Die American Quarter Horse Association (AQHA) veröffentlicht heute erstmals eine Langzeitstatistik zu ihrem Zuchtprogramm. Bis ins Jahr 1979 reicht teilweise das Datenmaterial, das die AQHA nun ihren Mitgliedern und Züchtern zur Verfügung stellt, um Züchtern "eine Analysegrundlage für langfristige Entscheidungen zu geben", wie es AQHA Executive Vice President Don Treadway Jr. formuliert.
Fest steht, daß sich die AQHA seit fünf Jahren in einem Abwärtstrend befindet, der möglicherweise das historische Tief der Fohleneintragungen von 1993 (Folie 2) noch unterschreitet. Allein im vergangenen Jahr gingen die Neueintragungen um rd. 20% zurück, die Quarter Horse-Population sank weltweit um 47.107 Tiere.
Die Anzahl der Stuten, die zur Zucht eingesetzt wurden, hat sich in den vergangenen fünf Jahren fast halbiert, die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung (shipped/frozen semen) hat diese Entwicklung aber kaum abschwächen können (Folie 5).
Gemessen an den gedeckten Stuten (Folie 4), hat in den vergangenen fünf Jahren der Anteil der Hengste, die lediglich 1 - 4 Stuten pro Saion decken, zugenommen. 59,3% aller Quarter Horse-Hengste weltweit decken maximal vier Stutenim Jahr, das sind 3% mehr als noch 2005.
Ausgedünnt hat sich das Mittelfeld: Deckten 2005 noch 41,5& aller Hengste zwischen fünf und 24 Stuten pro Saison, sind es 2009 nur noch 38,5%.
Unverändert bleibt der Anteil der Hengste, die mehr als 25 Stuten decken - er liegt seit 2005 unverändert bei 2,3%.
Interessante Informationen also für Hengsthalter, die ein Deckgeschäft planen oder überlegen, dieses weiter fortzuführen und sich fragen, wie hoch die Möglichkeit ist, eine profitable Anzahl von Stuten zu erreichen.
"Wir müssen uns mit den Veränderungen abfinden", sagt Trent Taylor, AQHA treasurer and executive director of operations. "Oft wird unsere Zucht von Faktoren beeinflusst, auf die wir selber keinen Einfluss haben: Die Steuergesetzgebung in den USA in den 80er Jahren, der hohe Ölpreis 1981 und 2007, der niedrige Ölpreis 1988, 1994 und 1998, die Schließung von Pferdeschlachtbetrieben im Jahr 2007."
"Wir stehen vielen Herausforderungen bevor, aber diese können auch alle Chancen sein für die Zukunft", meint Taylor weiter.
Ein Grund, weshalb die AQHA ihr Angebot für Quarter Horse-Aktivitäten in den vergangenen Jahren so massiv ausgebaut hat. Regional Experiences, All-Novice Shows, Playdays, Anerkennung von Dressurleistungen bei Quarter Horses, Klassen für Equestrians with Disabilities - die Möglichkeiten, ein Quarter Horse innerhalb der AQHA-Aktivitäten einzusetzen, war wohl noch nie so vielfältig wie in den vergangenen Jahren.
AQHA-Mitglieder
auf dem niedrigsten Stand seit 1998
10% Mitglieder hat die AQHA in den letzten fünf Jahren verloren,
alleine die Hälfte davon im letzten Jahr: 312.046 Mitglieder zählt
der Quarter Horse-Verband weltweit, im Vorjahr waren es noch 331.194.
In Deutschland stieg die Zahl der AQHA-Mitglieder allerdings in
Jahr 2009 um 4,3%, sicherlich auch angesichts des Starterrekords
auf den AQHA-Turnieren im Vorjahr.
Da die Zahl der DQHA-Mitglieder sich nicht so stark entwickelte,
waren im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr AQHA- als DQHA-Mitglieder
zu verzeichnen, der Abstand beträgt nun rd. 1.300.
Polen und Frankreich sind 2009 attraktivste Importmärkte
Polen und Frankreich importierten 2009 die meisten Pferde, rechnerisch
betrachtet, vor Finnland, der Slowakei und Tschechien.
Der größte Nettoexporteur in Sachen Quarter Horses ist Italien,
vor Deutschland und Belgien.