Programmpunkt 11 auf der Agenda des NRHA European Affiliate Council Meetings am 30. November im Rahmen der NRHA Futurity in Oklahoma City war die EFRHA, und die Ausgangslage war denkbar schwierig: Nach nahezu allen bisher bekannten NRHA Affiliates in Europa hatten kurz zuvor auch die NRHA-Verbände aus Osteuropa ihre Zweifel an dem Konzept bekundet.
Nun steht fest: Das wohlmöglich wichtigste Element des Konzepts, die "Zusammenführung von deutschem SSP, italienischem IRHBA und dem NRHA European Foal Nomination", wie es von den Gründern der EFRHA bislang immer proklamiert wurde, soll auf Weiteres nicht stattfinden. Das wurde aus Kreisen des EAC bekannt, die NRHA USA wird weiterhin die Kontrolle über dieses Programm behalten.
Damit ist die Zukunft des EFRHA-Konzepts eher ungewiss: "NRHA Germany und IRHA wollten von Anfang an vermeiden, dass das EFRHA Programm als Konkurrenz zum NRHA European Foal Nomination Program gesehen wird", ließ Gründer Gerd Wilhelm in seiner ersten Information Ende Oktober kurz nach der NRHA Breeders Futurity verlauten (mehr dazu hier),
"Konkurrenz ist an dieser Stelle wirklich nicht förderlich". Ohne die erhoffte Integration des NRHA European Foal Nomination Programs ist aber genau diese Situation nun entstanden.
Auch die geplante Zusammenlegung der Turniere scheint in weite Ferne gerückt sein, ein weiteres wichtiges Argument der EFRHA-Gründer. Eine "massive Kosteneinsparung, die dem Preisgeldtopf zu Gute kommt" sowie die "Schonung administrativer und freiwilliger
Ressourcen", so die skizzierten Vorteile von EFRHA, könnten sich so ins Gegenteil umkehren: Der Vorstand der NRHA Germany hat bereits die Durchführung der NRHA European Futurity im kommenden Frühjahr übernommen, damit also ein Großevent mehr als bisher.
Der Überzeugung des Vorstand der NRHA Germany, daß das NRHA European Foal Nomination Program nicht mehr lange existieren wird, will die NRHA USA offensichtlich nicht folgen.
Während die NRHA Germany auf Folie 41 der EFRHA-Präsentation prognostiziert, daß es bei dem nun eingetretenen Szenario "wohl über kurz oder lang das EFNP nicht mehr geben" wird, plant die NRHA USA durchaus weiter:
Zu dem Rahmen der Erwägungen gehörte u.a., das NRHA European Derby im kommenden Jahr in Lyon stattfinden zu lassen und danach wieder die Gepräche mit dem AMERICANA-Team in Augsburg aufzunehmen.
Nach der European Futurity in Kreuth 2017 ist zudem das italienische Cremona als Austragungsort im Gespräch.
Mehr Details dazu werden sich Mitte Januar, vom 15. - 17. Januar 2017, ergeben, wenn die NRHA USA das Thema Reining in Europa im Rahmen eines Meetings erörtern wird.
Peinlich ist diese gesamte Entwicklung nicht nur den Mitgliedern der NRHA Germany gegenüber, sondern auch der NRHA USA. Noch im Juli 2016 hatte Präsident Rick Clark im Verbandsmagazin NRHA Reiner verkündet: "Europe will take over the NRHA
European Foal Nomination Program, (..) they have a great plan."
Ob und wie die geplante, nächste Infoveranstaltung zu EFRHA in Frankfurt sich gestalten wird, ist daher mehr als offen.
Nächste Infoveranstaltung zu EFRHA
Samstag, 17. Dezember 2016, Beginn: 14 Uhr
Ramada Hotel Frankfurt Airport West, Casteller Straße 106, 65719 Hofheim-Diedenbergen
Zeitlicher Ablauf
November 2015: Vorgespräche werden geführt zwischen Vertretern
aus Italien, Frankreich, Deutschland und inoffiziellen Vertreter
anderer Reining-Verbände
März 2016: "Europäisches Zuchtprogramm für Reiningpferde" wird
den europäischen NRHA-Affiliates vorgestellt
März 2016: Auf der Jahreshauptversammlung der NRHA Germany wird
das nicht thematisiert
24. Mai 2016: NRHA vergibt Organisation von European Futurity
und European Derby an neuen europäischen Reiningverband
15. Juni 2016: Mitglieder der europäischen Reiningverbände überrascht
über die Gründung eines neuen Dachverbandes
18. Juni 2016: Neuer Dachverband EFRHA wird bekannt gegeben
25. Oktober 2016: Interview mit Gerd Wilhelm löst kontroverse
Diskussionen aus