Luxemburg, mit 117 AQHA-Mitgliedern einer der kleinsten Quarter Horse-Verbände in Europa, wie es geht,
wenn man anstelle politischer Interessen das Quarter Horse und den Sport in den Vordergrund stellt:
700 Starts sind bereits zweieinhalb Wochen vor Beginn genannt, 50% mehr als im Vorjahr in Berlin-Brandenburg. Ganz offensichtlich liegt Luxemburg wohl doch mehr im Herzen von Quarter Horse-Europa als Paaren im Glien, entgegen der Wahrnehmung mancher Verbands-Funktionäre.
AQHA-Präsident Johannes Orgeldinger und Ministerpräsident Matthias Platzeck
Schade - die DQHA hat in Berlin-Brandenburg eine große Chance verpasst, mit Kooperationen und Sachverstand wertvolle Strukturarbeit in der Region
zu leisten und unter dem Strich damit auch Mitgliederwerbung zu betreiben.
Denn dass man in Berlin-Brandenburg durchaus erfolgreiche Turniere machen kann, bewies nur zwei Wochen später
die EWU-Regionalgruppe zusammen mit der NRHA auf ihrem AQ-Turnier in Michaelisbruch 60 km entfernt vom MAFZ-Erlebnispark:
170 Pferd-Reiterkombinationen traten an, und ein Blick in die Ergebnislisten (siehe hier) zeigt,
daß der Quarter Horse-Anteil auch auf diesem Turnier (rd. 70%) hoch genug gewesen wäre, um genug Potential für ein attraktives AQHA-Turnier in der Region zu bieten.
Ob die DQHA eine vierte Chance in Paaren/ Glien vom MAFZ bekommt, ist mehr als unwahrscheinlich, meint die "Märkische Allgemeine":
„Entweder schaffen wir es rechtzeitig, eine aus reitsportlicher Sicht hochkarätige Veranstaltung zu konzipieren – oder die Texana ist tot“, zitiert sie Landrat Burkhard Schröder.
Westernreiten alleine oder Quarter Horses im Speziellen haben sich nach drei Jahren aber trotz des Aufwandes von über 350.000 EUR nicht
festsetzen können beim MAFZ. Man müsse man sich aber Gedanken machen, ob die Beschränkung auf Westernreiter noch zeitgemäß sei, wird Geschäftsführer Gerhad Weiß zitiert - es sei denkbar, bei einer nächsten Auflage das Angebot auf Pferdesport allgemein zu erweitern.
Vielleicht ja Voltigieren - die FEI-Disziplin kickte bereits Reining als Westerndisziplin aus dem Programm der Leipziger Messe Partner Pferd...