European Breeders Cup - ein Schritt in die richtige Richtung?
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Ansätze im Reiningsport: 1.)
Sie
hatten die Idee eines European Breeders Cup, was ist das? Hier bezahlen Hengst- und Pferdebesitzer, (meist
Züchter, weil je jünger das Pferd, desto geringer der Einzahlungsbetrag),
in eine Reining-Klasse ein, um mehr Geld in den Sport zu bringen. Wir
als Veranstalter garantieren nicht nur, dass jeder einbezahlte Euro
in das Preisgeld zurückfließt, sondern auch, dass eine bestimmte Höhe
für den Gewinner und abgestuft für die Teilnehmer des Finallaufes vorhanden
ist. Die Grundidee ist nicht neu, sie wird seit Jahren erfolgreich in
den USA (NRBC) umgesetzt. 2.)
Sie sprechen von einer verbandsunabhängigen Veranstaltung,
bedeutet das, dass Sie auf die Zusammenarbeit mit den Verbänden verzichten
wollen und Ihr "eigenes Süppchen kochen"? Nein,
ganz im Gegenteil! Mit Reining stehen wir in Deutschland und Europa
noch ziemlich am Anfang. Das bedeutet, dass wir eigentlich unsere Aktivitäten
bündeln müssten. Nur sind mit den Verbänden bestimmte Turnierformen,
schon aus Satzungsgründen nicht oder nur schwer durchzuführen. Wir wollen
mit dem „Breeders Cup“ durch guten Reining-Sport neue Zielgruppen erschließen.
Also zum Beispiel Shows in Großstädten organisieren oder in Verbindung
mit großen klassischen Turnieren, wie zum Beispiel beim CHIO, der derzeit
in Aachen stattfindet. Wir wollen Reining generell bei Pferde-begeistertem
Publikum „hoffähig“ machen. 3.)
Wie sieht die
Situation der Disziplin Reining derzeit aus? Welche Es gibt mehrere Western-Verbände, die von ihrem Grundverständnis her unterschiedlich
sind: Reitverband, Zuchtverband. Sie bieten für ihre Mitglieder Turniere
an, achten logischer Weise darauf, das der Sport durchführbar ist, haben
mehr den Reiter als den Zuschauer im Auge. Daneben wird immer versucht mit Demonstrationen oder Einladungsturnieren,
den Sport zu zeigen. Dort wird es aber immer schwer sein, die besten
Reiter mit den besten Pferden zu präsentieren. Die Hauptaufgabe der Zukunft muss aber sein, Reining für den Zuschauer
interessanter und nachvollziehbarer zu gestalten. Springreiten ist einfach,
wenn die Stange fällt ist es ein Fehler. Warum bei der Reining ein Stopp
besser als der andere ist, ist für den „Laien“ kompliziert. Wir müssen
Darstellungsformen finden, die schnell und klar das Bewertungssystem
rüberbringen. Weder der Arena-Zuschauer, noch der vorm Fernseher-Bildschirm,
geht hinterher zur Richterkarte, um den Score nachzuvollziehen. Solche
Ideen kosten natürlich Geld in der Umsetzung. Dafür brauchen wir Shows
mit großen Sponsoren, eben wie oben beschrieben. 4.) Um den Sport weiter zu bringen, müssen alle Verbände zusammenarbeiten. Einen Disziplinbeirat Reining innerhalb der FN/ DOKR gibt es ja bereits. Genügt dieser, oder wie sehen Sie die Bedeutung für diesen Sport? Die FN ist der „oberste“ Reitverband in Deutschland. Die Western-Verbände sollten sich aus meiner Sicht stärker damit identifizieren. Außer der EWU macht das keiner. Der Disziplinbeirat Reining ist nach meinem Wissen nur für die Planung der FEI Veranstaltung zuständig. Ich glaube er wäre bei diesen Sportmarketingfragen auch überfordert. Aber er könnte natürlich Konzepte, die in die richtige Richtung gehen unterstützen, vor allem mit seinen Kontakten in die gesamte Reitsportszene. Wünschenswert wäre, wenn die Verbände besser bei der Ausrichtung der Deutschen Reining-Meisterschaften zusammenarbeiten würden. Dies sollte eigentlich das Turnier mit der höchsten Aufmerksamkeit und dem höchsten Preisgeld sein. Dies würde auch die Flut der Titel und Meister im Westernreitsport etwas relativieren. 5.)
Was wünschen Sie sich für den European Breeders Cup? Dass wir möglichst schnell einen guten Veranstaltungsort finden, der sowohl guten Reining-Sport zeigt, die Reiter zufrieden stellt, und auch den Zuschauern ein neues Reining-Erlebnis vermittelt. Wir sind noch voller Tatendrang und bereit für große Aufgaben.
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