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Erste Veranstaltungen in der Aachener Soers
Grundgedanke schon damals war es, Wettbewerbe offen für Pferde
aller Rassen und jeder Nationalität auszurichten, um einen echten
Leistungsvergleich zu gewährleisten. Die Aachener Soers wurde
als Schauplatz dieser ersten Europameisterschaft ausgesucht. Knapp
200 Pferde und doch immerhin rund 4.000 Zuschauer fanden den Weg
in die Soers, um sich die Ritte der Teilnehmer aus der Schweiz,
Österreich, Holland, Belgien, Frankreich und Deutschland anzusehen.
Auch ein Starter aus Schweden war bereits dabei.
Zwei Jahre später hatten Michael Schaufele und auch Horst Geier
keine Zeit, noch einmal die Organisation zu übernehmen. So sprang
Karl-Heinz Manns ein. Die zweite EM wurde ebenfalls in Aachen
ausgerichtet. Doch bei allen pferdegerechten Vorzügen der Aachener
Soers zeigte diese berühmte Pferde-Hochburg doch auch ihre Grenzen
auf. Das pferdesportgesättigte Publikum wollte das Westernreiten
nicht den Erwartungen entsprechend gut annehmen. So machte sich
Horst Geier schon bald auf die Suche nach einem neuen Austragungsort.
Erster Test in München-Riem
Inzwischen war die Westernreitszene weiter vorangeschritten, andere
Veranstalter versuchten sich quer durch Deutschland mit Turnieren.
1985 richtete Alexander Müller eine AQHA-Show in der Münchner
Olympia-Reitanlage aus. Das Turnier hatte einen für damalige Verhältnisse
ungewöhnlich guten Zuschauerzuspruch. Rund 8.000 Besucher füllten
damals die Ränge. Um das Westernreiten einem breiteren Publikum
vorzustellen, lag die Idee nahe, die Europameisterschaft nun ebenfalls
nach München-Riem zu verlegen. Auch bot die süddeutsche Metropole
den Vorteil, nahe an den Nachbarländern Österreich und Schweiz
zu liegen.
Auf der Suche nach einem Namen
Durch die Größe, welche die Europameisterschaft nach den Vorstellungen
der Veranstalter nun annehmen sollte, war aber auch klar, dass
erhebliche Kosten entstehen würden. So wurde die Idee geboren,
die Veranstaltung mit einer Messe zu ergänzen. Das "Kind" musste
natürlich dann auch einen eigenen Namen bekommen. Bei einem Telefonat
zwischen Horst Geier und Hardy Oelke Ende 1985 äußerte Hardy Oelke
den Vorschlag "Americana". Dieser Titel begeisterte Horst Geier,
verband er doch die erhoffte Verquickung von sportlichem Wettkampf
und einer Ausstellung für Freizeit- und Westernreiter.
Grußworte von Ministerpräsident Franz Josef
Strauß und Außenminister Hans-Dietrich Genscher
Die Schirmherrschaft für die erste AMERICANA 1986 in München
hatte der Bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauss
inne, ein weiters Grußwort kam u.a. vom Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher:
Zum damaligen Team rund um den Veranstalter "Cooperation
Western Riders Europe e.V." gehörten u.a. Karl-Heinz
Manns, der spätere DQHA-Präsident Eberhard Kleinmann
mit seiner Frau Helga, Axel Kook und Heinrich Hinterthan sowie
Marion Smolka udn Dr. Jochen Risse.
Erstmals die Italiener dabei
Über ein Jahr harte Arbeit kostete die erste Americana 1986 die
verantwortlichen Veranstalter, die damit auch ein nicht unerhebliches
finanzielles Risiko eingingen, musste doch ein Finanzvolumen von
immerhin 550.000 DM kostendeckend getragen werden. Fast 26.000
Zuschauer setzten tatsächlich einen neuen Meilenstein in der Geschichte
dieser Veranstaltung. Die Zufahrtstraße zum Olympia-Reitgelände
war an allen Tagen restlos verstopft. Erstmals waren auch aus
Italien Top-Reiter dabei. Ricky Bordignon brachte beispielsweise
das Publikum zum Toben, als er mit seinem "GoGo" gerufenen Quarter
Horse-Hengst beim Barrel Race die Tonnen flach und in einer Geschwindigkeit
umkurvte, wie man es bis dahin in Deutschland noch nicht gesehen
hatte.
Doch finanziell kamen die drei Veranstalter nur mit einem blauen
Auge davon. Mit einem ganz minimalen Plus gingen sie aus der Veranstaltung
heraus. Ein Gewinn, der in keiner Weise ein Jahr Arbeit rechtfertigte.
Umzug innerhalb von München
Beflügelt von dem Erfolg sollte es aber mit der Americana weitergehen
und Horst Geier machte sich Alexander Müller, der auch 1986 die
Veranstaltung schon maßgeblich unterstützte, zu seinem Helfer
in Süddeutschland. Die beiden waren jetzt auf der Suche nach einer
noch besseren und technisch moderneren Anlage, die man schließlich
mit der Olympiahalle, nicht zu verwechseln mit der alten Olympia-Reitanlage,
ebenfalls in München fand. Jetzt aber standen die Verantwortlichen
schon vor einem Finanzvolumen von 1,2 Millionen DM. Eine Summe,
die durch Privatpersonen kaum mehr abgedeckt werden konnte.
Auf der Suche nach einem Partner wurde Horst Geier mit der Veranstaltungsfirma
Wörl und Partner fündig, die nun die Americana 1988 finanziell
absicherte. Der sportliche Erfolg war phantastisch. Mit 7.500
Zuschauern war die Halle bei der Abendshow restlos ausverkauft.
Erstmals gab es auch eine Bronze-Trophy-Reining im Rahmen der
Americana und erstmals wurde ein Preisgeld in einer bis dahin
unbekannten Gesamthöhe von 12.000 DM added in der Bronze Trophy
Reining Open ausgeschüttet.
Große Anlage - weite Wege
Doch bei allem hatten die Veranstalter übersehen, dass die Olympia-Halle
zwar beeindruckend war, die Rahmenbedingungen für die Teilnehmer
jedoch äußerst ungünstig waren. Die Pferde mussten zum großen
Teil in einer Tiefgarage eingestellt werden und die Wege auf dem
Gelände waren so weit, dass Horst Geier sich noch heute bei jedem
Teilnehmer für das nur geringe Murren bedankt. Auch gab es finanzielle
Drahtseilakte durch die vielen baupolizeilichen Vorschriften.
So durften z.B. aufgrund der speziellen Kunststoffdachkonstruktion
der Olympiahalle, die sich dort befindenden Ausstellerboxen weder
mit Sägemehl noch mit Stroh eingestreut werden. Die Boxen wurden
mit weißem Sand eingestreut, und das war von der Anfahrt und Entsorgung
sehr aufwendig.
Die Veranstaltung als solche aber bewies, dass man auf dem richtigen
Weg war. Diese Americana brachte das Westernreiten in ganz Europa
einen gewaltigen Schritt nach vorne. Nicht von ungefähr kommt
es auch, dass alle Verbände ab dem Jahr 1988 von einem Boom in
der Mitgliederentwicklung berichten können.
Umzug nach Augsburg
1989 entstand in Augsburg ein neues Messezentrum und folglich war
man dort auf der Suche nach neuen Veranstaltungen. Horst Geier kam
mit dem damaligen Geschäftsführer der Ausstellungs-gesellschaft
Augsburg in Kontakt und rasch war man sich einig, in Augsburg die
Americana 1990 auszurichten. Der Umzug nach Augsburg war perfekt.
Die Americana 1990 wurde bereits beim ersten Mal an diesem neuen
Veranstaltungsort in Augsburg von 28.000 Western- und Freizeitreitern
besucht.
Damit war die Americana auch für 1992 in Augsburg gesichert. 1991
übernahm die „AFAG. Messe- und Ausstellungsgesellschaft“, einer
der größten privaten Messeveranstalter Deutschlands mit Hauptsitz
in Wendelstein bei Nürnberg, die Veranstaltungen der Ausstellungsgesellschaft
Augsburg und damit auch die Americana. Die Americana 1992 setzte
den Aufwärtsschwung der vergangenen Veranstaltungen fort. Mit 36.000
Zuschauern wurde eine neue Rekordmarke erreicht. Diese Zahl ist
auch durch Heiko Könicke, dem Geschäftsführer der AFAG und gleichzeitigem
Vorsitzenden des Deutschen Messeverbandes, verbürgt und steht für
verkaufte Eintrittskarten. Sportlich gingen 1992 trotz der inzwischen
sehr starken italienischen Konkurrenz einige Titel nach Deutschland
und auch dank Madeleine Häberlin an die Schweiz.
1994 weitere neue Rekordmarken
1994 wurden noch einmal rund 35 Prozent mehr Ausstellungsfläche
verkauft. Herrn Grosse, der Projektleiter der AFAG für die Americana,
leistete und leistet auch noch hervorragende Arbeit im Aufbau und
Ausbau der Western- und Freizeitreiter Verkaufsmesse. Auch sportlich
setzte die Americana `94 noch einmal neue Maßstäbe. Nie zuvor kämpfte
eine solche Dichte an Ausnahmepferden und Top-Reitern aus 15 Nationen
auf dem Kontinent. Kein Wunder, dass die Zuschauer dies zu würdigen
wussten und erstmals über 40.000 Besucher kamen.
World-Championship wurde in Augsburg entschieden
Die Bedeutung der Veranstaltung in 1994 wurde auch durch die Präsenz
von Topreitern aus den USA unterstrichen. Rund fünf Prozent aller
Teilnehmer kamen 1994 aus dem Mutterland des Westernreitens. Und
ein weiteres wichtiges Debüt konnte gefeiert werden: Erstmals brachten
Amerikaner für das Turnier ihre Pferde ausschließlich zum Showen
mit, um sie nach getaner Arbeit wieder mit über den großen Teich
zurückzunehmen. Für Jody Brainard und Craig Schmersal ging es dabei
um den Gewinn der NRHA World Champion. Die beiden damaligen Spitzenreiter
der Rangliste konnten es sich nicht erlauben, auf die höchstdotierte
Reining der Welt im Rahmen der Americana zu verzichten. Tatsächlich
dominierte Craig Schmersal mit Cee Blair Sailor die Offene Reining
und gewann nicht nur die Prüfung, sondern maßgeblich durch den Sieg
in Deutschland auch die World Championship. Jody Brainard wurde
in Augsburg nach hartem Kampf mit Colonel Rey Lena Zweiter und so
schließlich Reserve World-Champion.
Die Americana 1996
Das gesamte Angebot der Veranstaltung war noch größer und umfangreicher
als in den Vorjahren, in denen sich die Americana bereits den Ruf
als „Mekka des Westernreitsports“ erwarb.
Da die Americana grundsätzlich „world open“ ist, kamen auch in diesem
Jahr erneut zahlreiche Top-Trainer und -Reiter aus Übersee in die
Schwabenhalle. Die Americana Bronze Trophy Reining Open wurde gewonnen
von Rocky Dare (USA), der sich mit seinem Sieg auf der Americana
auch den Titel des World Open Champions der NRHA sicherte.
Eine erweitete Messe mit nunmehr 140 Ausstellern für Freizeitreiter,
Hobby-Cowboys und Pferde-freunde aller Art bot ein umfassendes Informations-
und Kaufangebot.
1998 ein spektakulärer Ritt von Jeff Kasten
Wiederum fand im Rahmen einer der Americana-Abendveranstaltungen
das Finale in der von der NRHA USA anerkannten Bronze Trophy Reining
statt. Die Schwabenhalle war bis auf den letzten Platz mit fast
5.000 Zuschauern gefüllt. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt,
als Jeff Kasten den Quarter Horse Hengst „He Is a German Melody“
vorstellte. Mit einem phänomenalen Ritt, bei dem der Hengst in einer
Haltung ging, die viele Zuschauer in Europa zuvor noch nicht gesehen
hatten, gewann Jeff Kasten die NRHA Bronze Trophy Reining und sicherte
sich damit ebenfalls den Titel des NRHA World Champions 1998. Die
damaligen Besitzer Petra und Lutz Leckebusch ließen den Hengst in
den USA von Jeff Kasten ausbilden, der mit ihm in USA die Limited
Open der NRHA Futurity in Oklahoma City gewann.
Die Verkaufsausstellung der Americana war 1998 wiederum größer geworden.
Neu hinzu kam das Western Forum. In einem gesonderten Ring gaben
erstmals erfolgreiche Trainer Auskunft über ihre Trainingsmethoden
und vermittelten Ratschläge zu speziellen Disziplinen. Das Forum
wurde vom Publikum so begeistert angenommen, dass umgehend für die
Americana 2000 eine Erweiterung geplant wurde.
Neben den sportlichen Wettbewerben und der großen Verkaufsausstellung
bot die Americana den Besuchern weitere Top-Unterhaltung in der
Westerntown, dem Saloon und dem Festzelt. Country Musik live war
ebenfalls erneut stark angesagt.
Deutsche Teilnehmer erringen 2000 wichtige Siege
Grischa Ludwig gewann bei der Americana im Jahr 2000 mit dem Quarter
Horse Hengst „As Smart As Charley“ als erster deutscher Reiter die
hochdotierte NRHA Open Bronze Trophy Reining und belegte dadurch
in der Reining-Weltrangliste dieses Jahres den vierten Rang.
Einen großen Erfolg mit seinem Sieg in der European Championship
Klasse „Cutting Open“ gelang Hans Kuhn jun. mit seinem Quarter Horse
Hengst „San Tari Peppy“ . Die Cutting- und die Working Cow Horse-Klassen
wurden insgesamt noch stärker. Fast 60 Teilnehmer starteten in der
Open Cutting Klasse – eine enorme Konkurrenz auf dem Weg zum Champion.
Ein Italiener gewinnt die erste Cow Horse Futurity der ERCHA
Eugenio Latorre gewann mit seinem Quarter Horse Hengst „Dutch Peppy
Flash“ die Cow Horse Futurity bei der Americana 2000. Diese wurde
in diesem Jahr erstmals ausgeschrieben. Ein Preisgeld von 25.000,-
DM add. wurde an die Sieger und Platzierten ausbezahlt. Die Futurity,
die im Rahmen der Abendshow „Cow Horse Night“ ausgetragen wurde,
war eine genauso spannende Abendveranstaltung wie die „Reining Night“.
Abreiteplatz wurde in die Halle verlegt
Auch im Jahr 2000 wurde erstmals der Abreiteplatz in die Halle 2
verlegt, angrenzend zur Hauptarena in der Halle 1. In der gleichen
Halle befinden sich seit dem Jahr 2000 auch die Ausstellungs-Boxen
für Trainer und Züchter sowie die Stände der Verbände. Eine sehr
ansprechende Halle speziell auch für die Besucher.
Bei den Besuchern wurde die magische Zahl von 50.000 erreicht -
und ein Preisgeld von fast 300.000 DM wird an die Sieger und Platzierten
ausgezahlt.
Die Americana 2002
Über 44.000 Besucher aus aller Welt strömten zur Americana 2002
ins Messezentrum Augsburg. Abgesehen von vor zwei Jahren, als die
Americana zusätzlich auf einen Brücken- und einen Feiertag fiel,
war dies das beste Ergebnis seit Bestehen der Veranstaltung.
Die Americana unterstrich auch im Jahr 2002 einmal mehr, die Marke
der Branche zu sein. Horst Geier: „Es ist die einzige Veranstaltung,
die Westernreit-Spitzensport, Messe und Unterhaltung so ideal miteinander
verbindet, entsprechend viele Besucher anspricht und auch begeistert“.
Nicht zu vergessen auch diese Zahl: Mehr als 240 Aussteller machten
die Americana auch in diesem Sinne erneut zu einem Event. AFAG-Projektleiter
Harald Grosse meinte nach dieser Veranstaltung: „Uns ist wieder
die kraftvolle Mischung aus hochkarätigem Sport, einer messeähnlichen
Fachausstellung und des besonderen Ambientes gelungen – und genau
das ist der Charakter der Americana, der diese Veranstaltung in
Europa so einzigartig macht.“
Aussteller mit Ergebnis sehr zufrieden
Bei einer repräsentativen Ausstellerbefragung bewerteten neun Prozent
ihren geschäftlichen Erfolg bei der Americana 2002 als „sehr gut“,
37 Prozent als „gut“, 34 Prozent waren zufrieden. Neun Prozent gaben
an, bessere Geschäfte als bei der Vorveranstaltung gemacht zu haben.
Grosse: „Nichts ist schöner für eine Messegesellschaft, als zufriedene
Aussteller zu haben. Und das sind sie. Die Aussteller sagen, die
Americana ist ein „Muss“ – und genau so soll es bleiben.“
Riesiger Andrang beim Western-Forum
Der Run auf das Western-Forum, wo Spezialisten der Westernreitszene
wertvolle Trainingstipps gaben, war auch in diesem Jahr gigantisch.
Die Besucher nutzten ausgiebig die Möglichkeit, vom Wissen der sich
darstellenden 17 Top-Trainer und Pferde-Kenner zu profitieren. Wer
die vielen nützlichen Informationen in Ruhe verarbeiten wollte,
fand auf dem Messe-Gelände ausgiebig Möglichkeiten zur abwechslungsreichen
Unterhaltung: Country-Musik vom Feinsten in den Messe-Hallen und
bei den großen Party-Events oder eine kräftige körperliche Stärkung
in der Western-Town und speziell im überaus beliebten Red Grizzly
Saloon mit seinem einzigartigem Ambiente.
24 sportliche Entscheidungen mit Reitern aus 14 Nationen
Beim Sport wurden insgesamt in 24 Wettbewerben die Sieger ermittelt.
In 16 Disziplinen ging es zum elften Mal um den Titel des Europameisters.
Insgesamt traten 360 Reiter aus 14 Nationen mit über 400 Pferden
an. Horst Geier meinte: „Besonders freut mich, dass die Leistungsdichte
in Europa immer mehr zusammenrückt. Die Finalfelder waren gegenüber
den Vorjahren zumeist mit Reitern aus vielen Nationen besetzt.“
i-Tüpfelchen war die starke Präsenz der Reiter aus den USA
Der gezeigte Sport war erneut großartig und fand sein i-Tüpfelchen
neben der Präsenz der Top-Reiter Europas in der großen Zahl der
Reiter aus den USA. Erneut war die „Königsdisziplin“ des Westernreitens,
die Reining, bei der Americana mit dem weltweit höchsten Preisgeld
ausgeschrieben worden. Fast 40.000 Euro wurden hier ausgeschüttet.
Sicherlich war der Auftritt von Dell Hendricks einer der absoluten
Höhepunkte der Americana 2002. Der als Topfavorit gehandelte Texaner
gewann mit seinem Quarter Horse-Hengst Broadmoor die NRHA Bronze
Trophy Open Reining.
1.500 Tonnen Sand ideal hergerichtet
Mit 1.500 Tonnen Sand und noch mehr Know how wurde die 27,5x65 Meter
große Arena in der Schwabenhalle ideal hergerichtet, so dass die
Teilnehmer wie bereits vielfach bestätigt ideale Bedingungen beim
„Mekka des europäischen Westernreitsports“ vorfanden.
Deutschland baute bei der Europameisterschaft seine Vormachtstellung
aus. Im Medaillenspiegel der Europameisterschafts-Disziplinen kam
das Gastgeberland auf sechs Goldmedaillen. Zwei Jahre zuvor waren
es fünf. Italien blieb zwar in dieser Statistik auf dem zweiten
Rang, kam aber gegenüber den fünf ersten Plätzen im Jahr 2000 jetzt
auf „nur“ zwei. Österreich bleibt Dritter mit ebenfalls zwei Goldmedaillen.
Neu in der Statistik der ersten drei Ränge taucht Ungarn auf. Fünftbeste
Nation blieb wie 2000 die Schweiz.
Erlesenes Starterfeld bei der Bronze Tropy Reining Open
42 Reiter traten an zum mit großer Spannung erwarteten Vorlauf der
NRHA Bronze Trophy Reining Open an. 39.390,75 Euro Preisgeld waren
zu vergeben. Das war ein derart großer Batzen, dass dieser Lauf
bei der Americana auch entscheidenden Einfluss auf die World-Champion-Ship-Wertung
hatte. Entsprechend Americana-gewohnt war das Starterfeld erlesen:
Zum einen vertreten mit der kompletten Elite aus Europa - angeführt
vom frischgebackenen Futurity-Champion Andrea Fappani, der Ricochet
Rooster vorstellte. Der fünfjährige bayfarbene Quarter-Hengst bringt
die Empfehlung des NRHA Futurity Reserve Champions des Jahres 2000
mit nach Augsburg. Andrea Fappani ist gebürtiger Italiener und hatte
zu diesem Zeitpunkt seit kurzem zudem die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Dell Hendricks in Augsburg auf dem Weg zum World Champion?
Ein anderer Superstar der Americana 2002 war der Amerikaner Dell
Hendricks, der bereits zu diesem Zeitpunkt fast 600.000 Dollar Preisgeld
in seiner Karriere verdient hatte. Hendricks, im Jahr 1999 Futurity-Sieger
mit Hollywood Vintage, hatte sich für dieses Jahr fest vorgenommen,
NRHA World Champion in der Open zu werden: „We decided that Broadmoor
should try for the NRHA Open World Championship. The plan is to
show him at the big open reinings in the United States the first
part of the year, then send him overseas for the big open Americana-event
in late summer“, meinte er bereits im Winter vor der Americana 2002.
Die Voraussetzungen zum herausragenden Gesamterfolg waren denkbar
günstig: vor der Americana lag er an zweiter Stelle in der Zwischenwertung
– und sein Pferd war eine „Granate“: Der sechsjährige Quarter-Hengst
Broadmoor feierte im Jahr 2001 seinen bis dahin größten Erfolg,
als er unter Dell Hendricks bei der AQHA World Champion in der Junior
Reining wurde. Seinen Siegeszug im Jahr 2002 startete Broadmoor
- ein Smart Chic Olena-Sohn aus der Bar J Jackie - übrigens gleich
mit einem 147-Score bei der Fort Worth Stock Show.
Die Entscheidung in der Bronze Trophy Open Reining
Pattern 5 war für die Entscheidung in der NRHA Bronze Trophy Reining
Open ausgesucht worden. 17 Starter traten am 12. September 2002
zum Finale an. Allein über 9.000 Euro und die Lawson-Trophy warteten
auf den Sieger. Das Starterfeld war erlesen. Reiter aus sechs Nationen
mit Pferden aus vier Ländern – elf Pferde stammten aus italienischem
Besitz – traten an.
Top-Score für den Top-Favoriten Dell Hendricks
Wie erwartet gewann Dell Hendricks aus den USA mit Broadmoor diese
Reining. Sein Ritt: Fehlerfrei und in jedem Manöver mit Plus honoriert.
Begeisterung weckten vor allem seinen flachen und exzellenten Spins.
Und dann die Belohnung: Neuer Topscore mit 227 Punkten. Das war
der Sieg in der Americana Bronze Trophy 2002!
Dell Hendricks also nahm Platz ein in der Americana-„Ahnengalerie“
in der Bronze Trophy Open. Nach Craig Schmersal mit Cee Blair Sailor
im Jahr 1994, Don Boyd mit Peppy Duck And Tuck im Jahr 1996, Jeff
Kasten mit Heza German Melody im Jahr 1998 und Grischa Ludwig mit
As Smart As Charley vor zwei Jahren war es nun also wieder ein Amerikaner,
der die Bronze Trophy in Augsburg gewann.
Hendricks: „Die Americana ist eine großartige Show“
Der 34-jährige Dell Hendricks war nach seinem Sieg überglücklich.
„Ich bin stolz auf Broadmoor. Er hat alles gegeben. Ich versuche,
mit ihm in diesem Jahr World Champion zu werden. Deswegen hatten
wir bis Mai die großen Shows in den USA geritten und ihn dann zur
Americana gemeldet. Das Preisgeld hier ist gewaltig. Aber nicht
nur das: Die Americana ist eine großartige Show. Und ich bin wirklich
überrascht, wie viele Zuschauer es hier gibt. Das ist toll. Ich
bin davon beeindruckt und über meinen Sieg einfach nur glücklich.“
Grischa Ludwig wird Reined Cow Horse Futurity-Champion
Mit FF Play My CD zeigte Grischa Ludwig in der 3. Reined Cow Horse
Futurity exzellente Leistungen. Völlig verdient wurde er der Champion!
Den zweiten Platz eroberte Riccardo Nicolazzi mit dem Paint Pammer.
Den dritten Platz in der Gesamtwertung teilten sich Markus Schöpfer
und James Anderson.
Albert Rolwing gewinnt das Masters Cutting
Im Finale des Masters Cutting musste Gianluca Munarini mit Acres
Of Time nach einer starken Vorstellung im Go einem Konkurrenten
den Vortritt lassen. Der Vorlaufs-Beste legte zwar gleich als erster
Starter im Finale eine 146 vor. Es reichte aber „nur“ zum zweiten
Rang. Denn der Amerikaner Albert Rolwing scorte mit Holi Gold Zan
eine 147,5.
Der ebenfalls bei dieser Americana sehr erfolgreiche Cutter Hans
Kuhn jun. bezeichnete am Ende der Veranstaltung die Americana-Cutting-Entscheidungen
schlicht als „die wichtigsten, best besetzten und bedeutendsten
Cutting-Wettbewerbe“.
Erstmals die ungarische Hymne bei der Americana
Schon im Vorlauf hätte er die beste Zeit gehabt, hätte er nicht
im Go gleich zwei Stangen umgerissen. Im Finale des Pole Bending
aber blieb der Parcours heil – und seine reine Rennzeit wusste er
gegenüber dem Go noch einmal um rund zwei Sekunden zu steigern.
Und damit war es soweit: Erstmals erklang bei der Americana die
ungarische Nationalhymne. In 22,66 Sekunden wurde Attila Kastely
auf dem Paint CD neuer Europameister beim Pole Bending. Etwas Glück
gehörte dazu: Ausgerechnet die letzte Stange wackelte bedenklich
– und Attila Kastely schaute auch im vollen Galopp zurück zur Ziellinie
noch ängstlich zurück – doch letztlich blieb alles in seiner Verankerung.
Krönender Abschluss der Americana 2002
Krönender Abschluss der Americana 2002 war die Mannschafts-Europameisterschaft
im Cutting. Zwei bis drei Reiter bildeten ein Team, wobei es bei
drei Startern ein Streichergebnis war. Jede Mannschaft musste mindestens
einen Open- und einen Non-Pro-Reiter stellen. Das Publikum war begeistert
– und speziell für die Fans der deutschen Farben Grund zum Jubeln.
Denn das deutsche Team mit Uwe Röschmann, Ute Holm und Jürgen Döring
gewann Gold. Insgesamt 293,5 Punkte holte das deutsche Team. Vize-Mannschaftsmeister
wurde Österreich mit 288,5 Punkten. Zum österreichischen Team gehörten
Gerold Dautzenberg, der zwei Pferde vorstellte, sowie Janos Horvat.
Mit 288 Punkten holten gleich zwei Mannschaften Bronze: Frankreich
mit Daniel Harache, Jacky Hirschauer und Florence Harache sowie
die Niederlande mit den Kaderreitern Brent Gubbels und Paul Derrez.
Fünfter wurde die Schweiz (287) vor Belgien (282) und den USA (274,5).
„Mister Americana“ erhält Unterstützung
Horst Geier freute sich, zur Americana 2002 Joachim Bochmann als
seinen Stellvertreter in die Organisation einbinden zu können. Der
Duisburger zeigte gleich großen Einsatz und leitete den sportlichen
Ablauf während der Veranstaltung. Mit Meike Grefe konnte eine hervorragende
junge Dame für die Meldestelle gewonnen werden. Maurizio Di Simone
wurde in diesem Jahr Repräsentant für die Americana in Italien.
Mit diesen Fachleuten und weiteren 47 freiwilligen und ehrenamtlichen
Helfern stand einmal mehr der Americana ein überaus erfolgreiches
Team zur Verfügung
Weitere Verbesserungen bei der Americana 2004
Zur Americana 2004 wurde die Hauptarena in der Augsburger Schwabenhalle
auf das internationale Standardmaß von 30 Metern in der Breite vergrößert.
Damit war vor allem ein noch besserer Sport in den Disziplinen Reining
und Cutting möglich. Zudem erhielten die Cutter erstmals die Möglichkeit,
sich in der Halle 2 in einem „practice pen“ auf ihre Darbietungen
gezielt vorzubereiten.
„Masters“ in Pleasure und Trail
Neben der offiziellen Europameisterschaft der European Cutting Horse
Association sowie der European Reined Cow Horse Association und
der NRHA-USA-approved Bronze Trophy Reining setzte sich die Americana
aber auch für den Ausbau der anderen offenen Klassen erfolgreich
ein. So wurde für die Anhänger des Pleasure-Sports neu eine „Masters
Pleasure“ angeboten, die zusätzlich zu den bereits bekannten EM-Disziplinen
für Junior- und Senior-Pferde eine weitere Möglichkeit bot, die
Pleasure in Vollendung zu präsentieren und attraktive Sach- und
Geldpreise inklusive des Titels „Americana Champion Masters Pleasure
2004“ zu gewinnen. Und auch für die Trail-Spezialisten gab es erstmals
eine Masters-Entscheidung. Die Masters-Pleasure gewann Barbara Cumiolo
auf Hot As I Wanna Be und im Masters-Trail setzte sich die Österreicherin
Iris Oplusstil auf Masters Mystique durch. Der Trail war mit einem
Preisgeld von 6.000 Euro added wohl übrigens auch der höstdotierte
Trail, der jemals in Europa ausgetragen wurde.
Kein Wunder, dass bei dem erneut so attraktiven Programm der Americana
42.200 Besucher sich dieses Ereignis nicht entgehen ließen. Und
130 internationale Journalisten berichteten aus Ausgburg über die
Americana, bei der im Jahr 2004 410 Sportler aus 15 Nationen in
25 verschiedenen Disziplinen um ein Preisgeld von mehr als 130.000
Euro antraten.
Trainer von Michael Schumacher gewinnt die Reining
Als absoluter Höhepunkt der sportlichen Wettbewerbe wurde der Sieg
von Martin Larcombe in der Bronze Trophy Open Reining gefeiert.
Auf Arc Oak Enterprise sicherte sich der Australier diesen bedeutenden
Sieg, der mittlerweile übrigens auch Trainer des Formel-1-Helden
Michael Schumacher und seiner Frau Corinna ist. Mit seinem Sieg
bei der Americana setzte er seine imposante Erfolgsbilanz konsequent
fort, denn Martin Larcombe wurde in diesem Jahr auch dank seines
Sieges in Deutschland NRHA World Champion 2004. In Augsburg setzte
sich Larcombe übrigens gegen den US-Amerikaner Shawn Flarida durch
– ein weiterer „Held“ der Szene. Flarida gewann übrigens im Jahr
2005 die NRHA-Futurity bereits zum dritten Mal. Flarida stellte
bei der Americana As Smart As Charley vor, der anschließend in einer
erinnerungswürdigen Inszenierung vom Turniersport verabschiedet
wurde.
„Die Americana ist unsere Tour de France“
„Bei der Americana zu siegen, das ist einfach das Größte – das ist
mit nicht zu vergleichen“, meinte Deutschlands Westernreitstar Grischa
Ludwig und zog dann doch einen Vergleich zur Bedeutung der Americana,
indem er sie als die „Tour de France“ der Westernreiter bezeichnete.
Immerhin wird dieses Event nach den Olympischen Spielen und der
Fußball-Weltmeisterschaft als drittgrößtes Sportereignis der Welt
betrachtet. Der Baden-Württemberger konnte das Glücksgefühl über
einen Sieg bei der Americana gleich zwei Mal auskosten: Er gewann
sowohl die Reining-Futurity auf dem vierjährigen Quarter-Hengst
Great Red Whiz als auch die Working Cowhorse Open (mit FF Play My
CD). Das Grischa Ludwig zudem ein großes Talent für Unterhaltung
hat, bewies er in der Abendshow, als er gemeinsam mit der Voltigier-Weltmeisterin
Nadja Zülow das Publikum als „Pferdetänzer“ begeisterte.
Markus Schöpfer dominiert die Reined Cow Horse Futurity
Einen großen Erfolg landete der Italiener Markus Schöpfer. Er gewann
die Reined Cow Horse Futurity und strich zudem hier auch den zweiten
Rang ein. Mit dem vierjährigen Quarter-Hengst Remilore holte er
mit begeisternden Vorstellungen in dieser Vielseitigkeitsprüfung
für „Rinderpferde“ 440 Punkte.
Den Zuschauern wurde aber auch erneut ein wahres „Cutting-Fest“
geboten. In dieser Disziplin gewann die bedeutendste Prüfung der
Italiener Gianluca Munarini auf MR Pepto Fletch. Im entscheidenden
Finale holte er sensationelle 150 Punkte. Beste Deutsche wurde in
dieser Prüfung Ute Holm, die Dritter wurde.
Ein riesiger Erfolg war auch einmal mehr die internationale Messe,
bei der sich 249 Aussteller präsentierten.
Wieder 42.000 Besucher bei der Americana 2006
Die Americana 2006 bewies einmal mehr, dass diese Veranstaltung
die Messlatte der europäischen Westernreitveranstaltungen ist. 42.000
Besucher verfolgten an fünf Tagen das „Mekka des Westernreitens“
im Messezentrum Augsburg. Die rund 350 Teilnehmer aus 15 Nationen
zeigten bei der 13. Auflage der Americana den aktuellen Stand des
Sports auf diesem Kontinent und darüber hinaus – und der war verdammt
hoch. Neben dem sportlichen Angebot mit 28 Wettbewerben erfreuten
sich die Gäste an der internationalen Messe mit 240 Ausstellern,
dem Western-Forum mit den Stars der Szene und natürlich auch an
der tollen Unterhaltung von den Abendshows über den Red Grizzly
Saloon bis hin zur Country Musik.
Erstmals bei der Americana dabei waren im Jahr 2006 auch Reiter
aus Brasilien. In 28 Wettbewerben – davon 14 Europameisterschafts-Entscheidungen
– wurde um insgesamt fast 150.000 Euro Preisgeld gekämpft. Die Ritte
wurden von den Richtern Allan Mitchels, Robert Fanning und Bobby
Harrison (alle USA) sowie Janette Steffl aus Italien bewertet.
Martin Larcombe wiederholt seinen Sieg in der Bronze Trophy Open
Den größten Einzelposten des Gewinngeldes strich sich der Australier
Martin Larcombe ein. Der Australier gewann wie bereits bei der Americana
2004 die Bronze Trophy Open Reining. Der Trainer von Corinna und
Michael Schumacher erhielt für seine Vorstellung auf dem siebenjährigen
Quarter Horse-Hengst Red Chic Peppy knapp 9.200 Euro. Gesamt kamen
allein in dieser Prüfung fast 40.000 Euro zur Ausschüttung. Mit
seinem Sieg in Augsburg baute Larcombe zugleich seine Führung in
der aktuellen Weltrangliste des Reining-Sport aus. Auch bei den
beiden anderen wichtigsten Entscheidungen wiederholten die siegreichen
Reiter der Americana 2004 ihren Erfolg: Das Cutting gewann der Italiener
Gianluca Munarini auf Starlight Elan und die Vielseitigkeitsprüfung
für ein „Rinderpferd“, die Reined Cow Horse Futurity, entschied
der Turiner Markus Schöpfer auf BBR Perfect Timin für sich. Markus
Schöpfer war in diesem Jahr auch das Plakatmotiv der Americana 2006.
Ingesamt waren über 400 Rinder im Einsatz.
Die sportliche Leitung zeigte sich am Ende der Veranstaltung hochzufrieden.
Horst Geier und Joachim Bochmann: „Die Americana war erneut Top
und ist unangefochten die Meßlatte Europas für Westernreitveranstaltungen.
Die Begeisterung des Publikums zeigte, dass zudem unser Konzept
unverändert sehr gut ankommt. Die Zuschauer wissen unser umfangreiches
Programm zu schätzen.“ Ein Konzept, das neben Bewährtem dennoch
ständig mit Neuerungen aufwartet. In diesem Jahr stieß etwa die
erstmals ausgetragene Hengstsprungversteigerung von 20 der besten
Vererber auf ein riesiges Interesse: Auktionator Johannes Orgeldinger
hatte keine Mühe, alle 20 Hengstsprünge meistbietend unter den Hammer
zu bringen.
Journalisten aus aller Welt und erstmals live im Internet
Die Americana stieß erneut auf ein sehr großes Medieninteresse.
Fast 120 Journalisten, darunter auch die Fachpresse etwa aus den
USA, Italien und Ungarn, kamen nach Augsburg, um über die Americana
zu berichten. Unter anderem waren Tonya Garrison vom American Quarter
Horse Journal, Giancarlo Doardo vom Reiner Italien und Gerda Langer
von der Western News Österreich vor Ort. Auch im Internet war das
Echo enorm: Erstmals wurden die Wettbewerbe der Americana auch live
übertragen. Dies nutzten viele Daheimgebliebene: Die Live-Übertragung
verzeichnete rund 35.000 Clicks. Die Zahl der Zugriffe auf die Americana-Homepage
(www.americana.de) ließ beinahe den Server zusammenbrechen.
Kim Sloane, Leornardo Arcese und APHA-Präsident zu Gast
Auch jede Menge Fachprominenz war vor Ort: Neben den Vertretern
sämtlicher deutschen Verbände etwa die Präsidenten und Vizepräsidenten
der großen internationalen Verbände vor Ort, darunter NRHA Vize-Präsident
Kim Sloane, ERCHA-Präsident Leonardo Arcese und APHA Präsident Carl
Parker und Executive Director Lex Smirthwaite.
Minister Miller: Americana so bedeutend wie die WM Ebenfalls
begeistert zeigten sich die politischen Vertreter. Die Americana
wurde besucht von Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Miller,
Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Paul Wengert und Isabella Cascarano,
Konsulin und Leiterin der Handelsabteilung im Generalkonsulat der
Vereinigten Staaten von Amerika in München. Aussteller: Americana
im Vergleich zu anderen Reitmessen Umsatzsieger
Während andere renommierte Reitsportveranstaltungen im Jahr 2006
mit Besucher- und damit verbunden Umsatzrückgängen für die Aussteller
zu kämpfen hatten, konnte die Americana auch 2006 wieder punkten.
Vor allem von den neuen Ausstellern gab es viel Lob, einen derartigen
Besucheransturm hatten sie bislang noch nicht erlebt. Zahlreiche
Aussteller sprechen von spürbar mehr Neukunden als in früheren Jahren.
Und nahezu unisono war zu hören: „Die Americana ist die letzte Messe,
auf die wir verzichten würden.“ Stadtsparkasse muss Geldautomaten
ständig nachfüllen.
Dass hier sehr viel Geld die Besitzer wechselte, konnte auch die
Stadtsparkasse Augsburg bestätigen, die mehrmals auch am Wochenende
in die Messe kam, um die leeren Geldautomaten wieder zu füllen.
Und dass, obwohl der bargeldlose Zahlungsverkehr auch auf Messen
zunehmend Einzug hält. Prima Geschäfte gemacht.
Auch die repräsentative Befragung der Aussteller spiegelt diese
durchwegs positive Stimmung wider. Sie erbrachte in den wesentlichen
Kriterien noch bessere Ergebnisse, als vor zwei Jahren: So bewertete
über die Hälfte der Firmen, nämlich 54% (2004: 39%) ihren geschäftlichen
Erfolg als „sehr gut“ oder „gut“, 36% waren „zufrieden“. Immerhin
16% (2004: 11%) freuten sich über bessere Geschäfte als vor zwei
Jahren. Auf die Frage nach der Wiederbeteiligung an der Americana
08 antworteten 71% mit „ja“, 29% konnten noch keine verbindliche
Auskunft geben. Ganz Augsburg hatte keine Chicken Wings mehr.
Wie immer bei großen, internationalen Messen profitierte auch die
Region, vor allem die Hotellerie und Gastronomie: An die 30.000
Übernachtungen schrieb die Regio Augsburg Tourismus GmbH der AMERICANA
zu. Grund zur Freude hatten wie immer auch Dienstleister wie Messebauer,
Caterer oder Taxiunternehmen. Und der Lebensmittelgroßhandel: In
ganz Augsburg waren amerikanische Klassiker wie Chicken Wings oder
Farmersalat ausverkauft. Im Red Grizzly Saloon waren während der
AMERICANA tausende Portionen verdrückt worden.
Die sportlichen Highlights der Americana 2006 wurden in drei Abendshows
angeboten, „garniert“ mit teils spektakulären Showeinlagen. Die
Namen der Galas waren Programm: „Run of the Stars – Reining at it’s
best“ und „Cow Horse Festival“.
Ricky Bordignon seit 20 Jahren bei der Americana
Den spektakulärsten Auftritt bei den Abendshows lieferte der mehrfache
Weltrekordler im Motorradweitsprung, Tony Rossberger. Mit seiner
Maschine hatte er allerdings nicht nur eine Pferdestärke unter dem
Sattel. Mit einem gewaltigen Satz über eine Rampe sprang er aus
dem Nichts in die Arena und zeigte weitere waghalsige Manöver, dass
der Sand nur so zur Seite spritzte. Aber was wäre diese Nummer ohne
einen vierbeinigen Part gewesen? Ricky Bordignon stellte sich der
Herausforderung und ritt mit einem PS in die Arena. In einem Barrel
Race maßen die beiden ihre Kräfte, das um zwei Sekunden zugunsten
der Motocross-Maschine ausging. Ricky wurde nur knapp geschlagen,
war aber trotzdem bei weitem kein Verlierer, wurde er doch geehrt
für höchste Americana-Treue: Seit 20 Jahren, also von Beginn an,
war er als Teilnehmer auf der Americana dabei! In vielen Disziplinen
war er schon erfolgreich, von Western Pleasure über Reining bis
hin zum Barrel Race. Herzlich Willkommen auch in den nächsten Jahren!
Jacs On Top als „Americana Reining Horse 2006“ geehrt
Nicht nur Zweibeiner, sondern auch besonders herausragende Vierbeiner
wurden im würdigen Rahmen der Abendshows und im Scheinwerferlicht
geehrt. „Americana Reining Horse 2006“ – mit diesem Titel wurde
eine große Sportlerkarriere ausgezeichnet. Viermal in Folge, von
1998 bis 2004, lief der Quarter Horse-Hengst Jacs On Top hier im
Finale der Bronze Trophy Reining Open.. Mit großem Applaus verließ
Jacs On Top die Arena.
Kelly Zweifel und Master Snapper ein purer Genuss
Ein weiteres Ausnahmepferd trat bei der Americana zum letzten Mal
und dies ungeschlagen in der Showarena auf: Master Snapper, amtierender
Derby Champion mit dem höchsten in dieser Prüfung je errittenen
Score von 232 und einziges in Europa gezogenes und trainiertes Pferd,
dass in den USA eine der prestigeträchtigsten Klassen gewinnen konnte,
verabschiedete sich unter seiner Starreiterin Kelly Zweifel im Scheinwerferlicht
von seinen Fans.
Milchschlacht mit Grischa Ludwig und Nico Hörmann
Einmal mehr ließen es sich Grischa Ludwig und Nico Hörmann nicht
nehmen, dem abendlichen Programm eine besondere Note zu geben. Dass
die beiden für jeden Spass zu haben sind, bewiesen sie schon vor
zwei Jahren – damals gaben sie eine unvergessene Voltigierkür zum
Besten. Dieses Mal hieß es „Auf zum Melk-Race!“. Mit zwei Reitern
von Pullmann City maßen sich Nico und Grischa im Milchtransport.
Es endete mit viel Spaß in einer wahren „Milchschlacht“.
Fünf Bronze Trophies vergeben
Erstmals wurden bei der Americana fünf Bronze Trophies vergeben.
Dazu „Mister Americana“ Horst Geier: „Erstmals waren alle NRHA-Wettbewerbe
der Americana USA-approved – also auch etwa die beiden Freestyle-Prüfungen.
Das ist bei den Reitern sehr gut angekommen.“ Joachim Bochmann von
der sportlichen Leitung ergänzte: „Unser Wunsch ist es, die Reining-Futurities
und -Derbies noch weiter auszubauen. Derzeit trauen sich einige
der Amateure und Besitzer der jungen Pferde noch nicht auf unsere
Großveranstaltung. Wir hätten aber gerne alle Besten – eben auch
der Amateure – bei uns.“
Die Reined Cow Horse Futurity ist mittlerweile ein fester und wichtiger
Bestandteil der Americana. Bochmann: „Die Reined Cow Horse Futurity
wird immer stärker. Sie ist neben Reining und Cutting ein ideales
drittes Standbein der Americana und passt phantastisch in unser
Konzept, das natürlich auch die anderen Disziplinen nicht vergisst.“
Filipo Masi: „Die Americana ist ein ganz besonderes Event“
Wie etwa die Pleasure. Bochmann: „Nie zuvor wurden bei der Americana
so schöne und gute Pleasure-Prüfungen wie in diesem Jahr geboten.“
Auch hinter den Kulissen passte alles. Bochmann: „Besonders die
Teilnehmer haben gemerkt, das hier ein eingespieltes Team mit Herz
ihre Aufgaben wahrnimmt. Und die zeitliche Trennung von Reining
und Cutting hat zudem den Andrang bei der Meldestelle entzerrt.“
Sehr gut aufgenommen wurde von den Teilnehmern auch das erstmals
angebotene Paid Warm Up und das zum dritten Mal angebotene Practice
Pen für die Cutter. Wie wohl sich die Reiter in Augsburg fühlten,
fasste der italienische Crack Filipo Masi zusammen: „Ich habe dieses
Jahr kein wirklich starkes Pferd passend zur Americana zur Verfügung.
gehabt. Aber ich würde selbst ohne Pferd zur Americana kommen. Die
ist einfach ein ganz besonderes Event“.
Martin Larcombe wiederholt seinen Americana-Triumph!
Erstmals schaffte es ein Reiter, die große NRHA Bronze Trophy Open
der Americana zum einen überhaupt zum zweiten Mal und dann auch
noch in Folge zu gewinnen. Die Verneigung gebührte dem Australier
Martin Larcombe. Congratulations! Er kam vor voller Halle im Finale
mit seinem siebenjährigen Quarter-Hengst Red Chic Peppy auf 221,5
Punkte. 2004 hatte Larcombe diese Prüfung auf Arc Oak Enterprise
gewonnen. Und nicht zu vergessen. Mit dem in diesem Jahr vorgestellten
Red Chic Peppy war er zudem Achter bei der Americana Bronze Trophy
2004 (damaliger Score: 216,5) gewesen.
Sein stärkster Konkurrent im Finale war der Vorlaufsbeste und WM-Mannschafts-Bronze-Gewinner
Dario Carmignani,. der auf Skeets Dun zu 220 Punkten kam. Den dritten
Rang teilten sich die Belgierin Ann Poels auf Codys Diamond und
Marco Petinari auf Let Me Out Please (jeweils 219,5). Für Sylvia
Rzepka auf Golden Mac Jac reichte es bei 219 Punkten im Tie mit
Adriano Meacci zum fünften Platz.
Einen Sieg landete Sylvia Rzepka auf Golden Mac Jac dagegen in der
NRHA Maturity. Die beiden lieferten einen wunderschönen Ritt in
gewohnt harmonischer Weise, wobei sie in fast jedem Manöver plussen
konnten. Sylvia Rzepka und Golden Mc Jac, die bereits mit einer
220,5 den Vorlauf gewonnen hatten, legten im Finale noch mal eins
drauf. Die beiden zeigten einen technisch perfekten, harmonischen
Ritt, der in drei wunderschönen Stops mündete. Die Richter belohnten
diesen ‚Vorzeige-Ritt’ mit 222 Punkten. Auf dem zweiten Platz folgte
Grischa Ludwig mit seinem Kaderpferd Coeur D Wright Stuff (219).
Bernard Fonck souverän auf Platz 1 und 2
Zwei Pferde hatte der Belgier Bernard Fonck im Reining Futurity-Finale
3-years Open – und beide ritt er im Endlauf mit wunderschönen Leistungen
auf Platz 1 und 2. Futurity Champion wurde der WM-Reiter und Weltranglistenzweite
mit ND Miss Sailo Jac, einer Stute im Besitz von Nathalie Derua.
Der Score: 218,5. Gleichzeitig sicherte er sich mit Select A Star,
der Stute, mit der er Zweiter im Vorlauf war, den Reserve Champion-Titel
mit 217,5 Punkten.
Vern Sapergia und Peanuts Kid gewannen das NRHA Reining Derby Open
Von ursprünglich 26 Startern hatten sich 15 fürs Derby-Finale qualifiziert,
wofür mindestens 211,5 Punkte erreicht werden mussten. Es wurde
ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem ersten und zweiten
Platz. Rudi Kronsteiner (AUT) legte als sechster Starter die Messlatte
an. Mit Chic N Roost, einem 4-jährigen Hengst im Besitz der Französin
Priscilla Jacquard, ging der Österreicher auf volles Risiko und
beendete den Ritt mit einem +1-Spin und damit insgesamt 220,5 Punkten.
Damit schien lange Zeit der Sieg fest zu stehen – bis Vern Sapergia
als drittletzter Reiter die Bahn betrat.
Mit Peanuts Kid zeigte er vor dicht gedrängten, tobenden Zuschauertribünen
Reining vom Feinsten: ein schneller, technisch ganz feiner und harmonischer
Ritt mit einem offensichtlich zufriedenen Pferd. Der kanadische
Trainer ritt den 4-jährigen Wallach der Österreicherin Claudia Klusarits
auf den Top Score 221, wobei er Peanuts Kid in jedem Manöver in
den Plusbereich brachte.
So wurde Rudi Kronsteiner Reserve Champion. Platz 3 ging mit drei
Punkten Abstand an den Belgier Bernard Fonck mit der einzigen Stute
des Feldes, Whiz N Merida. Der derzeitige NRHA-Weltranglistenzweite
und WM-Starter brachte Piet Mestdaghs Stute auf eine 217,5. Bernard
Fonck brachte zudem sein zweites Pferd FB Junior mit einer 214 auf
Platz 7.
Sieben Starter verzeichnete die Freestyle Reining Open. Szenenapplaus
und Anfeuerungsrufe der Zuschauer trieben Reiter und Pferde an.
Zwei Teilnehmer stachen mit einer besonders gelungenen Vorstellung
heraus: Uschka Wolf (GER) erzählte mit ihrer Quarter Horse-Stute
Jacs Smokey Maid eine Geschichte aus dem Morgenland und brachte
das Publikum zu Begeisterungsstürmen: in der Sandwüste des Orients
klaut ein Beduine dem schlafenden Besitzer das Pferd. Ohne Zaumzeug,
nur mit Halsring!, rauschte die Reiterin durch die Nacht. Eine sehr
harmonische und trotzdem rasante Vorstellung in aufwendigen Kostümen,
die den Besuchern eine Gänsehaut über den Rücken laufen ließ. Besonders
beeindruckend, dass alle Manöver trotz dieses hohen Schwierigkeitsgrads
von den Richtern im +0,5-Bereich bewertet wurden.
Ebenfalls einen mitreißenden Ritt lieferte Ricky Bordignon (ITA)
auf seinem Quarter Horse-Hengst The Little Fighter. Zu Musik von
Christina Aguileira zeigte er sich als Phantom im schwarzen Frack,
Hut und mit Augenklappe, sein Palomino glänzte gold-metallic im
Scheinwerferlicht. Auch hier war der Schwierigkeitsgrad hoch: Ohne
Sattel präsentierte er einen Ritt mit viel Tempo, der die Zuschauer
mitriss. Stops, Rollbacks und Spins – kein Problem auf dem blanken
Pferderücken. Die Spins waren rasend schnell und dennoch sauber
- sie wurden von den Richtern mit Scores bis zu +1,5 bewertet!
Wer von den beiden würde aber gewinnen? Am Applaus der Zuschauer
war das Ergebnis nicht abzulesen, gab es doch für beide Ritte wahre
Begeisterungsstürme. Mit einem Gesamtscore von 225,5 gewann schließlich
Ricky Bordignon, Uschka Wolf kam auf den zweiten Platz mit 221 Zählern.
Dritte wurde Sita Stepper (GER) auf dem Quarter Pony Blues Starlight
mit einem Score von 211,5. Mit Schnorchel, Strohhut und Schwimmflossen
ritten sie und ihr Pferd in den Badeurlaub.
Von Elvis über Barbie bis hin zu Mozart – mit vielgestaltigen Kostümen
präsentierte sich die Freestyle Reining der Non Pros, in der neben
zwei Amateuren auch vier Jugendliche starteten. Minnie Mouse alias
Melina Hugelshofer (CH) gewann die Prüfung schließlich mit Jacs
Royal Paco. Im roten Disney- Kostüm und mit Schirmchen lieferte
sie einen sauberen Ritt und scorte eine 211,5. Und machte sich damit
zu ihrem 12. Geburtstag ein besonders schönes Geschenk.
10 Italiener gegen eine US-Amerikanerin und einen Deutschen
10 Italiener, eine US-Amerikanerin mit zwei Pferden und ein Deutscher
traten zum Finale der ECHA European Cutting Championship Open 2006
vor ausverkaufter Kulisse in der Augsburger Schwabenhalle an. Der
deutsche Teilnehmer: Der junge Malte Döring, vor zwei Jahren Fünfter
dieser Prüfung. Wie würde er sich gegen die superstarke Konkurrenz
behaupten können?
Ein Zauberritt von Gianluca Marchesini
Gianluca Marchesini, 2004 auf San Sugar Lena Sechster der Cutting-Entscheidung
bei der Americana, ließ es auf Lenas Starfish als zweiter Finalstarter
so richtig krachen. Eine super Arbeit am ersten Rind bis zur totalen
Querlage, dann noch mal eine klasse Arbeit an der zweiten Kuh und
letztlich ein in der Mitte hypnotisiertes, von der Arbeit des Pferdes
geradezu „gefesseltes“ drittes Rind. Wahnsinn. Das begeisterte Publikum
tobte. Der Blick zur Anzeigentafel: und dann…der Score: 150! Was
für eine Marke.
Es sollte auch der beste Ritt des Finales bleiben. Doch würde es
auch zum Gesamtsieg reichen? In der Addition legte Gianluca Marchesini
439,5 Punkte vor.
Malte Döring und Kiss My Cat geben alles
Auch bei Malte Döring auf Kiss My Cat ging die Post ab: Eine super
Arbeit am ersten Rind, wie bei Marechesini extreme Katzensprünge
bis in die extreme Querlage. Gleich beim ersten Cut-Sprung ging
die Pferdebrust bis auf den Boden. Und Malte Döring legte auch mit
dem zweiten Rind eine phantastische Arbeit hin. Dann die Score-Durchsage:
145! Schnell gerechnet…und damit gesamt 438 Punkte. Am Ende der
dritte Rang für den so jungen Mann inmitten dieser abgebrühten Cutter.
Jetzt fiel die Entscheidung: 145,5 als Vorgabe für Munarini
Jetzt aber musste die Entscheidung um die Titelvergabe fallen. Gianluca
Munarini stand mit seinem zweiten Pferd, dem achtjährigen Starlight
Elan, bereit. 145,5 Punkte waren jetzt seine Vorgabe, um an Gianluca
Marchesini noch vorbeiziehen zu können.
In 22 Sekunden entscheidet sich die Titelvergabe
Aber das ging gar nicht gut los. Das erste Rind wollte überhaupt
nicht mitspielen. Keine Punkte. Jetzt schnell das zweite Rind vom
Rand abgetrennt – die Zeit läuft. Hopp oder Top. Aber auch das Rind
gibt nicht viel Gelegenheit für Plus. Zu viel auf der langen Linie.
Schnell aufhören und noch ein drittes Rind. Noch mehr Hopp oder
Top. Schnell abgetrennt. Noch 22 Sekunden Zeit! Und jetzt geht die
Post ab. Zack, zack. Von einer Seite zur anderen. Die letzten Sekunden.
5 extreme Quersprünge genau auf der Mitte. Punkt für Punkt. Wie
haben die Richter entschieden? Die Luft knistert. Dann die Durchsage:
148 Punkte. Acht Punkte in den letzten 22 Sekunden! Und damit auch
genug für den Gesamtsieg: Gratulation an Gianluca Munarini, den
alten und neuen Europameister, in diesem Jahr Gold mit Starlight
Elan. Und fest stand nun auch, dass Gianluca Marchesini mit Lenas
Starfish neuer Vize-Europameister Cutting ist.
Der Marler Jürgen Döring wurde mit Kiss My Cat Europameister 2006
in der Non Pro Cutting auf der Americana. Die beiden hatten im Vorlauf
mit einer 148 Top Score erritten. Im zweiten Go, der gleichzeitig
Finale war, genügten sein zweiter Platz und der Score von 146 Punkten
für den Gesamtsieg in dieser Prüfung. Mit 294 Punkten setzte er
sich mit dem sechsjährigen Quarter Horse Hengst Kiss My Cat souverän
an die Spitze eines 25-köpfigen Starterfeldes.
Titelverteidiger Markus Schöpfer führte BBR Perfect Time zum
Futurity-Sieg
Nicht umsonst schmückte er das diesjährige Americana-Plakat: der
Turiner Markus Schöpfer wiederholte seine tolle Leistung vom Vorjahr:
er brachte zuerst alle drei Pferde ins Finale und führte bereits
nach den Vorläufen. Mit BBR Perfect Time, einer 4-jährigen Quarter
Horse Stute im Besitz von Romina Santucci wurde er ERCHA Futurity
Champion 2006. Die beiden legten eine 142 in der Herd Work vor,
legten eine 143 in der Reined Work nach und beendeten die Cow Work
mit einer 138, was insgesamt 423 Punkte ausmachte.
Und das war nach dem Go eher eine Überraschung. Denn eben mit diesem
Pferd hatte er es im Go nur hauchdünn in das Finale geschafft. Zur
Erinnerung: Im Vorlauf hatte er mit einer 137 in der Herd Work begonnen,
und dann mit einer 131,5 in der Reined Work noch mehr an Boden verloren.
Mit einer 139 in der Cow Work und gesamt 407,5 reichte es dann gerade
so für die Qualifikation. Das sah dann im Finale ganz anders aus.
Wie im Vorjahr wurde Markus Schöpfer zudem Reserve Champion – dieses
Mal mit dem 3-jährigen Appaloosa Hengst Ma Powersign im Besitz von
Marco Brunetti (421,5 Punkte). Zudem hatte Schöpfer das beste Ergebnis
in der Reined Work mit seinem dritten Pferd Peptos Lil Bingo, einem
4-jährigen Hengst im Besitz von Braam Quarter Horses, NED: 147 Punkte!
Insgesamt bedeutete dies 419 Punkte und Platz 5. Zweifacher Dritter
wurde mit einer 419,5 Eugenio Latorre mit Spirit of Valentine bzw.
Hezachic N Pride.
Zehn Reiter gingen ins Finale der ERCHA Working Cowhorse Open. Strahlender
Sieger und neuer Europameister bei der Americana wurde schließlich
der Österreicher Gerold Dautzenberg mit Sanita Chic Olena. Die beiden
waren als Zweite aus dem Vorlauf gekommen und hatten den drittbesten
Score in der Dry Work (Score 142,5) sowie eindeutig die beste Fence
Work (145 Punkte). Mit einem Score von 287,5 setzte sich Gerold
Dautzenberg an die Spitze des Finalistenfeldes.
Nur einen halben Punkt dahinter landete der Italiener Riccardo Nicolazzi
mit dem 11-jährigen Quarter Horse Hengst Lil Smart Playboy auf dem
zweiten Platz. Die beiden brillierten insbesondere in der Dry Work
(144). Mit dem zweitbesten Score von 143 Punkten in der Fence Work
ergab dies insgesamt 287 Punkte.
Bester Deutscher war Philipp Martin Haug mit Wolfgang Dalicks Slidin
On Diamonds. Der erst 6-jährige Hengst, der erst vor wenigen Wochen
FEQHA Europameister Senior Working Cowhorse wurde, beeindruckte
gleich als erster Starter mit einem sehr schönen, sauberen Durchgang.
140,5 in der Dry Work und der zweitbeste Score in der Fence Work
(143) ergaben zusammen 283,5 Punkte und damit Platz 3.
Hattrick für Gerold Dautzenberg und Sanita Chic Olena
Es sah zwar nach den Vorläufen ohnehin so aus, als ob dem Vorlaufssieger
Gerold Dautzenberg und seinem alt verdientem ‚Kempen’ Sanita Chic
Olena nichts mehr passieren könnte. Doch der 68-jährige Österreicher
war nach seinen Erfahrungen in der Reined Cow Horse Non Pro sehr
vorsichtig geworden. Dort hatte er mit fast 19 Punkten in den ersten
Teilprüfungen geführt, bevor ihm sein Pferd Smart Rip einen Strich
durch die Rechnung machte.
Doch auf Sanita Chic Olena war wie immer Verlass. Der Wallach, der
übrigens das erste Superior Cowhorse Europas ist, erzielte im Finale
eine 139 in der Dry Work und brillierte wie immer besonders in der
Fence Work. Hier hatte der Sohn des berühmten Smart Chic Olena aus
einer Tochter von Sonitas Last das beste Ergebnis dieser Klasse:
143 Punkte. Damit setzte er sich überlegen mit einer 570,5 Gesamtscore
an die Spitze, was den dritten Sieg in Folge in dieser Prüfung auf
der Americana bedeutete. Das Paar hatte bereits sowohl 2002 als
auch 2004 den Europameistertitel davongetragen.
Doppelsieg für Markus Schöpfer
Diese Premiere war zugleich das erste Finale der Americana 2006:
Die Two-Rein Open feierte in diesem Jahr in Europa und damit auch
in Augsburg seinen Einstand. Die Two-Rein Open ist eine Working
Cowhorse-Prüfung für Pferde, die vom Bosal ins Bit umgestellt werden.
Ab sechs Pferdejahren möglich, kann das Pferd in einem Jahr in dieser
Prüfung vorgestellt werden – und zwar wie der Name sagt, mit zwei
Zäumungen gleichzeitig. Das Bit wird dabei vom Reiter vor allem
als Unterstützung für die „seitlichen“ Befehle eingesetzt.
Den Sieg sicherte er sich mit Remilore (Dry Work: 144, Fence Work:
137, gesamt: 281). Remilore ist den Americana-Besuchern gut bekannt.
Vor zwei Jahren gewann der jetzt sechsjährige Quarter-Hengst ebenfalls
unter Markus Schöpfer die Reined Cowhorse Futurity in Augsburg.
Den zweiten Rang sicherte sich Markus Schöpfer auf Smokin Marquita
(140,5/127/267,5). Nur einen halben Zähler zurück wurde Ricky Bordignon
auf Snapper Peppy Dritter (139/128/267). Snapper Peppy war übrigens
bei der Reined Cowhorse Futurity der Americana 2004 Zehnter geworden.
Der vierte Rang ging an Filippo Masi auf Docs Black Quixote (137,5/126/263,5).
World Open Trail All Ages ging an Pierre Quellet / Titel für
Anna Limmer
Von 40 Pferd-Reiter-Kombinationen im Vorlauf schafften es zehn ins
Finale des höchstdotierten Trail Europas, des World Open Trail All
Ages. Und Weltklasse-mäßig war auch der Trailparcours. Wer hier
nicht ein absolut rittiges, auf feinste Hilfen reagierendes Pferd
besaß, hatte keine Chance. Mit einer 145 gewann Pierre Quellet mit
Mate Prise Destava diese Prüfung. Der Kanadier kam mit der drittbesten
Wertung aus dem Vorlauf und konnte sich im Finale nochmals steigern.
Die Europameister-Schärpe blieb ihm als Nicht-Europäer allerdings
verwehrt. Diese ging an die Zweitplatzierte Anna Limmer (GER) mit
Hesa San Joe. Die Americana Trail Siegerin 2002 brachte es auf 143
Punkte und ritt zudem ihr zweites Pferd Circles Poco auf Platz 4
in dieser Prüfung. Dritte wurde die Vorlaufsbeste Julia Moosbrugger
mit der vielfach erprobten 11-jährigen Scotch Pepsi (128,5
Fazit: Vieles blieb unerwähnt
Diese Zusammenfassung gibt nur einige wenige Höhepunkte aus der
Geschichte derAmericana wider. Bei der ersten Americana 1986 in
München-Riem gewann übrigens Michael Marquard z.B. die Senior Reining.
Dies noch mit einem Stop von nur drei Metern. Und doch war es für
die damalige Zeit ein toller Erfolg, bei dem das Publikum begeistert
mitging.
Auch Kay Wienrich feierte große Erfolge in der Reining und der Working
Cow Horse mit Doc Chex. Ricky Bordignon gewann auf der Americana
den Titel des Open European Champions im Cutting, Maik Bartmann
in der Working Cow Horse. Viele Reiter der 15 teilnehmenden Nationen
gewannen Championtitel in den verschiedensten Open und Non-Pro Disziplinen.
Bedanken möchte sich Horst Geier aber auch bei den Trainern, wie
etwa Kay Wienrich, Reinhold und Maik Bartmann, Grischa Ludwig, Markus
Schöpfer und vielen anderen, die mit artistisch einstudierten Showeinlagen
die Besucher der Americana-Abendshows immer wieder begeisterten.
Americana förderte den Westernreitsport in Europa entscheidend
Der Gedanke, eine für alle Reiter und Rassen offene Veranstaltung
von dieser Bedeutung durchzuführen, hat sich bewährt. Alle Westernpferderassen
- vom Quarter Horse, Paint Horse und Appaloosa bis zum Haflinger
- sind bei der Americana am Start. Auf der Americana einen Titel
zu gewinnen, ist für jeden Reiter ein ganz besonderes Ereignis und
schon in die Final-Entscheidungen der zu kommen, ist bereits ein
sehr großer Erfolg.
Viele berühmte Trainer aus den USA – wie Tim und Mandy McQuay, Martin
Larcombe, Shawn Flarida, Carl McCuistion, Bozo Rogers, Scott McCutcheon,
Francois Gauthier, John Hoyt, Don Boyd, Todd Arvidson, Dean Latimer,
Jeff Kasten, Andrea Fappani, Fred Berschauer, Rocky Dare, Craig
Schmersal. Dough Milholland, Joe Hayes, Dell Hendricks, Todd Summers,
Kim Dierks, Marcy Ver Meer, Tom Lions und natürlich auch der Eigentümer
von Smart Chic Olena, Jim Babcock, - haben nicht nur die tolle Atmosphäre
und das gute bayerische Bier auf der Americana genossen, sondern
sind auch durch die Americana für die europäischen Westernreiter
zu einem Begriff geworden.
Zugleich haben die zahlreichen Topstars mit ihrer Teilnahme an der
Americana dazu beigetragen, den Westernreitsport in Europa zu einem
Begriff zu machen. Und darüber hinaus haben diese Stars der Szene
die Americana in fast allen Kreisen des Westernreitsports auch in
den USA bekannt gemacht.
Die Americana hat dem Reining-Sport in Europa zu einem größeren
Durchbruch verholfen als jede andere Veranstaltung und sorgt immer
noch dafür, neue Anhänger für den Westernreitsport zu gewinnen.
So konnte etwa die DQHA kürzlich ihr 5.000. Mitglied begrüßen: Die
Ärztin Barbara Schmor gab selbst an, durch die Americana zum Westernreiten
gekommen zu sein.
Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen
gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den
Bereich AQHA.
Zum
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
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